Marperger, Paul Jacob: Beschreibung der Banqven. Halle (Saale) u. a., 1717.Das XI. Capitel zuzahlen/ welches er nicht erst in Banco stehend gehabt hätte. Wirwollen hier unsern vorbemeldten Authorem fahren lassen/ und den diese Genuesische Banco-Materiam etwas deutlicher und ausführlicher vor- stellenden Domenicum Peri darüber vernehmen/ welcher in seinem Ne- gotiante unter der Beschreibung der Stadt Genua von ihrer Banco also schreibet: Genua hat an seiner Casa di Sant' Giorgio ein sicheres AErarium jedes
Das XI. Capitel zuzahlen/ welches er nicht erſt in Banco ſtehend gehabt haͤtte. Wirwollen hier unſern vorbemeldten Authorem fahren laſſen/ und den dieſe Genueſiſche Banco-Materiam etwas deutlicher und ausfuͤhrlicher vor- ſtellenden Domenicum Peri daruͤber vernehmen/ welcher in ſeinem Ne- gotiante unter der Beſchreibung der Stadt Genua von ihrer Banco alſo ſchreibet: Genua hat an ſeiner Caſa di Sant’ Giorgio ein ſicheres Ærarium jedes
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0236" n="216"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">XI.</hi> Capitel</hi></fw><lb/> zuzahlen/ welches er nicht erſt in <hi rendition="#aq">Banco</hi> ſtehend gehabt haͤtte. Wir<lb/> wollen hier unſern vorbemeldten <hi rendition="#aq">Authorem</hi> fahren laſſen/ und den dieſe<lb/><hi rendition="#aq">Genueſi</hi>ſche <hi rendition="#aq">Banco-Materiam</hi> etwas deutlicher und ausfuͤhrlicher vor-<lb/> ſtellenden <hi rendition="#aq">Domenicum Peri</hi> daruͤber vernehmen/ welcher in ſeinem <hi rendition="#aq">Ne-<lb/> gotiante</hi> unter der Beſchreibung der Stadt <hi rendition="#aq">Genua</hi> von ihrer <hi rendition="#aq">Banco</hi><lb/> alſo ſchreibet:</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Genua</hi> hat an ſeiner <hi rendition="#aq">Caſa di Sant’ Giorgio</hi> ein ſicheres <hi rendition="#aq">Ærarium</hi><lb/> und reichlich angefuͤllte Schatz-Kammer/ welche in der gantzen Welt be-<lb/> ruͤhmt/ ſonderlich aber darumb bewunderns wuͤrdig iſt/ weil jeder/ der<lb/> mit ihr zu thun gehabt/ allezeit ſehr wohl von ihr begegnet worden/ ſo<lb/> daß weder der Krieg/ noch andere Beſchwerlichkeiten/ welche die <hi rendition="#aq">Re-<lb/> public Genua</hi> in unterſchiedlichen Zeiten erfahren muͤſſen/ ſolche gute<lb/> Ordnung und Richtigkeit/ die bey ihrer <hi rendition="#aq">Banco</hi> gehalten wird/ haben<lb/> unterbrechen koͤnnen. Es hat aber die <hi rendition="#aq">Banco</hi> im Beſitz ſehr viel Stadt-<lb/> Zoͤlle/ welche ſie wegen Vorſchuſſes/ den ſie ehmals der <hi rendition="#aq">Republic</hi> ge-<lb/> than/ an ſich gezogen/ wie dann eigentlich dieſe <hi rendition="#aq">Caſſa</hi> nicht anders/ als<lb/> eine <hi rendition="#aq">Compagnie</hi> von vielen <hi rendition="#aq">Participant</hi>en iſt/ die an obigen Zoͤllen ih-<lb/> ren Antheil haben/ die Zinſen werden ihnen von der <hi rendition="#aq">Banco</hi> bezahlt<lb/> von denen Geldern/ welche vor Kauffmanns-Waaren/ und ſonderlich<lb/> vor den Saltz-Zoll/ als welcher der <hi rendition="#aq">Banco</hi> auch zugehoͤret/ eingehen.<lb/> Nachdem aber ſolche Einnahmen zuweilen ſteigen/ und auch wieder fal-<lb/> len/ und alſo das eine Jahr mehr als das andere tragen/ als erſetzet die<lb/><hi rendition="#aq">Banco</hi> denen auff die Zoll-<hi rendition="#aq">Intraden</hi> angewieſene dasjenige/ was ſie zu<lb/> fordern haben/ in ſo genannten <hi rendition="#aq">Lire di paghe,</hi> welche jedesmahl zu<lb/> Anfang des fuͤnfften Jahrs ſich <hi rendition="#aq">reduc</hi>iren/ daß ſie <hi rendition="#aq">Lire di numerato<lb/> quatro e mezza</hi> werden/ welches den Werth eines <hi rendition="#aq">Scudi d’ argento</hi><lb/> machet/ der zu <hi rendition="#aq">Genua</hi> gepraͤget wird. Mit dieſem <hi rendition="#aq">Lire di Nume-<lb/> rato</hi> oder <hi rendition="#aq">Moneta di Cartulario</hi> werden gewiſſe Nutz-Hebungen aus<lb/> liegenden Gruͤnden/ die zu 100. Pfund angeſchlagen werden/ bezahlt/<lb/> wiewohl ſie hernach auffſteigen/ alſo daß ſie ſchon auff 290. einmahl ge-<lb/> weſen/ und ſeynd dieſe Zinſe oder Nutz-Nieſſungen faͤllig oder zeitig den<lb/> 10. <hi rendition="#aq">May,</hi> worauff ſie den 10. <hi rendition="#aq">Julii</hi> zum Anſchlag oder Tax gebracht/<lb/> und wie viel eine ſolche <hi rendition="#aq">Actie</hi> gelten ſoll/ geſetzet werden/ da man ſie<lb/> dann in der Bezahlung zu 17. <hi rendition="#aq">Soldi</hi> und 4. Pfenning rechnet/ und die-<lb/> ſes zwar darumb/ weil die von denen Zoll-Einnahmen auff fuͤnff Jahr<lb/> hinaus verkauffte <hi rendition="#aq">Actien</hi> von der <hi rendition="#aq">Banco</hi> zu 17. <hi rendition="#aq">Soldi</hi> 4. Pf. vor ein<lb/> <fw place="bottom" type="catch">jedes</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [216/0236]
Das XI. Capitel
zuzahlen/ welches er nicht erſt in Banco ſtehend gehabt haͤtte. Wir
wollen hier unſern vorbemeldten Authorem fahren laſſen/ und den dieſe
Genueſiſche Banco-Materiam etwas deutlicher und ausfuͤhrlicher vor-
ſtellenden Domenicum Peri daruͤber vernehmen/ welcher in ſeinem Ne-
gotiante unter der Beſchreibung der Stadt Genua von ihrer Banco
alſo ſchreibet:
Genua hat an ſeiner Caſa di Sant’ Giorgio ein ſicheres Ærarium
und reichlich angefuͤllte Schatz-Kammer/ welche in der gantzen Welt be-
ruͤhmt/ ſonderlich aber darumb bewunderns wuͤrdig iſt/ weil jeder/ der
mit ihr zu thun gehabt/ allezeit ſehr wohl von ihr begegnet worden/ ſo
daß weder der Krieg/ noch andere Beſchwerlichkeiten/ welche die Re-
public Genua in unterſchiedlichen Zeiten erfahren muͤſſen/ ſolche gute
Ordnung und Richtigkeit/ die bey ihrer Banco gehalten wird/ haben
unterbrechen koͤnnen. Es hat aber die Banco im Beſitz ſehr viel Stadt-
Zoͤlle/ welche ſie wegen Vorſchuſſes/ den ſie ehmals der Republic ge-
than/ an ſich gezogen/ wie dann eigentlich dieſe Caſſa nicht anders/ als
eine Compagnie von vielen Participanten iſt/ die an obigen Zoͤllen ih-
ren Antheil haben/ die Zinſen werden ihnen von der Banco bezahlt
von denen Geldern/ welche vor Kauffmanns-Waaren/ und ſonderlich
vor den Saltz-Zoll/ als welcher der Banco auch zugehoͤret/ eingehen.
Nachdem aber ſolche Einnahmen zuweilen ſteigen/ und auch wieder fal-
len/ und alſo das eine Jahr mehr als das andere tragen/ als erſetzet die
Banco denen auff die Zoll-Intraden angewieſene dasjenige/ was ſie zu
fordern haben/ in ſo genannten Lire di paghe, welche jedesmahl zu
Anfang des fuͤnfften Jahrs ſich reduciren/ daß ſie Lire di numerato
quatro e mezza werden/ welches den Werth eines Scudi d’ argento
machet/ der zu Genua gepraͤget wird. Mit dieſem Lire di Nume-
rato oder Moneta di Cartulario werden gewiſſe Nutz-Hebungen aus
liegenden Gruͤnden/ die zu 100. Pfund angeſchlagen werden/ bezahlt/
wiewohl ſie hernach auffſteigen/ alſo daß ſie ſchon auff 290. einmahl ge-
weſen/ und ſeynd dieſe Zinſe oder Nutz-Nieſſungen faͤllig oder zeitig den
10. May, worauff ſie den 10. Julii zum Anſchlag oder Tax gebracht/
und wie viel eine ſolche Actie gelten ſoll/ geſetzet werden/ da man ſie
dann in der Bezahlung zu 17. Soldi und 4. Pfenning rechnet/ und die-
ſes zwar darumb/ weil die von denen Zoll-Einnahmen auff fuͤnff Jahr
hinaus verkauffte Actien von der Banco zu 17. Soldi 4. Pf. vor ein
jedes
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |