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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Siebende Buch.
Man gehet näher nun zusammen auf den plan/
Es ist mit glück genug auff diesesmal gethan.
Das land ist eingenetzt von neuem blut vergiessen;
Sie mögen immer hin das heyrathsfest beschliessen
Und hochzeit halten nun; Der schöne Venus sohn
Und könig selbst Latin; Diß sey ihr beyder lohn.
Dich aber lässet nicht der Jupiter hier schweben
In hellgestirnter lufft und deines willens leben/
Drumb mache dich nur weg: Ich wil/ was übrig ist/
Von glück und Müh/ vorsehn mit eignem rath und list/
Auf dieses wort mnst sie von dannen wieder wischen;
In fluge hörte man die bösen schlangen zischen/
Sie schwunge sich davon hinab zum Acheron/
Und muste lassen stehn des himmels friedenthron.
Immitten unter dem gebürg und tieffen gründen
Ist ein bekandter ort in Latien zufinden/
Denselben trägt der ruff in manches ferne land/
Wird von hochheilger ehr Amsancti thal genand/
Ein dickgepüschter wald auf beyden seiten stösset
An diesen wunderort/ immitten fleust und tösset
Mit hefftigem geräusch/ das von dem felß entsteht/
Ein strom/ der umb und umb mit seinem wirbel geht.
Hier zeigt man eine höhl/ die greulich anzusehen/
Und ein erschrecklich loch des Plutons/ da man gehen
Kan in die höll hinein; Und wenn der höllsche fluß/
Der Acheron/ entzwey sich endlich reissen muß:
So thut die grosse klufft auf ihren gifftgen rachen/
Von dem die höllsche frau/ als sie sich weg must machen/
Und
Das Siebende Buch.
Man gehet naͤher nun zuſammen auf den plan/
Es iſt mit gluͤck genug auff dieſesmal gethan.
Das land iſt eingenetzt von neuem blut vergieſſen;
Sie moͤgen immer hin das heyrathsfeſt beſchlieſſen
Und hochzeit halten nun; Der ſchoͤne Venus ſohn
Und koͤnig ſelbſt Latin; Diß ſey ihr beyder lohn.
Dich aber laͤſſet nicht der Jupiter hier ſchweben
In hellgeſtirnter lufft und deines willens leben/
Drumb mache dich nur weg: Ich wil/ was uͤbrig iſt/
Von gluͤck und Muͤh/ vorſehn mit eignem rath und liſt/
Auf dieſes wort mnſt ſie von dannen wieder wiſchen;
In fluge hoͤrte man die boͤſen ſchlangen ziſchen/
Sie ſchwunge ſich davon hinab zum Acheron/
Und muſte laſſen ſtehn des himmels friedenthron.
Immitten unter dem gebuͤrg und tieffen gruͤnden
Iſt ein bekandter ort in Latien zufinden/
Denſelben traͤgt der ruff in manches ferne land/
Wird von hochheilger ehr Amſancti thal genand/
Ein dickgepuͤſchter wald auf beyden ſeiten ſtoͤſſet
An dieſen wunderort/ immitten fleuſt und toͤſſet
Mit hefftigem geraͤuſch/ das von dem felß entſteht/
Ein ſtrom/ der umb und umb mit ſeinem wirbel geht.
Hier zeigt man eine hoͤhl/ die greulich anzuſehen/
Und ein erſchrecklich loch des Plutons/ da man gehen
Kan in die hoͤll hinein; Und wenn der hoͤllſche fluß/
Der Acheron/ entzwey ſich endlich reiſſen muß:
So thut die groſſe klufft auf ihren gifftgen rachen/
Von dem die hoͤllſche frau/ als ſie ſich weg muſt machen/
Und
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[351/0373] Das Siebende Buch. Man gehet naͤher nun zuſammen auf den plan/ Es iſt mit gluͤck genug auff dieſesmal gethan. Das land iſt eingenetzt von neuem blut vergieſſen; Sie moͤgen immer hin das heyrathsfeſt beſchlieſſen Und hochzeit halten nun; Der ſchoͤne Venus ſohn Und koͤnig ſelbſt Latin; Diß ſey ihr beyder lohn. Dich aber laͤſſet nicht der Jupiter hier ſchweben In hellgeſtirnter lufft und deines willens leben/ Drumb mache dich nur weg: Ich wil/ was uͤbrig iſt/ Von gluͤck und Muͤh/ vorſehn mit eignem rath und liſt/ Auf dieſes wort mnſt ſie von dannen wieder wiſchen; In fluge hoͤrte man die boͤſen ſchlangen ziſchen/ Sie ſchwunge ſich davon hinab zum Acheron/ Und muſte laſſen ſtehn des himmels friedenthron. Immitten unter dem gebuͤrg und tieffen gruͤnden Iſt ein bekandter ort in Latien zufinden/ Denſelben traͤgt der ruff in manches ferne land/ Wird von hochheilger ehr Amſancti thal genand/ Ein dickgepuͤſchter wald auf beyden ſeiten ſtoͤſſet An dieſen wunderort/ immitten fleuſt und toͤſſet Mit hefftigem geraͤuſch/ das von dem felß entſteht/ Ein ſtrom/ der umb und umb mit ſeinem wirbel geht. Hier zeigt man eine hoͤhl/ die greulich anzuſehen/ Und ein erſchrecklich loch des Plutons/ da man gehen Kan in die hoͤll hinein; Und wenn der hoͤllſche fluß/ Der Acheron/ entzwey ſich endlich reiſſen muß: So thut die groſſe klufft auf ihren gifftgen rachen/ Von dem die hoͤllſche frau/ als ſie ſich weg muſt machen/ Und

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/373>, abgerufen am 25.11.2024.