Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite

Nützliche Regeln/ so zu Verfertigung
gütig gewesen/ und mein an sie gelangte Bitte/ etc. oder:
Demselben sage ich Danck/ daß er auf mein an ihn ab-
gelassenes Schreiben/ etc. Bey Leibe aber muß man bey
solcher Abwandlung nicht auf fremde Titul fallen/ als/
daß man sagen wolte: Euer Excell. sage ich Danck/
daß mein hochgeehrter Herr auf die an meinen groß-
günstigen Patron abgelaßene Bitte/ etc.

Dieses wären etwann die vornehmsten Regeln/ zu
der Kauffmännischen Brief-Schreib-Kunst; Was
aber noch mehr von solcher/ denen mit grossen Herren
und Standes-Personen viel umgehenden Kauffleuten
zu wissen/ das mögen sie aus den Autoribus suchen/
die ex professo von der Rede-Kunst geschrieben; Sin-
temahl ein Brief nichts anders/ als eine wohl in die
Feder gefasste/ und zu Papier gebrachte Rede kan ge-
nennet werden.

Wir wenden uns nun zu der Briefe Schluß/ wel-
cher etwann an Römisch Käyserl. auch Königl. Ma-
jest. folgender massen geschiehet: Dieses Eurer Ma-
jest. aller-unterthänigst zu berichten/ habe ich aus al-
ler unterthänigster Pflicht-Schuldigkeit keinen Um-
gang nehmen können noch wollen. Euer Majestät
des getreuen GOttes Schutze/ zu allem Höchst-Käy-
serlichen Wohlergehen/ beglückter Regierung/ beharr-
licher Gesundheit/ und himmlischen Gnaden-Segen/
mich aber zu Euer Majestät allergnädigsten Hulde al-
ler-unterthänigst befehlende/ der ich verbleibe
(oder ersterbe)

Allergnädigster Käyser und Herr
Ew-Käyserl.
(oder Königl.) Majest.

Aller-unterthänigst/ aller-demütigster/
und aller-gehorsamster Knecht/
N. N.

Hier

Nuͤtzliche Regeln/ ſo zu Verfertigung
guͤtig geweſen/ und mein an ſie gelangte Bitte/ ꝛc. oder:
Demſelben ſage ich Danck/ daß er auf mein an ihn ab-
gelaſſenes Schreiben/ ꝛc. Bey Leibe aber muß man bey
ſolcher Abwandlung nicht auf fremde Titul fallen/ als/
daß man ſagen wolte: Euer Excell. ſage ich Danck/
daß mein hochgeehrter Herr auf die an meinen groß-
guͤnſtigen Patron abgelaßene Bitte/ ꝛc.

Dieſes waͤren etwann die vornehmſten Regeln/ zu
der Kauffmaͤnniſchen Brief-Schreib-Kunſt; Was
aber noch mehr von ſolcher/ denen mit groſſen Herren
und Standes-Perſonen viel umgehenden Kauffleuten
zu wiſſen/ das moͤgen ſie aus den Autoribus ſuchen/
die ex profeſſo von der Rede-Kunſt geſchrieben; Sin-
temahl ein Brief nichts anders/ als eine wohl in die
Feder gefaſſte/ und zu Papier gebrachte Rede kan ge-
nennet werden.

Wir wenden uns nun zu der Briefe Schluß/ wel-
cher etwann an Roͤmiſch Kaͤyſerl. auch Koͤnigl. Ma-
jeſt. folgender maſſen geſchiehet: Dieſes Eurer Ma-
jeſt. aller-unterthaͤnigſt zu berichten/ habe ich aus al-
ler unterthaͤnigſter Pflicht-Schuldigkeit keinen Um-
gang nehmen koͤnnen noch wollen. Euer Majeſtaͤt
des getreuen GOttes Schutze/ zu allem Hoͤchſt-Kaͤy-
ſerlichen Wohlergehen/ begluͤckter Regierung/ beharr-
licher Geſundheit/ und himmliſchen Gnaden-Segen/
mich aber zu Euer Majeſtaͤt allergnaͤdigſten Hulde al-
ler-unterthaͤnigſt befehlende/ der ich verbleibe
(oder erſterbe)

Allergnaͤdigſter Kaͤyſer und Herr
Ew-Kaͤyſerl.
(oder Koͤnigl.) Majeſt.

Aller-unterthaͤnigſt/ aller-demuͤtigſter/
und aller-gehorſamſter Knecht/
N. N.

Hier
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <p><pb facs="#f0212" n="192"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Nu&#x0364;tzliche Regeln/ &#x017F;o zu Verfertigung</hi></fw><lb/>
gu&#x0364;tig gewe&#x017F;en/ und mein an &#x017F;ie gelangte Bitte/ &#xA75B;c. oder:<lb/>
Dem&#x017F;elben &#x017F;age ich Danck/ daß er auf mein an ihn ab-<lb/>
gela&#x017F;&#x017F;enes Schreiben/ &#xA75B;c. Bey Leibe aber muß man bey<lb/>
&#x017F;olcher Abwandlung nicht auf fremde Titul fallen/ als/<lb/>
daß man &#x017F;agen wolte: Euer <hi rendition="#aq">Excell.</hi> &#x017F;age ich Danck/<lb/>
daß mein hochgeehrter Herr auf die an meinen groß-<lb/>
gu&#x0364;n&#x017F;tigen <hi rendition="#aq">Patron</hi> abgelaßene Bitte/ &#xA75B;c.</p><lb/>
        <p>Die&#x017F;es wa&#x0364;ren etwann die vornehm&#x017F;ten Regeln/ zu<lb/>
der Kauffma&#x0364;nni&#x017F;chen Brief-Schreib-Kun&#x017F;t; Was<lb/>
aber noch mehr von &#x017F;olcher/ denen mit gro&#x017F;&#x017F;en Herren<lb/>
und Standes-Per&#x017F;onen viel umgehenden Kauffleuten<lb/>
zu wi&#x017F;&#x017F;en/ das mo&#x0364;gen &#x017F;ie aus den <hi rendition="#aq">Autoribus</hi> &#x017F;uchen/<lb/>
die <hi rendition="#aq">ex profe&#x017F;&#x017F;o</hi> von der Rede-Kun&#x017F;t ge&#x017F;chrieben; Sin-<lb/>
temahl ein Brief nichts anders/ als eine wohl in die<lb/>
Feder gefa&#x017F;&#x017F;te/ und zu Papier gebrachte Rede kan ge-<lb/>
nennet werden.</p><lb/>
        <p>Wir wenden uns nun zu der Briefe Schluß/ wel-<lb/>
cher etwann an Ro&#x0364;mi&#x017F;ch Ka&#x0364;y&#x017F;erl. auch Ko&#x0364;nigl. Ma-<lb/>
je&#x017F;t. folgender ma&#x017F;&#x017F;en ge&#x017F;chiehet: Die&#x017F;es Eurer Ma-<lb/>
je&#x017F;t. aller-untertha&#x0364;nig&#x017F;t zu berichten/ habe ich aus al-<lb/>
ler untertha&#x0364;nig&#x017F;ter Pflicht-Schuldigkeit keinen Um-<lb/>
gang nehmen ko&#x0364;nnen noch wollen. Euer Maje&#x017F;ta&#x0364;t<lb/>
des getreuen GOttes Schutze/ zu allem Ho&#x0364;ch&#x017F;t-Ka&#x0364;y-<lb/>
&#x017F;erlichen Wohlergehen/ beglu&#x0364;ckter Regierung/ beharr-<lb/>
licher Ge&#x017F;undheit/ und himmli&#x017F;chen Gnaden-Segen/<lb/>
mich aber zu Euer Maje&#x017F;ta&#x0364;t allergna&#x0364;dig&#x017F;ten Hulde al-<lb/>
ler-untertha&#x0364;nig&#x017F;t befehlende/ der ich verbleibe<lb/>
(oder er&#x017F;terbe)</p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Allergna&#x0364;dig&#x017F;ter Ka&#x0364;y&#x017F;er und Herr<lb/>
Ew-Ka&#x0364;y&#x017F;erl.</hi> (oder <hi rendition="#fr">Ko&#x0364;nigl.) Maje&#x017F;t.</hi></p><lb/>
        <p> <hi rendition="#et">Aller-untertha&#x0364;nig&#x017F;t/ aller-demu&#x0364;tig&#x017F;ter/<lb/>
und aller-gehor&#x017F;am&#x017F;ter Knecht/<lb/><hi rendition="#aq">N. N.</hi></hi> </p><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Hier</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[192/0212] Nuͤtzliche Regeln/ ſo zu Verfertigung guͤtig geweſen/ und mein an ſie gelangte Bitte/ ꝛc. oder: Demſelben ſage ich Danck/ daß er auf mein an ihn ab- gelaſſenes Schreiben/ ꝛc. Bey Leibe aber muß man bey ſolcher Abwandlung nicht auf fremde Titul fallen/ als/ daß man ſagen wolte: Euer Excell. ſage ich Danck/ daß mein hochgeehrter Herr auf die an meinen groß- guͤnſtigen Patron abgelaßene Bitte/ ꝛc. Dieſes waͤren etwann die vornehmſten Regeln/ zu der Kauffmaͤnniſchen Brief-Schreib-Kunſt; Was aber noch mehr von ſolcher/ denen mit groſſen Herren und Standes-Perſonen viel umgehenden Kauffleuten zu wiſſen/ das moͤgen ſie aus den Autoribus ſuchen/ die ex profeſſo von der Rede-Kunſt geſchrieben; Sin- temahl ein Brief nichts anders/ als eine wohl in die Feder gefaſſte/ und zu Papier gebrachte Rede kan ge- nennet werden. Wir wenden uns nun zu der Briefe Schluß/ wel- cher etwann an Roͤmiſch Kaͤyſerl. auch Koͤnigl. Ma- jeſt. folgender maſſen geſchiehet: Dieſes Eurer Ma- jeſt. aller-unterthaͤnigſt zu berichten/ habe ich aus al- ler unterthaͤnigſter Pflicht-Schuldigkeit keinen Um- gang nehmen koͤnnen noch wollen. Euer Majeſtaͤt des getreuen GOttes Schutze/ zu allem Hoͤchſt-Kaͤy- ſerlichen Wohlergehen/ begluͤckter Regierung/ beharr- licher Geſundheit/ und himmliſchen Gnaden-Segen/ mich aber zu Euer Majeſtaͤt allergnaͤdigſten Hulde al- ler-unterthaͤnigſt befehlende/ der ich verbleibe (oder erſterbe) Allergnaͤdigſter Kaͤyſer und Herr Ew-Kaͤyſerl. (oder Koͤnigl.) Majeſt. Aller-unterthaͤnigſt/ aller-demuͤtigſter/ und aller-gehorſamſter Knecht/ N. N. Hier

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Grundlage der vorliegenden digitalen Ausgabe bild… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/212
Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/212>, abgerufen am 27.11.2024.