Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.Das Neunde Buch. Gegeben/ daß ihr mögt auch eures leibes pflegenNach wolverbrachter müh/ und euch zur ruhe legen Mit gutem muht/ und hofft/ daß morgen auf dem plan Sol eine harte schlacht (seid fertig!) gehen an. Immittelst wird befehl dem obersten gegeben Messapo/ daß er sol die wachten gnau und eben Bestellen und vorsehn; Und feuer rings ümbher Anlegen an die stadt; Es werden Rutuler Bey vierzehn an der zahl verordnet/ acht zu haben Mit ihrem kriegesvolck auffs Feindes wall und graben: Ein jeder führete mit sich ein hundert mann Behertzte junge kerl/ geputzt und angethan Mit blanckem waffenzeug/ und trugen auf den spitzen Der helme rohte püsch/ die in der sonne blitzen Mit purpur-rohtem glantz: Sie lauffen ab und zu/ Eins löst den andern ab/ und wechseln müh und ruh. Sie legen sich ins graß/ und füllen sich mit weine/ Die becher stürtzen sie herumb/ die sie gar reine Gesoffen haben aus. Die feuer leuchten hell; Die wächtet bringen zu die nacht auff einer stell Mit spielen ohne schlaff. Dis kunten alles sehen Die Troer von dem wall/ die in der rüstung stehen/ Und nehmen ihre schantz genaw und wol in acht; Sie eillen auch aus Furcht/ und sind darauff bedacht Die thoren zu besehn/ die wachten zu verstärcken/ Zu bawen brücken auff/ und machen mit viel wercken Die festung fester noch. Sie tragen zu geschoß; Der Mnestheus und Serest bemühn sich ohn verdruß Und D d 5
Das Neunde Buch. Gegeben/ daß ihr moͤgt auch eures leibes pflegenNach wolverbrachter muͤh/ und euch zur ruhe legen Mit gutem muht/ und hofft/ daß morgen auf dem plan Sol eine harte ſchlacht (ſeid fertig!) gehen an. Immittelſt wird befehl dem oberſten gegeben Meſſapo/ daß er ſol die wachten gnau und eben Beſtellen und vorſehn; Und feuer rings uͤmbher Anlegen an die ſtadt; Es werden Rutuler Bey vierzehn an der zahl verordnet/ acht zu haben Mit ihrem kriegesvolck auffs Feindes wall und graben: Ein jeder fuͤhrete mit ſich ein hundert mann Behertzte junge kerl/ geputzt und angethan Mit blanckem waffenzeug/ und trugen auf den ſpitzen Der helme rohte puͤſch/ die in der ſonne blitzen Mit purpur-rohtem glantz: Sie lauffen ab und zu/ Eins loͤſt den andern ab/ und wechſeln muͤh und ruh. Sie legen ſich ins graß/ und fuͤllen ſich mit weine/ Die becher ſtuͤrtzen ſie herumb/ die ſie gar reine Geſoffen haben aus. Die feuer leuchten hell; Die waͤchtet bringen zu die nacht auff einer ſtell Mit ſpielen ohne ſchlaff. Dis kunten alles ſehen Die Troer von dem wall/ die in der ruͤſtung ſtehen/ Und nehmen ihre ſchantz genaw und wol in acht; Sie eillen auch aus Furcht/ und ſind darauff bedacht Die thoren zu beſehn/ die wachten zu verſtaͤrcken/ Zu bawen bruͤcken auff/ und machen mit viel wercken Die feſtung feſter noch. Sie tragen zu geſchoß; Der Mneſtheus und Sereſt bemuͤhn ſich ohn verdruß Und D d 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0447" n="425"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#fr">Das Neunde Buch.</hi> </fw><lb/> <l>Gegeben/ daß ihr moͤgt auch eures leibes pflegen</l><lb/> <l>Nach wolverbrachter muͤh/ und euch zur ruhe legen</l><lb/> <l>Mit gutem muht/ und hofft/ daß morgen auf dem plan</l><lb/> <l>Sol eine harte ſchlacht (ſeid fertig!) gehen an.</l><lb/> <l>Immittelſt wird befehl dem oberſten gegeben</l><lb/> <l>Meſſapo/ daß er ſol die wachten gnau und eben</l><lb/> <l>Beſtellen und vorſehn; Und feuer rings uͤmbher</l><lb/> <l>Anlegen an die ſtadt<hi rendition="#i">;</hi> Es werden Rutuler</l><lb/> <l>Bey vierzehn an der zahl verordnet/ acht zu haben</l><lb/> <l>Mit ihrem kriegesvolck auffs Feindes wall und graben:</l><lb/> <l>Ein jeder fuͤhrete mit ſich ein hundert mann</l><lb/> <l>Behertzte junge kerl/ geputzt und angethan</l><lb/> <l>Mit blanckem waffenzeug/ und trugen auf den ſpitzen</l><lb/> <l><hi rendition="#fr">D</hi>er helme rohte puͤſch/ die in der ſonne blitzen</l><lb/> <l>Mit purpur-rohtem glantz: Sie lauffen ab und zu/</l><lb/> <l>Eins loͤſt den andern ab/ und wechſeln muͤh und ruh.</l><lb/> <l>Sie legen ſich ins graß/ und fuͤllen ſich mit weine/</l><lb/> <l><hi rendition="#fr">D</hi>ie becher ſtuͤrtzen ſie herumb/ die ſie gar reine</l><lb/> <l>Geſoffen haben aus. <hi rendition="#fr">D</hi>ie feuer leuchten hell<hi rendition="#i">;</hi></l><lb/> <l>Die waͤchtet bringen zu die nacht auff einer ſtell</l><lb/> <l>Mit ſpielen ohne ſchlaff. Dis kunten alles ſehen</l><lb/> <l>Die Troer von dem wall/ die in der ruͤſtung ſtehen/</l><lb/> <l>Und nehmen ihre ſchantz genaw und wol in acht<hi rendition="#i">;</hi></l><lb/> <l>Sie eillen auch aus Furcht/ und ſind darauff bedacht</l><lb/> <l>Die thoren zu beſehn/ die wachten zu verſtaͤrcken/</l><lb/> <l>Zu bawen bruͤcken auff/ und machen mit viel wercken</l><lb/> <l><hi rendition="#fr">D</hi>ie feſtung feſter noch. Sie tragen zu geſchoß;</l><lb/> <l>Der Mneſtheus und Sereſt bemuͤhn ſich ohn verdruß</l><lb/> <fw place="bottom" type="sig">D d 5</fw> <fw place="bottom" type="catch">Und</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [425/0447]
Das Neunde Buch.
Gegeben/ daß ihr moͤgt auch eures leibes pflegen
Nach wolverbrachter muͤh/ und euch zur ruhe legen
Mit gutem muht/ und hofft/ daß morgen auf dem plan
Sol eine harte ſchlacht (ſeid fertig!) gehen an.
Immittelſt wird befehl dem oberſten gegeben
Meſſapo/ daß er ſol die wachten gnau und eben
Beſtellen und vorſehn; Und feuer rings uͤmbher
Anlegen an die ſtadt; Es werden Rutuler
Bey vierzehn an der zahl verordnet/ acht zu haben
Mit ihrem kriegesvolck auffs Feindes wall und graben:
Ein jeder fuͤhrete mit ſich ein hundert mann
Behertzte junge kerl/ geputzt und angethan
Mit blanckem waffenzeug/ und trugen auf den ſpitzen
Der helme rohte puͤſch/ die in der ſonne blitzen
Mit purpur-rohtem glantz: Sie lauffen ab und zu/
Eins loͤſt den andern ab/ und wechſeln muͤh und ruh.
Sie legen ſich ins graß/ und fuͤllen ſich mit weine/
Die becher ſtuͤrtzen ſie herumb/ die ſie gar reine
Geſoffen haben aus. Die feuer leuchten hell;
Die waͤchtet bringen zu die nacht auff einer ſtell
Mit ſpielen ohne ſchlaff. Dis kunten alles ſehen
Die Troer von dem wall/ die in der ruͤſtung ſtehen/
Und nehmen ihre ſchantz genaw und wol in acht;
Sie eillen auch aus Furcht/ und ſind darauff bedacht
Die thoren zu beſehn/ die wachten zu verſtaͤrcken/
Zu bawen bruͤcken auff/ und machen mit viel wercken
Die feſtung feſter noch. Sie tragen zu geſchoß;
Der Mneſtheus und Sereſt bemuͤhn ſich ohn verdruß
Und
D d 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |