Marperger, Paul Jacob: Beschreibung der Banqven. Halle (Saale) u. a., 1717.Von denen Wienern und Leipzigern Bancis di Deposito. sowohl Jnn-als Ausländischen allergnädigst zu vernehmen: Was Ge-stalten Wir in gnädigster Entschliessung zu weiterer Fortsetzung des be- reits unterm 15. Monat-Tag Junii des verlittenen 1703. Jahrs al- lergnädigst resolviret/ und zum Theil mit Vorbehaltung der in Favo- rem Creditorum weiters resultirend nützlicher Modalisirung befolg- ten Banco, respectu dessen Gebrauch oder Form di Giro; respectu aber des abzielenden Zwecks di Affrancatione, das ist Abledig- oder Befreyungs-Banco genannt/ in Substantia ein öffentlich-rechtlich und Anticipat-Disposition theils Unserer Einkünffte/ so besonders von de- nen andern zu Nutzen Unserer Creditoren/ administriret werden sollen/ denen Wir solche von nun an biß zu deroselben Verfall-Zeit oder Ma- turirung überlassen/ mit der Befugniß/ daß selbe ihre habende Anfor- derungs-Post/ oder Credito, nebst dem Nutzen/ entweder zum Theil oder völlig/ auch anderen in Krafft dieser Unserer öffentlichen Schuld- Verschreibung wiederumb cediren/ und überlassen mögen/ Unsere da- mahls für einige dahin assignirte Creditores allein restringirte Inten- tion/ auch auff andere grössere Anzahl an Unserer Hoff-Cammer zu for- dern habende Creditores hiemit zu extendiren allergnädigst resolviret haben/ und zwar dergestalten/ daß nach beschehener Liquidirung jedwe- der Credits-Parthey/ oder dessen Cessionario zu gewisser Frist/ oder Verfall-Zeit die baare Bezahlung geleistet/ und zur Abstattungs-Ver- sicherung der also gleich in Giro einzulegenden Anweisungs-Post ein ü- bermäßiger Fundus constituiret: Worvon benebenst das billige In- teresse der in denen erstern Zahlungs-Terminen zu zahlen kommenden Posten/ und zwar weniger in denen ersten/ und mehrer in denen letzte- ren Affrancations-Jahren/ nach der im folgenden Contextu zu ver- mehrenden Proportion abgeführet werden solle. Und damit man dessen allen desto mehr versichert seyn möge/ befehlen wir gnädigst/ daß die Fundi oder hierzu gewidmete Gefälle von denenselben/ so diese in Ban- co abzuführen haben/ eben durch Banco-Post oder Assegno dahin be- zahlet werden können; Ja Wir wollen und befehlen anbey gnädigst/ daß wenigst zwey Drittel sothaner abzustattenden Post/ welche 150. fl. übersteigete/ auff solche Weise und durch Banco-Post oder Assegno eben auff dasselbe Jahr/ in welchem der Erlag geschehen solle/ dahin er- leget werden/ also daß hierdurch jeglicher leichtlich in Facto zu erkennen hat/ daß solcher Gestalten auch ein mehrers/ als versprochen worden/ gehal- G g
Von denen Wienern und Leipzigern Bancis di Depoſito. ſowohl Jnn-als Auslaͤndiſchen allergnaͤdigſt zu vernehmen: Was Ge-ſtalten Wir in gnaͤdigſter Entſchlieſſung zu weiterer Fortſetzung des be- reits unterm 15. Monat-Tag Junii des verlittenen 1703. Jahrs al- lergnaͤdigſt reſolviret/ und zum Theil mit Vorbehaltung der in Favo- rem Creditorum weiters reſultirend nuͤtzlicher Modaliſirung befolg- ten Banco, reſpectu deſſen Gebrauch oder Form di Giro; reſpectu aber