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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Unterthänigste
Zueignungs-Schrifft.

DIe Lacedaemonier/ wie Plutarchus
meldet/ sühreten einsmahls drey Chö-
[r]e auff: Der erste bestunde aus alten
herren/ der andere aus behertzten jun-
gen männern/ der dritte aus edlen knaben. Die
alten huben an und sagten: Wir waren vor-
zeiten starcke und tapffere leute.
Darauff
sprachen die männer: Das seind nun wir/
hat einer lust/ der mache sich heran.
De-
nen folgeten die edlen knaben/ die liessen sich also
vernehmen: Wir werden dermal eins auch
brave leute werden
.

Ebner massen führet das uhralte hochlöbliche
Hauß Brandenburg viel fürtreffliche Ahnen
und Helden auff/ welche bey des zu krieg- und frie-
denszeiten hohe und ungemeine tugenden an sich
erscheinen lassen. Churfürst Friedrich I.
wurde wegen seiner erwiesenen kriegserfahrung
unter Käyser Sigisinunden zum Reichs-Feldher-
ren wider die Hußiten erwählet/ da ihm der
Päpstliche Nuncius zu Nürnberg in der Se-
baldskirche selber das schwerdt angegürtet. Des-

selben
)( 2


Unterthaͤnigſte
Zueignungs-Schrifft.

DIe Lacedæmonier/ wie Plutarchus
meldet/ ſuͤhreten einsmahls drey Choͤ-
[r]e auff: Der erſte beſtunde aus alten
herren/ der andere aus behertzten jun-
gen maͤnnern/ der dritte aus edlen knaben. Die
alten huben an und ſagten: Wir waren vor-
zeiten ſtarcke und tapffere leute.
Darauff
ſprachen die maͤnner: Das ſeind nun wir/
hat einer luſt/ der mache ſich heran.
De-
nen folgeten die edlen knaben/ die lieſſen ſich alſo
vernehmen: Wir werden dermal eins auch
brave leute werden
.

Ebner maſſen fuͤhret das uhralte hochloͤbliche
Hauß Brandenburg viel fuͤrtreffliche Ahnen
und Helden auff/ welche bey des zu krieg- und frie-
denszeiten hohe und ungemeine tugenden an ſich
erſcheinen laſſen. Churfuͤrſt Friedrich I.
wurde wegen ſeiner erwieſenen kriegserfahrung
unter Kaͤyſer Sigiſinunden zum Reichs-Feldher-
ren wider die Hußiten erwaͤhlet/ da ihm der
Paͤpſtliche Nuncius zu Nuͤrnberg in der Se-
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[0009] Unterthaͤnigſte Zueignungs-Schrifft. DIe Lacedæmonier/ wie Plutarchus meldet/ ſuͤhreten einsmahls drey Choͤ- re auff: Der erſte beſtunde aus alten herren/ der andere aus behertzten jun- gen maͤnnern/ der dritte aus edlen knaben. Die alten huben an und ſagten: Wir waren vor- zeiten ſtarcke und tapffere leute. Darauff ſprachen die maͤnner: Das ſeind nun wir/ hat einer luſt/ der mache ſich heran. De- nen folgeten die edlen knaben/ die lieſſen ſich alſo vernehmen: Wir werden dermal eins auch brave leute werden. Ebner maſſen fuͤhret das uhralte hochloͤbliche Hauß Brandenburg viel fuͤrtreffliche Ahnen und Helden auff/ welche bey des zu krieg- und frie- denszeiten hohe und ungemeine tugenden an ſich erſcheinen laſſen. Churfuͤrſt Friedrich I. wurde wegen ſeiner erwieſenen kriegserfahrung unter Kaͤyſer Sigiſinunden zum Reichs-Feldher- ren wider die Hußiten erwaͤhlet/ da ihm der Paͤpſtliche Nuncius zu Nuͤrnberg in der Se- baldskirche ſelber das ſchwerdt angeguͤrtet. Deſ- ſelben )( 2

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/9>, abgerufen am 21.11.2024.