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Marperger, Paul Jacob: Beschreibung der Banqven. Halle (Saale) u. a., 1717.

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Das XVI. Capitel
durch neu gebackne ankommende Notarios begangen werden/ vorgebaut/
und das sonst Preiß-würdige Ampt der Notariorum sowohl in Anse-
hen der hohen Fundatorum, und derjenigen/ die solche creiren/ als auch
in Ansehen des Objecti und ihrer eigenen Person nicht so prostituiret
und verkleinert werden/ als leider durch viel untüchtige Subjecta, die
sich darunter befinden/ (und von welchen ihrer etliche kaum einen Casum
setzen/ oder einen Terminum Juris, zu geschweigen die Sache selbst/ die
ihnen unter Handen kommet/ verstehen) geschiehet. Welches wir dar-
um anzuführen nicht haben unterlassen können/ weil es eines Theils zum
Nutzen der Kauffmannschafft selbst gereichet/ geschickte Notarios unter
sich zu haben/ anders Theils nicht ein jeder her gelauffener Schreiber ein
solches nobles Ampt zu ambiren sich unterstehen würde/ wann er be-
fürchten müste/ daß ein mehrers darzu gehörte/ als etliche Formularia
aus dem Volckmanno, oder andern Authoribus, die von der Nota-
riats-
Kunst geschrieben/ auszuschreiben und nach copiren zu wissen.
Wobey auch noch in Consideration zu ziehen wäre/ daß billig ein Com-
mercien-Collegium
oder Banco-Gericht dahin sehen solte/ daß es je-
derzeit zwey oder drey Notarios, sonderlich in grossen Handels- und
See-Städten/ haben möchte/ welche nebenst der ihnen ohne dem gebüh-
renden Lateinischen Sprache/ auch der Frantzösischen oder Jtaliänischen/
oder doch einer solchen Sprache kundig wären/ welche derselbe Handels-
Platz am meisten nöthig hat/ weil solches einen grossen Nutzen in Uber-
setzung oder Vidimirung frembder Sprachen/ Gerichts-Acten und Scri-
ptur
en/ Wechsel protestiren/ oder dergleichen Wechsel- und Contra-
ct
en-Verfertigung/ wie auch in andern Vorfällen schaffen würde/ ja
fast unentbehrlich ist/ wie solches die tägliche Erfahrung mehr als zu
viel bezeuget.

Und damit auch die zum Wechsel-Sachen bey dem Banco-Gerichte
oder Commercien-Collegio recipirte Notarii unter sich selbst gute
Ordnung/ das Banco-Gericht aber mehrere Dienste von ihnen hätte/
so könten diese Sechse/ was sie solcher Gestalt in Wechsels-Sachen ver-
richteten/ und dafür an Gebühren einkäme/ eine communem Cassam
unter sich machen/ jede Woche zwey oder drey von ihnen in dem Com-
ptoir
die Auffwartung und Expedition haben/ die andern aber so lang
ausruhen/ und indessen ihre andere Notariats-Verrichtungen in der
Stadt abwarten/ biß die Expedition nach Acht oder Vierzehen Tagen
wieder an sie käme.

Endlich

Das XVI. Capitel
durch neu gebackne ankommende Notarios begangen werden/ vorgebaut/
und das ſonſt Preiß-wuͤrdige Ampt der Notariorum ſowohl in Anſe-
hen der hohen Fundatorum, und derjenigen/ die ſolche creiren/ als auch
in Anſehen des Objecti und ihrer eigenen Perſon nicht ſo proſtituiret
und verkleinert werden/ als leider durch viel untuͤchtige Subjecta, die
ſich darunter befinden/ (und von welchen ihrer etliche kaum einen Caſum
ſetzen/ oder einen Terminum Juris, zu geſchweigen die Sache ſelbſt/ die
ihnen unter Handen kommet/ verſtehen) geſchiehet. Welches wir dar-
um anzufuͤhren nicht haben unterlaſſen koͤnnen/ weil es eines Theils zum
Nutzen der Kauffmannſchafft ſelbſt gereichet/ geſchickte Notarios unter
ſich zu haben/ anders Theils nicht ein jeder her gelauffener Schreiber ein
ſolches nobles Ampt zu ambiren ſich unterſtehen wuͤrde/ wann er be-
fuͤrchten muͤſte/ daß ein mehrers darzu gehoͤrte/ als etliche Formularia
aus dem Volckmanno, oder andern Authoribus, die von der Nota-
riats-
Kunſt geſchrieben/ auszuſchreiben und nach copiren zu wiſſen.
Wobey auch noch in Conſideration zu ziehen waͤre/ daß billig ein Com-
mercien-Collegium
oder Banco-Gericht dahin ſehen ſolte/ daß es je-
derzeit zwey oder drey Notarios, ſonderlich in groſſen Handels- und
See-Staͤdten/ haben moͤchte/ welche nebenſt der ihnen ohne dem gebuͤh-
renden Lateiniſchen Sprache/ auch der Frantzoͤſiſchen oder Jtaliaͤniſchen/
oder doch einer ſolchen Sprache kundig waͤren/ welche derſelbe Handels-
Platz am meiſten noͤthig hat/ weil ſolches einen groſſen Nutzen in Uber-
ſetzung oder Vidimirung frembder Sprachen/ Gerichts-Acten und Scri-
ptur
en/ Wechſel proteſtiren/ oder dergleichen Wechſel- und Contra-
ct
en-Verfertigung/ wie auch in andern Vorfaͤllen ſchaffen wuͤrde/ ja
faſt unentbehrlich iſt/ wie ſolches die taͤgliche Erfahrung mehr als zu
viel bezeuget.

Und damit auch die zum Wechſel-Sachen bey dem Banco-Gerichte
oder Commercien-Collegio recipirte Notarii unter ſich ſelbſt gute
Ordnung/ das Banco-Gericht aber mehrere Dienſte von ihnen haͤtte/
ſo koͤnten dieſe Sechſe/ was ſie ſolcher Geſtalt in Wechſels-Sachen ver-
richteten/ und dafuͤr an Gebuͤhren einkaͤme/ eine communem Caſſam
unter ſich machen/ jede Woche zwey oder drey von ihnen in dem Com-
ptoir
die Auffwartung und Expedition haben/ die andern aber ſo lang
ausruhen/ und indeſſen ihre andere Notariats-Verrichtungen in der
Stadt abwarten/ biß die Expedition nach Acht oder Vierzehen Tagen
wieder an ſie kaͤme.

Endlich
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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Beschreibung der Banqven. Halle (Saale) u. a., 1717, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_banqven_1717/350>, abgerufen am 22.11.2024.