des abzielenden Zwecks di Affrancatione, das iſt Abledig- oder Befreyungs-Banco genannt/ in Subſtantia ein oͤffentlich-rechtlich und Anticipat-Diſpoſition theils Unſerer Einkuͤnffte/ ſo beſonders von de- nen andern zu Nutzen Unſerer Creditoren/ adminiſtriret werden ſollen/ denen Wir ſolche von nun an biß zu deroſelben Verfall-Zeit oder Ma- turirung uͤberlaſſen/ mit der Befugniß/ daß ſelbe ihre habende Anfor- derungs-Poſt/ oder Credito, nebſt dem Nutzen/ entweder zum Theil oder voͤllig/ auch anderen in Krafft dieſer Unſerer oͤffentlichen Schuld- Verſchreibung wiederumb cediren/ und uͤberlaſſen moͤgen/ Unſere da- mahls fuͤr einige dahin aſſignirte Creditores allein reſtringirte Inten- tion/ auch auff andere groͤſſere Anzahl an Unſerer Hoff-Cammer zu for- dern habende Creditores hiemit zu extendiren allergnaͤdigſt reſolviret haben/ und zwar dergeſtalten/ daß nach beſchehener Liquidirung jedwe- der Credits-Parthey/ oder deſſen Ceſſionario zu gewiſſer Friſt/ oder Verfall-Zeit die baare Bezahlung geleiſtet/ und zur Abſtattungs-Ver- ſicherung der alſo gleich in Giro einzulegenden Anweiſungs-Poſt ein uͤ- bermaͤßiger Fundus conſtituiret: Worvon benebenſt das billige In- tereſſe der in denen erſtern Zahlungs-Terminen zu zahlen kommenden Poſten/ und zwar weniger in denen erſten/ und mehrer in denen letzte- ren Affrancations-Jahren/ nach der im folgenden Contextu zu ver- mehrenden Proportion abgefuͤhret werden ſolle. Und damit man deſſen allen deſto mehr verſichert ſeyn moͤge/ befehlen wir gnaͤdigſt/ daß die Fundi oder hierzu gewidmete Gefaͤlle von denenſelben/ ſo dieſe in Ban- co abzufuͤhren haben/ eben durch Banco-Poſt oder Aſſegno dahin be- zahlet werden koͤnnen; Ja Wir wollen und befehlen anbey gnaͤdigſt/ daß wenigſt zwey Drittel ſothaner abzuſtattenden Poſt/ welche 150. fl. uͤberſteigete/ auff ſolche Weiſe und durch Banco-Poſt oder Aſſegno eben auff daſſelbe Jahr/ in welchem der Erlag geſchehen ſolle/ dahin er- leget werden/ alſo daß hierdurch jeglicher leichtlich in Facto zu erkennen hat/ daß ſolcher Geſtalten auch ein mehrers/ als verſprochen worden/ gehal- G g
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0253" n="233"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von denen Wienern und Leipzigern <hi rendition="#aq">Bancis di Depoſito.</hi></hi></fw><lb/> ſowohl Jnn-als Auslaͤndiſchen allergnaͤdigſt zu vernehmen: Was Ge-<lb/> ſtalten Wir in gnaͤdigſter Entſchlieſſung zu weiterer Fortſetzung des be-<lb/> reits unterm 15. Monat-Tag Junii des verlittenen 1703. Jahrs al-<lb/> lergnaͤdigſt <hi rendition="#aq">reſolv</hi>iret/ und zum Theil mit Vorbehaltung der in <hi rendition="#aq">Favo-<lb/> rem Creditorum</hi> weiters <hi rendition="#aq">reſult</hi>irend nuͤtzlicher <hi rendition="#aq">Modaliſi</hi>rung befolg-<lb/> ten <hi rendition="#aq">Banco, reſpectu</hi> deſſen Gebrauch oder <hi rendition="#aq">Form di Giro; reſpectu</hi><lb/> aber des abzielenden Zwecks <hi rendition="#aq">di Affrancatione,</hi> das iſt Abledig- oder<lb/> Befreyungs-<hi rendition="#aq">Banco</hi> genannt/ <hi rendition="#aq">in