Marperger, Paul Jacob: Beschreibung der Banqven. Halle (Saale) u. a., 1717.Von dem Recht der Banquen und Banquiers. ne solche Müntze am Silber werth wäre/ so gleich in der Banco dafürmüste zu empfangen haben/ auf welche Weise die frembde Müntze sich bald verliehren würde. Wir können hier nicht umbhin kürtzlich anzuführen/ wie gar sehr Ein anderes denen Banquen zukommendes Recht ist auch dieses/ und
Von dem Recht der Banquen und Banquiers. ne ſolche Muͤntze am Silber werth waͤre/ ſo gleich in der Banco dafuͤrmuͤſte zu empfangen haben/ auf welche Weiſe die frembde Muͤntze ſich bald verliehren wuͤrde. Wir koͤnnen hier nicht umbhin kuͤrtzlich anzufuͤhren/ wie gar ſehr Ein anderes denen Banquen zukommendes Recht iſt auch dieſes/ und
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0379" n="359"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von dem Recht der <hi rendition="#aq">Banquen</hi> und <hi rendition="#aq">Banquiers.</hi></hi></fw><lb/> ne ſolche Muͤntze am Silber werth waͤre/ ſo gleich in der <hi rendition="#aq">Banco</hi> dafuͤr<lb/> muͤſte zu empfangen haben/ auf welche Weiſe die frembde Muͤntze ſich<lb/> bald verliehren wuͤrde.</p><lb/> <p>Wir koͤnnen hier nicht umbhin kuͤrtzlich anzufuͤhren/ wie gar ſehr<lb/> dem <hi rendition="#aq">Banco-</hi>Geld nachgeſtrebet werde/ alſo/ daß kein Wunder waͤre/<lb/> wann die <hi rendition="#aq">Banquen</hi> ſolches nicht ſorgfaͤltig <hi rendition="#aq">conſerv</hi>irten/ und ſonderlich<lb/> Hamburg mit dem darauff geſetzten <hi rendition="#aq">Agio</hi> ſich wohl vorgeſehen/ inglei-<lb/> chen auch das Roͤmiſche Reich durch Erhoͤhung des gerechten Reichs-<lb/> Thalers auff 2. Gulden einen ſo ſtarcken Riegel vorgeſchoben haͤtte/ daß<lb/> nicht alle harte Thaler in Tiegel geworffen und verſchmoltzen waͤren/<lb/> dann man bedencke/ wie viel Tauſend Staͤdte allein in <hi rendition="#aq">Europa</hi> zu finden/<lb/> welche iede ihre gewiſſe Anzahl von Gold- und Silber-Schmieden hat/<lb/> und was ieder derſelben des Jahrs uͤber an gemuͤntzten und ungemuͤntz-<lb/> ten verbrauchet/ was <hi rendition="#aq">conſum</hi>iren nicht die Gold-Schlaͤger/ die Drat-<lb/> Ziehers mit ihren Gold- und Silber-Spitzen/ <hi rendition="#aq">Treſſ</hi>en und andern <hi rendition="#aq">Ma-<lb/> nufactur</hi>en/ ohne was andere Handwercker des Jahrs uͤber an Silber<lb/> zu ihrer Arbeit noͤthig haben; Es iſt aber dieſes noch nicht alles/ ſondern<lb/> die <hi rendition="#aq">Summa</hi> der <hi rendition="#aq">Species-</hi>Reichs-Thaler/ welche Jaͤhrlich von denen Hol-<lb/> laͤndern/ Engelaͤndern und Frantzoſen/ nach der <hi rendition="#aq">Levante,</hi> wie auch nach<lb/> Oſt-Jndien gefuͤhret werden/ iſt unausſprechlich/ woraus handgreifflich<lb/> zu ſehen/ wie eine wohlbeſtellte <hi rendition="#aq">Banco</hi> in einen gar wohl gegruͤndeten<lb/> und befugten Recht ſey/ auff alle Weiß und Wege zu verhindern/ daß<lb/> ſeine grobe <hi rendition="#aq">Species</hi> nicht moͤgen aus dem Lande gefuͤhret werden.</p><lb/> <p>Ein anderes denen <hi rendition="#aq">Banquen</hi> zukommendes Recht iſt auch dieſes/<lb/> daß eine Zahlung/ welche mit den <hi rendition="#aq">Banco-</hi>Buͤchern kan bewieſen wer-<lb/> den/ guͤltig iſt/ ohne daß eine weitere Gegen-<hi rendition="#aq">Exception</hi> darwieder ge-<lb/> hoͤret oder angenommen werde. Alſo haben wir in dem Capitel von<lb/> der Amſterdammer <hi rendition="#aq">Banco</hi> aus der Willkuͤhr ſelbiger Stadt angefuͤhret/<lb/> daß ein in <hi rendition="#aq">Banco</hi> abgeſchriebener Wechſel-Brieff (ob ſolcher gleich von<lb/> dem <hi rendition="#aq">Acceptant</hi>en nach der Bezahlung nicht bey dem Jnnhaber deſſelben<lb/> zuruͤck gefordert werde) jenem nicht <hi rendition="#aq">praejudic</hi>iren koͤnne/ weil doch alle-<lb/> zeit mit den <hi rendition="#aq">Banco-</hi>Buͤchern (daß er bezahlet worden) erwieſen werden<lb/> kan. Wie dann eben dieſer Urſache wegen auch der offt angezogene<lb/><hi rendition="#aq">Phoonſen</hi> auff das Auffrichten einer <hi rendition="#aq">Courrent-Banco</hi> dringet/ weil<lb/> vermittelſt ſolcher die <hi rendition="#aq">Exception non numeratae pecuniae</hi> ziemlich<lb/> wegfallen/ und denen vielfaͤltigen Streit-Haͤndeln/ die jetzt uͤber die Zeit<lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [359/0379]
Von dem Recht der Banquen und Banquiers.
