Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.Das Achte Buch. Die darumb außgehöhlt/ damit die schmiodgesellenIhr esse solten da und schmiedewerck anstellen. Dieselbe höhle gibt ein groß gethön von sich/ Man hört/ daß widerschallt der amboß mächtiglich Von schlägen/ die auff ihn mit schrecklichen gewalten Geschehen/ und die er kan unbewegt behalten: Der stahl zischt in der höhl/ in ofen schnaubt das feur/ Da ist Vulcani schmied/ ist groß und ungeheur/ Und wird Vulcania die Jusul noch genennet. Hieher nun kam Vulcan der schmiede Gott gerennet Vom blauen himmels schloß: Es stunden alda schon Die knecht und schmiedeten/ daß alles thönt davon/ Der Brontes/ Steropes/ Pyracmon/ welcher gienge Im heinbde/ sonder wambs; Sie schwitzten nicht geringe/ In dem sie schmiedeten an einem donnerkeil/ Der jtzund allbereit verfertiget zum theil Und außgefeilet ward/ dergleichen viel von himmel Der vater Jupiter mit schrecklichem getümmel Wirfft auff den erden kreiß. Ein theil blieb unvolbracht/ Und wurde mit der feil noch nicht gar außgemacht. Drey strahlen machten sie von hagel und von schlossen/ Drey von den wolcken/ die von wasser sich ergossen/ Drey von dem rothen feur/ und drey von schnellem wind; Herbst/ Sommer/ Winter/ Lentz dadurch bezeichnet sind. Und als Vulcanus kam/ da mischten sie zum wercke Den plitz und donnerknall/ zu nehmen ein gemercke Des zorrens/ furcht und angst/ wenn Jupiter mit plitz Und donner schläget drein/ daß auch der himmel sitz Und B b 5
Das Achte Buch. Die darumb außgehoͤhlt/ damit die ſchmiodgeſellenIhr eſſe ſolten da und ſchmiedewerck anſtellen. Dieſelbe hoͤhle gibt ein groß gethoͤn von ſich/ Man hoͤrt/ daß widerſchallt der amboß maͤchtiglich Von ſchlaͤgen/ die auff ihn mit ſchrecklichen gewalten Geſchehen/ und die er kan unbewegt behalten: Der ſtahl ziſcht in der hoͤhl/ in ofen ſchnaubt das feur/ Da iſt Vulcani ſchmied/ iſt groß und ungeheur/ Und wird Vulcania die Juſul noch genennet. Hieher nun kam Vulcan der ſchmiede Gott gerennet Vom blauen himmels ſchloß: Es ſtunden alda ſchon Die knecht und ſchmiedeten/ daß alles thoͤnt davon/ Der Brontes/ Steropes/ Pyracmon/ welcher gienge Im heinbde/ ſonder wambs; Sie ſchwitztẽ nicht geringe/ In dem ſie ſchmiedeten an einem donnerkeil/ Der jtzund allbereit verfertiget zum theil Und außgefeilet ward/ dergleichen viel von himmel Der vater Jupiter mit ſchrecklichem getuͤmmel Wirfft auff den erden kreiß. Ein theil blieb unvolbracht/ Und wurde mit der feil noch nicht gar außgemacht. Drey ſtrahlen machten ſie von hagel und von ſchloſſen/ Drey von den wolcken/ die von waſſer ſich ergoſſen/ Drey von dem rothen feur/ und drey von ſchnellem wind; Herbſt/ Sommer/ Winter/ Lentz dadurch bezeichnet ſind. Und als Vulcanus kam/ da miſchten ſie zum wercke Den plitz und donnerknall/ zu nehmen ein gemercke Des zorrens/ furcht und angſt/ wenn Jupiter mit plitz Und donner ſchlaͤget drein/ daß auch der himmel ſitz Und B b 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0415" n="393"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#fr">Das Achte Buch.</hi> </fw><lb/> <l>Die darumb außgehoͤhlt/ damit die ſchmiodgeſellen</l><lb/> <l>Ihr eſſe ſolten da und ſchmiedewerck anſtellen.</l><lb/> <l><hi rendition="#fr">D</hi>ieſelbe hoͤhle gibt ein groß gethoͤn von ſich/</l><lb/> <l>Man hoͤrt/ daß widerſchallt der amboß maͤchtiglich</l><lb/> <l>Von ſchlaͤgen/ die auff ihn mit ſchrecklichen gewalten</l><lb/> <l>Geſchehen/ und die er kan unbewegt behalten:</l><lb/> <l>Der ſtahl ziſcht in der hoͤhl/ in ofen ſchnaubt das feur/</l><lb/> <l>Da iſt Vulcani ſchmied/ iſt groß und ungeheur/</l><lb/> <l>Und wird Vulcania die Juſul noch genennet.</l><lb/> <l>Hieher nun kam Vulcan der ſchmiede Gott gerennet</l><lb/> <l>Vom blauen himmels ſchloß: Es ſtunden alda ſchon</l><lb/> <l>Die knecht und ſchmiedeten/ daß alles thoͤnt davon/</l><lb/> <l>Der Brontes/ Steropes/ Pyracmon/ welcher gienge</l><lb/> <l>Im heinbde/ ſonder wambs; Sie ſchwitztẽ nicht geringe/</l><lb/> <l>In dem ſie ſchmiedeten an einem donnerkeil/</l><lb/> <l>Der jtzund allbereit verfertiget zum theil</l><lb/> <l>Und außgefeilet ward/ dergleichen viel von himmel</l><lb/> <l>Der vater Jupiter mit ſchrecklichem getuͤmmel</l><lb/> <l>Wirfft auff den erden kreiß. Ein theil blieb unvolbracht/</l><lb/> <l>Und wurde mit der feil noch nicht gar außgemacht.</l><lb/> <l>Drey ſtrahlen machten ſie von hagel und von ſchloſſen/</l><lb/> <l><hi rendition="#fr">D</hi>rey von den wolcken/ die von waſſer ſich ergoſſen/</l><lb/> <l>Drey von dem rothen feur/ und drey von ſchnellem wind;</l><lb/> <l>Herbſt/ Sommer/ Winter/ Lentz dadurch bezeichnet ſind.</l><lb/> <l>Und als Vulcanus kam/ da miſchten ſie zum wercke</l><lb/> <l>Den plitz und donnerknall/ zu nehmen ein gemercke</l><lb/> <l>Des zorrens/ furcht und angſt/ wenn Jupiter mit plitz</l><lb/> <l>Und donner ſchlaͤget drein/ daß auch der himmel ſitz</l><lb/> <fw place="bottom" type="sig">B b 5</fw> <fw place="bottom" type="catch">Und</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [393/0415]
Das Achte Buch.
Die darumb außgehoͤhlt/ damit die ſchmiodgeſellen
Ihr eſſe ſolten da und ſchmiedewerck anſtellen.
Dieſelbe hoͤhle gibt ein groß gethoͤn von ſich/
Man hoͤrt/ daß widerſchallt der amboß maͤchtiglich
Von ſchlaͤgen/ die auff ihn mit ſchrecklichen gewalten
Geſchehen/ und die er kan unbewegt behalten:
Der ſtahl ziſcht in der hoͤhl/ in ofen ſchnaubt das feur/
Da iſt Vulcani ſchmied/ iſt groß und ungeheur/
Und wird Vulcania die Juſul noch genennet.
Hieher nun kam Vulcan der ſchmiede Gott gerennet
Vom blauen himmels ſchloß: Es ſtunden alda ſchon
Die knecht und ſchmiedeten/ daß alles thoͤnt davon/
Der Brontes/ Steropes/ Pyracmon/ welcher gienge
Im heinbde/ ſonder wambs; Sie ſchwitztẽ nicht geringe/
In dem ſie ſchmiedeten an einem donnerkeil/
Der jtzund allbereit verfertiget zum theil
Und außgefeilet ward/ dergleichen viel von himmel
Der vater Jupiter mit ſchrecklichem getuͤmmel
Wirfft auff den erden kreiß. Ein theil blieb unvolbracht/
Und wurde mit der feil noch nicht gar außgemacht.
Drey ſtrahlen machten ſie von hagel und von ſchloſſen/
Drey von den wolcken/ die von waſſer ſich ergoſſen/
Drey von dem rothen feur/ und drey von ſchnellem wind;
Herbſt/ Sommer/ Winter/ Lentz dadurch bezeichnet ſind.
Und als Vulcanus kam/ da miſchten ſie zum wercke
Den plitz und donnerknall/ zu nehmen ein gemercke
Des zorrens/ furcht und angſt/ wenn Jupiter mit plitz
Und donner ſchlaͤget drein/ daß auch der himmel ſitz
Und
B b 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |