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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Eilffte Buch.
Worüber soll ich doch verwundern mich am meisten;
Ob dein gerechtes thun/ dadurch du allen leisten
Wilst ihr gebührlich recht? Wie? Oder sol ich mehr
Ertheilen deiner stärck und manheit lob und ehr?
Wir wollen danckbahrlich diß auch zu rühmen wissen
Und an zumelden alls dem König seyn beflissen
In väterlicher stadt/ auch fleißig darob seyn/
Wenn uns das glücke nur wird weg und maß verleyhn/
Dich mit dem König auff das neue zu verbinden;
Es mag der Turnus sohn/ wo er kan bündnüß finden/
Wies ihm am besten dünckt; wir wollen hülff und hand
Dir bieten gern zur stadt/ die dir ist zu erkand
Vom göttlichem geschick/ dieselbig auffzubauen:
Uns solt für keiner last noch mühewaltung grauen
Wir wollen nehmen auff die schultern holtz und stein/
Und nach vermögen dir mit fleiß bedienet seyn/
Die andern nahmen auff mit beyfall/ gunst und schallen
Des Dranees gegenwort/ und liessens sich gefallen.
Zwölff tage wurden an gesetzt zum stillestand/
Von beyden theilen wurd für recht und frey erkand
Zu gehen aus und ein: Da sahe man mit hauffen
Im walde hin und her sie durch einander lauffen;
Da hewt man mit der axt die hohen eichen ab/
Die cedern/ sicht/ und eich ein grosses krachen gab/
Die mit den wipffeln sich biß an die wolcken tragen;
Man lädet selbig auff/ und lässet sie auff wagen
Weg führen/ daß sie sich für schwere biegen fast/
Da geht mit knarren fort die ungeheure last
Der
Das Eilffte Buch.
Woruͤber ſoll ich doch verwundern mich am meiſten;
Ob dein gerechtes thun/ dadurch du allen leiſten
Wilſt ihr gebuͤhrlich recht? Wie? Oder ſol ich mehr
Ertheilen deiner ſtaͤrck und manheit lob und ehr?
Wir wollen danckbahrlich diß auch zu ruͤhmen wiſſen
Und an zumelden alls dem Koͤnig ſeyn befliſſen
In vaͤterlicher ſtadt/ auch fleißig darob ſeyn/
Wenn uns das gluͤcke nur wird weg und maß verleyhn/
Dich mit dem Koͤnig auff das neue zu verbinden;
Es mag der Turnus ſohn/ wo er kan buͤndnuͤß finden/
Wies ihm am beſten duͤnckt; wir wollen huͤlff und hand
Dir bieten gern zur ſtadt/ die dir iſt zu erkand
Vom goͤttlichem geſchick/ dieſelbig auffzubauen:
Uns ſolt fuͤr keiner laſt noch muͤhewaltung grauen
Wir wollen nehmen auff die ſchultern holtz und ſtein/
Und nach vermoͤgen dir mit fleiß bedienet ſeyn/
Die andern nahmen auff mit beyfall/ gunſt und ſchallen
Des Dranees gegenwort/ und lieſſens ſich gefallen.
Zwoͤlff tage wurden an geſetzt zum ſtilleſtand/
Von beyden theilen wurd fuͤr recht und frey erkand
Zu gehen aus und ein: Da ſahe man mit hauffen
Im walde hin und her ſie durch einander lauffen;
Da hewt man mit der axt die hohen eichen ab/
Die cedern/ ſicht/ und eich ein groſſes krachen gab/
Die mit den wipffeln ſich biß an die wolcken tragen;
Man laͤdet ſelbig auff/ und laͤſſet ſie auff wagen
Weg fuͤhren/ daß ſie ſich fuͤr ſchwere biegen faſt/
Da geht mit knarren fort die ungeheure laſt
Der
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[543/0565] Das Eilffte Buch. Woruͤber ſoll ich doch verwundern mich am meiſten; Ob dein gerechtes thun/ dadurch du allen leiſten Wilſt ihr gebuͤhrlich recht? Wie? Oder ſol ich mehr Ertheilen deiner ſtaͤrck und manheit lob und ehr? Wir wollen danckbahrlich diß auch zu ruͤhmen wiſſen Und an zumelden alls dem Koͤnig ſeyn befliſſen In vaͤterlicher ſtadt/ auch fleißig darob ſeyn/ Wenn uns das gluͤcke nur wird weg und maß verleyhn/ Dich mit dem Koͤnig auff das neue zu verbinden; Es mag der Turnus ſohn/ wo er kan buͤndnuͤß finden/ Wies ihm am beſten duͤnckt; wir wollen huͤlff und hand Dir bieten gern zur ſtadt/ die dir iſt zu erkand Vom goͤttlichem geſchick/ dieſelbig auffzubauen: Uns ſolt fuͤr keiner laſt noch muͤhewaltung grauen Wir wollen nehmen auff die ſchultern holtz und ſtein/ Und nach vermoͤgen dir mit fleiß bedienet ſeyn/ Die andern nahmen auff mit beyfall/ gunſt und ſchallen Des Dranees gegenwort/ und lieſſens ſich gefallen. Zwoͤlff tage wurden an geſetzt zum ſtilleſtand/ Von beyden theilen wurd fuͤr recht und frey erkand Zu gehen aus und ein: Da ſahe man mit hauffen Im walde hin und her ſie durch einander lauffen; Da hewt man mit der axt die hohen eichen ab/ Die cedern/ ſicht/ und eich ein groſſes krachen gab/ Die mit den wipffeln ſich biß an die wolcken tragen; Man laͤdet ſelbig auff/ und laͤſſet ſie auff wagen Weg fuͤhren/ daß ſie ſich fuͤr ſchwere biegen faſt/ Da geht mit knarren fort die ungeheure laſt Der

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 543. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/565>, abgerufen am 25.11.2024.