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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Eilffte Buch.
Und weiden/ da es ist sehr rauhe/ hart und wilde.
Dis gantze stücke land mit wald/ geheg/ gefilde
Gebirg und zugehör mag der Trojaner seyn
Daß sie mit uns in bund und freundschafft treten ein/
Und wollen ihnen vor-zum frieden mittel-schlagen/
Und bundsgenossenschafft des königreichs antragen.
Da mögen sie sich dann zu wohnen setzen hin;
Wo anders sie hierzu trägt ihre lust und sinn;
Und mögen ihnen nach beliebnüß städte bauen.
Wofern sie aber nicht zu wehnen sich getrauen
In diesem harten land/ und meinen anderswo
Zu werden ihrer müh und hoffnung besser froh/
So/ daß sie können wohl aus diesem lande kommen/
Als die der götter raht und außspruch längst vernommen/
So sollen zwantzig schiff/ die in Italien
Von bestem holtze sind/ für sie gebauet stehn.
Ja oder wol nochmehr/ so sie sie können füllen;
Die zugehör am holtz ligt schon nach ihrem willen
Am wasser/ nur daß sie den leuten thun gebot/
Wieviel ihr sollen seyn/ wie viel/ und was die noht
Erfoder ingemein: wir wollen zeug und waffen
Und alle zugehör an ertz und leuten schaffen.
Ich seh für gut auch an/ daß etwan hundert mann
Verordnet werden/ so die bottschafft nehmen an
Von obersten des volcks/ die ihnen unser sinnen
Und meinung tragen für und sie belehren können/
Daß wir gemeinet seyn/ zu haben fried und ruh;
Wenn sie auch wolten nur dem vorschlag stimmen zu.
Sie
Das Eilffte Buch.
Und weiden/ da es iſt ſehr rauhe/ hart und wilde.
Dis gantze ſtuͤcke land mit wald/ geheg/ gefilde
Gebirg und zugehoͤr mag der Trojaner ſeyn
Daß ſie mit uns in bund und freundſchafft treten ein/
Und wollen ihnen vor-zum frieden mittel-ſchlagen/
Und bundsgenoſſenſchafft des koͤnigreichs antragen.
Da moͤgen ſie ſich dann zu wohnen ſetzen hin;
Wo anders ſie hierzu traͤgt ihre luſt und ſinn;
Und moͤgen ihnen nach beliebnuͤß ſtaͤdte bauen.
Wofern ſie aber nicht zu wehnen ſich getrauen
In dieſem harten land/ und meinen anderswo
Zu werden ihrer muͤh und hoffnung beſſer froh/
So/ daß ſie koͤnnen wohl aus dieſem lande kommen/
Als die der goͤtter raht und außſpruch laͤngſt vernom̃en/
So ſollen zwantzig ſchiff/ die in Italien
Von beſtem holtze ſind/ fuͤr ſie gebauet ſtehn.
Ja oder wol nochmehr/ ſo ſie ſie koͤnnen fuͤllen;
Die zugehoͤr am holtz ligt ſchon nach ihrem willen
Am waſſer/ nur daß ſie den leuten thun gebot/
Wieviel ihr ſollen ſeyn/ wie viel/ und was die noht
Erfoder ingemein: wir wollen zeug und waffen
Und alle zugehoͤr an ertz und leuten ſchaffen.
Ich ſeh fuͤr gut auch an/ daß etwan hundert mann
Verordnet werden/ ſo die bottſchafft nehmen an
Von oberſten des volcks/ die ihnen unſer ſinnen
Und meinung tragen fuͤr und ſie belehren koͤnnen/
Daß wir gemeinet ſeyn/ zu haben fried und ruh;
Wenn ſie auch wolten nur dem vorſchlag ſtimmen zu.
Sie
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[558[557]/0579] Das Eilffte Buch. Und weiden/ da es iſt ſehr rauhe/ hart und wilde. Dis gantze ſtuͤcke land mit wald/ geheg/ gefilde Gebirg und zugehoͤr mag der Trojaner ſeyn Daß ſie mit uns in bund und freundſchafft treten ein/ Und wollen ihnen vor-zum frieden mittel-ſchlagen/ Und bundsgenoſſenſchafft des koͤnigreichs antragen. Da moͤgen ſie ſich dann zu wohnen ſetzen hin; Wo anders ſie hierzu traͤgt ihre luſt und ſinn; Und moͤgen ihnen nach beliebnuͤß ſtaͤdte bauen. Wofern ſie aber nicht zu wehnen ſich getrauen In dieſem harten land/ und meinen anderswo Zu werden ihrer muͤh und hoffnung beſſer froh/ So/ daß ſie koͤnnen wohl aus dieſem lande kommen/ Als die der goͤtter raht und außſpruch laͤngſt vernom̃en/ So ſollen zwantzig ſchiff/ die in Italien Von beſtem holtze ſind/ fuͤr ſie gebauet ſtehn. Ja oder wol nochmehr/ ſo ſie ſie koͤnnen fuͤllen; Die zugehoͤr am holtz ligt ſchon nach ihrem willen Am waſſer/ nur daß ſie den leuten thun gebot/ Wieviel ihr ſollen ſeyn/ wie viel/ und was die noht Erfoder ingemein: wir wollen zeug und waffen Und alle zugehoͤr an ertz und leuten ſchaffen. Ich ſeh fuͤr gut auch an/ daß etwan hundert mann Verordnet werden/ ſo die bottſchafft nehmen an Von oberſten des volcks/ die ihnen unſer ſinnen Und meinung tragen fuͤr und ſie belehren koͤnnen/ Daß wir gemeinet ſeyn/ zu haben fried und ruh; Wenn ſie auch wolten nur dem vorſchlag ſtimmen zu. Sie

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 558[557]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/579>, abgerufen am 22.11.2024.