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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Achte Buch.
Die schilde sind fast lang/ mit denen sie sich decken
Und kan dahinden auch ein schütze sich verstecken.
Vulcanus hat hier auch auff diesem grossen schild
Die pfaffen/ die man nennt die Salier/ gebildt/
Die sprungen weidlich mit mit gantz entblösten leibern/
Und hielten so ihr fest mit ihren tollen weibern;
Es waren auch die hüth in schild gestochen ein/
Umb die das priestervolck trug wöllne schnürelein.
Darbey war auch der schild der von dem hohen himmel
Bey Numae zeiten fiel/ zu stillen das getümmel;
Darbey man diese stimm gehört hat eigentlich;
So lange wird die stadt zufreuen haben sich/
Daß sie die mächtigste sey aller städt auff erden/
Wie lange dieser schild bey ihr wird funden werden.
Wenn man nun weiter will die augen lassen gehn/
So kan man auch daselbst die erbarn frauen sehn/
Wle sie durch diese stadt auff weichen hänge wagen
Das heiligthum und zeug des opffers bräuchlich tragen.
Bey diesem weiter hin an einem andern ort
Hat er die hellenburg und Plutons reich und psort
Hinzu gethan/ wie auch die wolverdienten straffen/
Die Catilinam für sein übelthaten traffen/
Da er an einen Felß hieng/ den er über sich
Must immer sehen an und schauen zitterlich/
Daß er itzt fallen möcht. Er wird in seinen sinnen
Von anblick auch geschreckt der grimmen rach-göttinnen.
Hier war der frommen schaar gesondert etwas ab/
Der Cato/ als regent/ befehl und ordnung gab.
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Das Achte Buch.
Die ſchilde ſind faſt lang/ mit denen ſie ſich decken
Und kan dahinden auch ein ſchuͤtze ſich verſtecken.
Vulcanus hat hier auch auff dieſem groſſen ſchild
Die pfaffen/ die man nennt die Salier/ gebildt/
Die ſprungen weidlich mit mit gantz entbloͤſten leibern/
Und hielten ſo ihr feſt mit ihren tollen weibern;
Es waren auch die huͤth in ſchild geſtochen ein/
Umb die das prieſtervolck trug woͤllne ſchnuͤrelein.
Darbey war auch der ſchild der von dem hohen himmel
Bey Numæ zeiten fiel/ zu ſtillen das getuͤmmel;
Darbey man dieſe ſtimm gehoͤrt hat eigentlich;
So lange wird die ſtadt zufreuen haben ſich/
Daß ſie die maͤchtigſte ſey aller ſtaͤdt auff erden/
Wie lange dieſer ſchild bey ihr wird funden werden.
Wenn man nun weiter will die augen laſſen gehn/
So kan man auch daſelbſt die erbarn frauen ſehn/
Wle ſie durch dieſe ſtadt auff weichen haͤnge wagen
Das heiligthum und zeug des opffers braͤuchlich tragen.
Bey dieſem weiter hin an einem andern ort
Hat er die hellenburg und Plutons reich und pſort
Hinzu gethan/ wie auch die wolverdienten ſtraffen/
Die Catilinam fuͤr ſein uͤbelthaten traffen/
Da er an einen Felß hieng/ den er uͤber ſich
Muſt immer ſehen an und ſchauen zitterlich/
Daß er itzt fallen moͤcht. Er wird in ſeinen ſinnen
Von anblick auch geſchreckt der grim̃en rach-goͤttinnen.
Hier war der frommen ſchaar geſondert etwas ab/
Der Cato/ als regent/ befehl und ordnung gab.
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[409/0431] Das Achte Buch. Die ſchilde ſind faſt lang/ mit denen ſie ſich decken Und kan dahinden auch ein ſchuͤtze ſich verſtecken. Vulcanus hat hier auch auff dieſem groſſen ſchild Die pfaffen/ die man nennt die Salier/ gebildt/ Die ſprungen weidlich mit mit gantz entbloͤſten leibern/ Und hielten ſo ihr feſt mit ihren tollen weibern; Es waren auch die huͤth in ſchild geſtochen ein/ Umb die das prieſtervolck trug woͤllne ſchnuͤrelein. Darbey war auch der ſchild der von dem hohen himmel Bey Numæ zeiten fiel/ zu ſtillen das getuͤmmel; Darbey man dieſe ſtimm gehoͤrt hat eigentlich; So lange wird die ſtadt zufreuen haben ſich/ Daß ſie die maͤchtigſte ſey aller ſtaͤdt auff erden/ Wie lange dieſer ſchild bey ihr wird funden werden. Wenn man nun weiter will die augen laſſen gehn/ So kan man auch daſelbſt die erbarn frauen ſehn/ Wle ſie durch dieſe ſtadt auff weichen haͤnge wagen Das heiligthum und zeug des opffers braͤuchlich tragen. Bey dieſem weiter hin an einem andern ort Hat er die hellenburg und Plutons reich und pſort Hinzu gethan/ wie auch die wolverdienten ſtraffen/ Die Catilinam fuͤr ſein uͤbelthaten traffen/ Da er an einen Felß hieng/ den er uͤber ſich Muſt immer ſehen an und ſchauen zitterlich/ Daß er itzt fallen moͤcht. Er wird in ſeinen ſinnen Von anblick auch geſchreckt der grim̃en rach-goͤttinnen. Hier war der frommen ſchaar geſondert etwas ab/ Der Cato/ als regent/ befehl und ordnung gab. Ent- C c 5

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/431>, abgerufen am 22.11.2024.