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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Siebende Buch.
Hält er nicht in geheim; Besondern lästs geschehn/
Daß sie durch Welschland müß durch das gerüchte gehn;
Das diese newe mähr mit schnellem slug außstreuet;
Da gleich im mittelst kömpt das Troerheer erfreuet/
Und binden an die schiff an grünem meeres strand.
Der fürst Eneas steigt mit seinem volck ans land.
Er satzt sich unterm baum/ der dicken schatten gabe/
zu gleich die obersten/ und dann der * schöne knabe:*Ascanius
Sie stellen an ihr mahl und sitzen in dem graß/
Die teller sind vom brod/ darauff ein jeder aß
(Denn so wolts Jupiter der himmelskönig haben)
Die teller füllen sie vom obst und feldes gaben:
Als hier nun dieses mahl verzehret worden war/
Und daß der hunger nicht gestillet wurde gar/
Daß sie das teller brod auch musten noch benagen/
Und schieben mit begier in unerfüllten magen;
Sieh da fieng an Jul: So stösst uns an die noth
Daß man muß essen auch das harte Teller brod?
mehr spielt er nicht darzu. Diß wörtlein/ als mans hörte/
Auch alle müh und noth zum gutem ende kehrte:
Der vater nam es ihm stracks von dem munde zwar;
Doch weil er war bestürtzt von andacht/ schwieg er gar.
Bald sagt er: Sey gegrüst/ o landt/ das mir gehöret
Von göttlichem geschick/ das mein sinn heilig ehret!
Und ihr haußgötter seyd gegrüsset tausendmahl//
Die ihr mich habt geschützt getreulich überall!
Diß hauß/ diß vaterland ist mir nun aubefohlen/
Mein vater hat mir das (ich wils nun wieder hohlen)
Als
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Das Siebende Buch.
Haͤlt er nicht in geheim; Beſondern laͤſts geſchehn/
Daß ſie durch Welſchland muͤß durch das geruͤchte gehn;
Das dieſe newe maͤhr mit ſchnellem ſlug außſtreuet;
Da gleich im mittelſt koͤmpt das Troerheer erfreuet/
Und binden an die ſchiff an gruͤnem meeres ſtrand.
Der fuͤrſt Eneas ſteigt mit ſeinem volck ans land.
Er ſatzt ſich unterm baum/ der dicken ſchatten gabe/
zu gleich die oberſtẽ/ und dañ der * ſchoͤne knabe:*Aſcanius
Sie ſtellen an ihr mahl und ſitzen in dem graß/
Die teller ſind vom brod/ darauff ein jeder aß
(Denn ſo wolts Jupiter der himmelskoͤnig haben)
Die teller fuͤllen ſie vom obſt und feldes gaben:
Als hier nun dieſes mahl verzehret worden war/
Und daß der hunger nicht geſtillet wurde gar/
Daß ſie das teller brod auch muſten noch benagen/
Und ſchieben mit begier in unerfuͤllten magen;
Sieh da fieng an Jul: So ſtoͤſſt uns an die noth
Daß man muß eſſen auch das harte Teller brod?
mehr ſpielt er nicht darzu. Diß woͤrtlein/ als mans hoͤrte/
Auch alle muͤh und noth zum gutem ende kehrte:
Der vater nam es ihm ſtracks von dem munde zwar;
Doch weil er war beſtuͤrtzt von andacht/ ſchwieg er gar.
Bald ſagt er: Sey gegruͤſt/ o landt/ das mir gehoͤret
Von goͤttlichem geſchick/ das mein ſinn heilig ehret!
Und ihr haußgoͤtter ſeyd gegruͤſſet tauſendmahl//
Die ihr mich habt geſchuͤtzt getreulich uͤberall!
Diß hauß/ diß vaterland iſt mir nun aubefohlen/
Mein vater hat mir das (ich wils nun wieder hohlen)
Als
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[323/0345] Das Siebende Buch. Haͤlt er nicht in geheim; Beſondern laͤſts geſchehn/ Daß ſie durch Welſchland muͤß durch das geruͤchte gehn; Das dieſe newe maͤhr mit ſchnellem ſlug außſtreuet; Da gleich im mittelſt koͤmpt das Troerheer erfreuet/ Und binden an die ſchiff an gruͤnem meeres ſtrand. Der fuͤrſt Eneas ſteigt mit ſeinem volck ans land. Er ſatzt ſich unterm baum/ der dicken ſchatten gabe/ zu gleich die oberſtẽ/ und dañ der * ſchoͤne knabe: Sie ſtellen an ihr mahl und ſitzen in dem graß/ Die teller ſind vom brod/ darauff ein jeder aß (Denn ſo wolts Jupiter der himmelskoͤnig haben) Die teller fuͤllen ſie vom obſt und feldes gaben: Als hier nun dieſes mahl verzehret worden war/ Und daß der hunger nicht geſtillet wurde gar/ Daß ſie das teller brod auch muſten noch benagen/ Und ſchieben mit begier in unerfuͤllten magen; Sieh da fieng an Jul: So ſtoͤſſt uns an die noth Daß man muß eſſen auch das harte Teller brod? mehr ſpielt er nicht darzu. Diß woͤrtlein/ als mans hoͤrte/ Auch alle muͤh und noth zum gutem ende kehrte: Der vater nam es ihm ſtracks von dem munde zwar; Doch weil er war beſtuͤrtzt von andacht/ ſchwieg er gar. Bald ſagt er: Sey gegruͤſt/ o landt/ das mir gehoͤret Von goͤttlichem geſchick/ das mein ſinn heilig ehret! Und ihr haußgoͤtter ſeyd gegruͤſſet tauſendmahl// Die ihr mich habt geſchuͤtzt getreulich uͤberall! Diß hauß/ diß vaterland iſt mir nun aubefohlen/ Mein vater hat mir das (ich wils nun wieder hohlen) Als X 2

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/345>, abgerufen am 21.11.2024.