Subſtantia</hi> ein oͤffentlich-rechtlich und<lb/><hi rendition="#aq">Anticipat-Diſpoſitio</hi>n theils Unſerer Einkuͤnffte/ ſo beſonders von de-<lb/> nen andern zu Nutzen Unſerer <hi rendition="#aq">Creditor</hi>en/ <hi rendition="#aq">adminiſtr</hi>iret werden ſollen/<lb/> denen Wir ſolche von nun an biß zu deroſelben Verfall-Zeit oder <hi rendition="#aq">Ma-<lb/> tur</hi>irung uͤberlaſſen/ mit der Befugniß/ daß ſelbe ihre habende Anfor-<lb/> derungs-Poſt/ oder <hi rendition="#aq">Credito,</hi> nebſt dem Nutzen/ entweder zum Theil<lb/> oder voͤllig/ auch anderen in Krafft dieſer Unſerer oͤffentlichen Schuld-<lb/> Verſchreibung wiederumb <hi rendition="#aq">ced</hi>iren/ und uͤberlaſſen moͤgen/ Unſere da-<lb/> mahls fuͤr einige dahin <hi rendition="#aq">aſſign</hi>irte <hi rendition="#aq">Creditores</hi> allein <hi rendition="#aq">reſtring</hi>irte <hi rendition="#aq">Inten-<lb/> tio</hi>n/ auch auff andere groͤſſere Anzahl an Unſerer Hoff-Cammer zu for-<lb/> dern habende <hi rendition="#aq">Creditores</hi> hiemit zu <hi rendition="#aq">extend</hi>iren allergnaͤdigſt <hi rendition="#aq">reſolv</hi>iret<lb/> haben/ und zwar dergeſtalten/ daß nach beſchehener <hi rendition="#aq">Liquid</hi>irung jedwe-<lb/> der <hi rendition="#aq">Credits-</hi>Parthey/ oder deſſen <hi rendition="#aq">Ceſſionario</hi> zu gewiſſer Friſt/ oder<lb/> Verfall-Zeit die baare Bezahlung geleiſtet/ und zur Abſtattungs-Ver-<lb/> ſicherung der alſo gleich in <hi rendition="#aq">Giro</hi> einzulegenden Anweiſungs-Poſt ein uͤ-<lb/> bermaͤßiger <hi rendition="#aq">Fundus conſtitu</hi>iret: Worvon benebenſt das billige <hi rendition="#aq">In-<lb/> tereſſe</hi> der in denen erſtern Zahlungs-<hi rendition="#aq">Termin</hi>en zu zahlen kommenden<lb/> Poſten/ und zwar weniger in denen erſten/ und mehrer in denen letzte-<lb/> ren <hi rendition="#aq">Affrancatio</hi>ns-Jahren/ nach der im folgenden <hi rendition="#aq">Contextu</hi> zu ver-<lb/> mehrenden <hi rendition="#aq">Proportio</hi>n abgefuͤhret werden ſolle. Und damit man deſſen<lb/> allen deſto mehr verſichert ſeyn moͤge/ befehlen wir gnaͤdigſt/ daß die<lb/><hi rendition="#aq">Fundi</hi> oder hierzu gewidmete Gefaͤlle von denenſelben/ ſo dieſe in <hi rendition="#aq">Ban-<lb/> co</hi> abzufuͤhren haben/ eben durch <hi rendition="#aq">Banco-</hi>Poſt oder <hi rendition="#aq">Aſſegno</hi> dahin be-<lb/> zahlet werden koͤnnen; Ja Wir wollen und befehlen anbey gnaͤdigſt/<lb/> daß wenigſt zwey Drittel ſothaner abzuſtattenden Poſt/ welche 150. fl.<lb/> uͤberſteigete/ auff ſolche Weiſe und durch <hi rendition="#aq">Banco-</hi>Poſt oder <hi rendition="#aq">Aſſegno</hi><lb/> eben auff daſſelbe Jahr/ in welchem der Erlag geſchehen ſolle/ dahin er-<lb/> leget werden/ alſo daß hierdurch jeglicher leichtlich in <hi rendition="#aq">Facto</hi> zu erkennen<lb/> hat/ daß ſolcher Geſtalten auch ein mehrers/ als verſprochen worden/<lb/> <fw place="bottom" type="sig">G g</fw><fw place="bottom" type="catch">gehal-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [233/0253]
Von denen Wienern und Leipzigern Bancis di Depoſito.