ne ſolche Muͤntze am Silber werth waͤre/ ſo gleich in der Banco dafuͤr
muͤſte zu empfangen haben/ auf welche Weiſe die frembde Muͤntze ſich
bald verliehren wuͤrde.
Wir koͤnnen hier nicht umbhin kuͤrtzlich anzufuͤhren/ wie gar ſehr
dem Banco-Geld nachgeſtrebet werde/ alſo/ daß kein Wunder waͤre/
wann die Banquen ſolches nicht ſorgfaͤltig conſervirten/ und ſonderlich
Hamburg mit dem darauff geſetzten Agio ſich wohl vorgeſehen/ inglei-
chen auch das Roͤmiſche Reich durch Erhoͤhung des gerechten Reichs-
Thalers auff 2. Gulden einen ſo ſtarcken Riegel vorgeſchoben haͤtte/ daß
nicht alle harte Thaler in Tiegel geworffen und verſchmoltzen waͤren/
dann man bedencke/ wie viel Tauſend Staͤdte allein in Europa zu finden/
welche iede ihre gewiſſe Anzahl von Gold- und Silber-Schmieden hat/
und was ieder derſelben des Jahrs uͤber an gemuͤntzten und ungemuͤntz-
ten verbrauchet/ was conſumiren nicht die Gold-Schlaͤger/ die Drat-
Ziehers mit ihren Gold- und Silber-Spitzen/ Treſſen und andern Ma-
nufacturen/ ohne was andere Handwercker des Jahrs uͤber an Silber
zu ihrer Arbeit noͤthig haben; Es iſt aber dieſes noch nicht alles/ ſondern
die Summa der Species-Reichs-Thaler/ welche Jaͤhrlich von denen Hol-
laͤndern/ Engelaͤndern und Frantzoſen/ nach der Levante, wie auch nach
Oſt-Jndien gefuͤhret werden/ iſt unausſprechlich/ woraus handgreifflich
zu ſehen/ wie eine wohlbeſtellte Banco in einen gar wohl gegruͤndeten
und befugten Recht ſey/ auff alle Weiß und Wege zu verhindern/ daß
ſeine grobe Species nicht moͤgen aus dem Lande gefuͤhret werden.
Ein anderes denen Banquen zukommendes Recht iſt auch dieſes/
daß eine Zahlung/ welche mit den Banco-Buͤchern kan bewieſen wer-
den/ guͤltig iſt/ ohne daß eine weitere Gegen-Exception darwieder ge-
hoͤret oder angenommen werde. Alſo haben wir in dem Capitel von
der Amſterdammer Banco aus der Willkuͤhr ſelbiger Stadt angefuͤhret/
daß ein in Banco abgeſchriebener Wechſel-Brieff (ob ſolcher gleich von
dem Acceptanten nach der Bezahlung nicht bey dem Jnnhaber deſſelben
zuruͤck gefordert werde) jenem nicht praejudiciren koͤnne/ weil doch alle-
zeit mit den Banco-Buͤchern (daß er bezahlet worden) erwieſen werden
kan. Wie dann eben dieſer Urſache wegen auch der offt angezogene
Phoonſen auff das Auffrichten einer Courrent-Banco dringet/ weil
vermittelſt ſolcher die Exception non numeratae pecuniae ziemlich
wegfallen/ und denen vielfaͤltigen Streit-Haͤndeln/ die jetzt uͤber die Zeit
und
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