Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.Benachrichtungs-Briefe. glückten Glantz und Schein geben will: Jch werde mitVerlangen nach der abgesandten Wolle und Hopffen aussehen/ und bey deren Arrivement, so viel immer möglich ist/ in dem Verkauffe des Herrn grösten Vortheil suchen zu procuriren; Theils/ um dadurch mich würdig zu machen der guten Opinion, so man zu meinem neu-angefangenen Wercke getragen; Theils auch zu fernerer (GOtt gebe beyderseits glück- lichen!) Continuation Anlaß zu geben. Die begehr- te Juchten sind allbereit mit sonderbahrem Fleisse ein- gekauffet/ und zwar a 101/4. [irrelevantes Material - 1 Zeichen fehlt]. in Banco, von Ge- wicht noch unter 13. Lb. das Paar/ wie solches aus künfftiger Factura mein Herr mit mehrern ersehen wird. Bey (GOtt gebe!) glücklicher Ankunfft wird sich die Waare selber loben. Hierbey die Preiß-Cou- rante der bey hiesiger Stadt sich befindenden Waa- ren/ und Notitie, was diese verwichene Marckt-Täge die von ihrem Orte uns zukommenden Waaren gel- ten können. Wegen herannahender Messe sind die 1/3 . sehr gesucht/ und zimlich im Lagio gefallen. Man vermuhtet von einigen benachbarten Potentaten ehe- ster Tagen eine grosse Quantität dieser Müntz-Sor- ten/ welche neu geschlagen worden/ zu sehen/ welche den Abgang der nach Leipzig und Pohlen verführten wie- der ersetzen sollen. Aus Spanien will die Ankunfft der Gallionen versichert werden. Mit den Hollän- dern soll Franckreich wegen des Faß Geldes noch nicht richtig seyn/ welches auch die See-Städte in suspen- so hält/ die Fransche Handlung mit solchem Ernst/ wie vor diesem geschehen/ zu treiben. Jch schliesse/ und befehle meinen hochgeehrten Herrn Göttlicher Protection, mich aber/ der ich nochmahls alle getreue Be-
Benachrichtungs-Briefe. gluͤckten Glantz und Schein geben will: Jch werde mitVerlangen nach der abgeſandten Wolle und Hopffen ausſehen/ und bey deren Arrivement, ſo viel immer moͤglich iſt/ in dem Verkauffe des Herrn groͤſten Vortheil ſuchen zu procuriren; Theils/ um dadurch mich wuͤrdig zu machen der guten Opinion, ſo man zu meinem neu-angefangenen Wercke getragen; Theils auch zu fernerer (GOtt gebe beyderſeits gluͤck- lichen!) Continuation Anlaß zu geben. Die begehr- te Juchten ſind allbereit mit ſonderbahrem Fleiſſe ein- gekauffet/ und zwar à 10¼. [irrelevantes Material – 1 Zeichen fehlt]. in Banco, von Ge- wicht noch unter 13. ℔. das Paar/ wie ſolches aus kuͤnfftiger Factura mein Herr mit mehrern erſehen wird. Bey (GOtt gebe!) gluͤcklicher Ankunfft wird ſich die Waare ſelber loben. Hierbey die Preiß-Cou- rante der bey hieſiger Stadt ſich befindenden Waa- ren/ und Notitie, was dieſe verwichene Marckt-Taͤge die von ihrem Orte uns zukommenden Waaren gel- ten koͤnnen. Wegen herannahender Meſſe ſind die ⅓. ſehr geſucht/ und zimlich im Lagio gefallen. Man vermuhtet von einigen benachbarten Potentaten ehe- ſter Tagen eine groſſe Quantitaͤt dieſer Muͤntz-Sor- ten/ welche neu geſchlagen worden/ zu ſehen/ welche den Abgang der nach Leipzig und Pohlen verfuͤhrten wie- der erſetzen ſollen. Aus Spanien will die Ankunfft der Gallionen verſichert werden. Mit den Hollaͤn- dern ſoll Fꝛanckreich wegen des Faß Geldes noch nicht richtig ſeyn/ welches auch die See-Staͤdte in ſuſpen- ſo haͤlt/ die Franſche Handlung mit ſolchem Ernſt/ wie vor dieſem geſchehen/ zu treiben. Jch ſchlieſſe/ und befehle meinen hochgeehrten Herrn Goͤttlicher Protection, mich aber/ der ich nochmahls alle getreue Be-
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Benachrichtungs-Briefe.
gluͤckten Glantz und Schein geben will: Jch werde mit
Verlangen nach der abgeſandten Wolle und Hopffen
ausſehen/ und bey deren Arrivement, ſo viel immer
moͤglich iſt/ in dem Verkauffe des Herrn groͤſten
Vortheil ſuchen zu procuriren; Theils/ um dadurch
mich wuͤrdig zu machen der guten Opinion, ſo man
zu meinem neu-angefangenen Wercke getragen;
Theils auch zu fernerer (GOtt gebe beyderſeits gluͤck-
lichen!) Continuation Anlaß zu geben. Die begehr-
te Juchten ſind allbereit mit ſonderbahrem Fleiſſe ein-
gekauffet/ und zwar à 10¼. _. in Banco, von Ge-
wicht noch unter 13. ℔. das Paar/ wie ſolches aus
kuͤnfftiger Factura mein Herr mit mehrern erſehen
wird. Bey (GOtt gebe!) gluͤcklicher Ankunfft wird
ſich die Waare ſelber loben. Hierbey die Preiß-Cou-
rante der bey hieſiger Stadt ſich befindenden Waa-
ren/ und Notitie, was dieſe verwichene Marckt-Taͤge
die von ihrem Orte uns zukommenden Waaren gel-
ten koͤnnen. Wegen herannahender Meſſe ſind die ⅓.
ſehr geſucht/ und zimlich im Lagio gefallen. Man
vermuhtet von einigen benachbarten Potentaten ehe-
ſter Tagen eine groſſe Quantitaͤt dieſer Muͤntz-Sor-
ten/ welche neu geſchlagen worden/ zu ſehen/ welche den
Abgang der nach Leipzig und Pohlen verfuͤhrten wie-
der erſetzen ſollen. Aus Spanien will die Ankunfft
der Gallionen verſichert werden. Mit den Hollaͤn-
dern ſoll Fꝛanckreich wegen des Faß Geldes noch nicht
richtig ſeyn/ welches auch die See-Staͤdte in ſuſpen-
ſo haͤlt/ die Franſche Handlung mit ſolchem Ernſt/
wie vor dieſem geſchehen/ zu treiben. Jch ſchlieſſe/
und befehle meinen hochgeehrten Herrn Goͤttlicher
Protection, mich aber/ der ich nochmahls alle getreue
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