Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.Das Siebende Buch. Sein königliches schloß: Sehr schreckliche gestaltHat diese grosse burg von püschen heck und wald. Der eltern andacht auch gab ansehn ihm und ehre/ Den Köngen wurde hier verliehen macht und wehre Zum ersten regiment; In dem sie durch das looß Empfingen recht und fug zu dieser burg und schloß/ Dis war ihr rathhauß/ kirch/ ihr sitz zum opffermahlen/ Die sie die väter hier verbrachten ohne pralen/ Da sie an einem tisch nur sassen für und für/ Und hatten abgeschlacht zu essen einen stier. Es stunden über das der alten ahnen bilder Im eingang nach der reyh/ und ihre tugend schilder Auß Cedern holtz gemacht: Man kunt hiernebenst sehn Sabin den vater/ der war aus Italien/ Und der/ wie an dem bild war eigentlich zusehen/ Die krumme sichel hielt/ wie er wol kunt bestehen Mit seiner wintzerkunst/ die er den seinen lehrt/ Auch war Saturnus da/ den man als alten ehrt/ Wie auch das Janos bild/ das man zwey stirnicht kennet/ Und andre Könige/ die man die eltsten nennet Die für das vaterland gelitten tapffre streich/ Als sie auch wol behertzt fürs selbte kämpffen gleich. Es hangen über das viel waffen zeug und wehren An pfosten/ die man sol des ortes halben ehren/ Auch wagen/ die man hat gewonnen in der schlacht/ Nicht minder krumme beil und andre siegespracht; Als schön gepüschte helm/ und schlösser starcker thoren/ Viel köcher/ bogen/ pseil/ und schantzen die verlohren Der X 4
Das Siebende Buch. Sein koͤnigliches ſchloß: Sehr ſchreckliche geſtaltHat dieſe groſſe burg von puͤſchen heck und wald. Der eltern andacht auch gab anſehn ihm und ehre/ Den Koͤngen wurde hier verliehen macht und wehre Zum erſten regiment; In dem ſie durch das looß Empfingen recht und fug zu dieſer burg und ſchloß/ Dis war ihr rathhauß/ kirch/ ihr ſitz zum opffermahlẽ/ Die ſie die vaͤter hier verbrachten ohne pralen/ Da ſie an einem tiſch nur ſaſſen fuͤr und fuͤr/ Und hatten abgeſchlacht zu eſſen einen ſtier. Es ſtunden uͤber das der alten ahnen bilder Im eingang nach der reyh/ und ihre tugend ſchilder Auß Cedern holtz gemacht: Man kunt hiernebenſt ſehn Sabin den vater/ der war aus Italien/ Und der/ wie an dem bild war eigentlich zuſehen/ Die krumme ſichel hielt/ wie er wol kunt beſtehen Mit ſeiner wintzerkunſt/ die er den ſeinen lehrt/ Auch war Saturnus da/ den man als alten ehrt/ Wie auch das Janos bild/ das man zwey ſtirnicht keñet/ Und andre Koͤnige/ die man die eltſten nennet Die fuͤr das vaterland gelitten tapffre ſtreich/ Als ſie auch wol behertzt fuͤrs ſelbte kaͤmpffen gleich. Es hangen uͤber das viel waffen zeug und wehren An pfoſten/ die man ſol des ortes halben ehren/ Auch wagen/ die man hat gewonnen in der ſchlacht/ Nicht minder krumme beil und andre ſiegespracht; Als ſchoͤn gepuͤſchte helm/ und ſchloͤſſer ſtarcker thoren/ Viel koͤcher/ bogen/ pſeil/ und ſchantzen die verlohren Der X 4
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Das Siebende Buch.
Sein koͤnigliches ſchloß: Sehr ſchreckliche geſtalt
Hat dieſe groſſe burg von puͤſchen heck und wald.
Der eltern andacht auch gab anſehn ihm und ehre/
Den Koͤngen wurde hier verliehen macht und wehre
Zum erſten regiment; In dem ſie durch das looß
Empfingen recht und fug zu dieſer burg und ſchloß/
Dis war ihr rathhauß/ kirch/ ihr ſitz zum opffermahlẽ/
Die ſie die vaͤter hier verbrachten ohne pralen/
Da ſie an einem tiſch nur ſaſſen fuͤr und fuͤr/
Und hatten abgeſchlacht zu eſſen einen ſtier.
Es ſtunden uͤber das der alten ahnen bilder
Im eingang nach der reyh/ und ihre tugend ſchilder
Auß Cedern holtz gemacht: Man kunt hiernebenſt ſehn
Sabin den vater/ der war aus Italien/
Und der/ wie an dem bild war eigentlich zuſehen/
Die krumme ſichel hielt/ wie er wol kunt beſtehen
Mit ſeiner wintzerkunſt/ die er den ſeinen lehrt/
Auch war Saturnus da/ den man als alten ehrt/
Wie auch das Janos bild/ das man zwey ſtirnicht keñet/
Und andre Koͤnige/ die man die eltſten nennet
Die fuͤr das vaterland gelitten tapffre ſtreich/
Als ſie auch wol behertzt fuͤrs ſelbte kaͤmpffen gleich.
Es hangen uͤber das viel waffen zeug und wehren
An pfoſten/ die man ſol des ortes halben ehren/
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Nicht minder krumme beil und andre ſiegespracht;
Als ſchoͤn gepuͤſchte helm/ und ſchloͤſſer ſtarcker thoren/
Viel koͤcher/ bogen/ pſeil/ und ſchantzen die verlohren
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