ſowohl Jnn-als Auslaͤndiſchen allergnaͤdigſt zu vernehmen: Was Ge-
ſtalten Wir in gnaͤdigſter Entſchlieſſung zu weiterer Fortſetzung des be-
reits unterm 15. Monat-Tag Junii des verlittenen 1703. Jahrs al-
lergnaͤdigſt reſolviret/ und zum Theil mit Vorbehaltung der in Favo-
rem Creditorum weiters reſultirend nuͤtzlicher Modaliſirung befolg-
ten Banco, reſpectu deſſen Gebrauch oder Form di Giro; reſpectu
aber des abzielenden Zwecks di Affrancatione, das iſt Abledig- oder
Befreyungs-Banco genannt/ in Subſtantia ein oͤffentlich-rechtlich und
Anticipat-Diſpoſition theils Unſerer Einkuͤnffte/ ſo beſonders von de-
nen andern zu Nutzen Unſerer Creditoren/ adminiſtriret werden ſollen/
denen Wir ſolche von nun an biß zu deroſelben Verfall-Zeit oder Ma-
turirung uͤberlaſſen/ mit der Befugniß/ daß ſelbe ihre habende Anfor-
derungs-Poſt/ oder Credito, nebſt dem Nutzen/ entweder zum Theil
oder voͤllig/ auch anderen in Krafft dieſer Unſerer oͤffentlichen Schuld-
Verſchreibung wiederumb cediren/ und uͤberlaſſen moͤgen/ Unſere da-
mahls fuͤr einige dahin aſſignirte Creditores allein reſtringirte Inten-
tion/ auch auff andere groͤſſere Anzahl an Unſerer Hoff-Cammer zu for-
dern habende Creditores hiemit zu extendiren allergnaͤdigſt reſolviret
haben/ und zwar dergeſtalten/ daß nach beſchehener Liquidirung jedwe-
der Credits-Parthey/ oder deſſen Ceſſionario zu gewiſſer Friſt/ oder
Verfall-Zeit die baare Bezahlung geleiſtet/ und zur Abſtattungs-Ver-
ſicherung der alſo gleich in Giro einzulegenden Anweiſungs-Poſt ein uͤ-
bermaͤßiger Fundus conſtituiret: Worvon benebenſt das billige In-
tereſſe der in denen erſtern Zahlungs-Terminen zu zahlen kommenden
Poſten/ und zwar weniger in denen erſten/ und mehrer in denen letzte-
ren Affrancations-Jahren/ nach der im folgenden Contextu zu ver-
mehrenden Proportion abgefuͤhret werden ſolle. Und damit man deſſen
allen deſto mehr verſichert ſeyn moͤge/ befehlen wir gnaͤdigſt/ daß die
Fundi oder hierzu gewidmete Gefaͤlle von denenſelben/ ſo dieſe in Ban-
co abzufuͤhren haben/ eben durch Banco-Poſt oder Aſſegno dahin be-
zahlet werden koͤnnen; Ja Wir wollen und befehlen anbey gnaͤdigſt/
daß wenigſt zwey Drittel ſothaner abzuſtattenden Poſt/ welche 150. fl.
uͤberſteigete/ auff ſolche Weiſe und durch Banco-Poſt oder Aſſegno
eben auff daſſelbe Jahr/ in welchem der Erlag geſchehen ſolle/ dahin er-
leget werden/ alſo daß hierdurch jeglicher leichtlich in Facto zu erkennen
hat/ daß ſolcher Geſtalten auch ein mehrers/ als verſprochen worden/
gehal-
G g
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |