Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.Vermischte Handels-Klag-Bitt- weges beym Verfall-Tage an guter Bezahlung zuzweiffeln. Jch erfreue mich auch/ daß mein Taback so kurtzes Lager gemacht/ und ob ich wol nicht versi- chern will/ daß die Fuhrleute sich nicht einiger Pfund unterweges bedienet/ so mag ihnen doch der Schade/ weil er von keiner importance, nachgelassen wer- den. Wegen des auf Zeit verkaufften Macis und Saffran will ich lieber/ und desto eher zu richtiger Saldirung zu gelangen/ die Gelder anticipiren/ und meinen Herrn seine Gebühr davon decourtiren las- sen/ als solche lang in Büchern offen stehen haben; Jn- sonderheit/ weil das baare Geld kan nützlicher em- ploiret und umgesetzet werden; So nehme ich auch die Barattirung des feinen Garns für genehm/ und erwarte also von meinem Herrn völlige Verkauff- und Courant-Rechnung/ alsdann/ wills GOtt! zu einer neuen Partey zu schreiten/ da vielleicht ein grös- seres kan versuchet werden. Jnzwischen mache mein Herr notam auf 25. Decher rauch-schwartz Cor- douan/ so ich heute über Lüneburg an demselben ge- sandt; Kostet mir jedes Lb. weil es schön Gut ist/ 28. [irrelevantes Material - 1 Zeichen fehlt]. hier zur Stelle bezahlet: Wolle ist meines Krahms nicht/ weil wir hier Pommern/ Pohlen und Lüneburg in der Nähe haben/ welche uns zur Genüge damit ver- sehen. Solten die Churfürstlichen Manufactu- ren recht im Flor kommen/ dürffte sie schon gesuchter werden/ als sie anitzo ist; Ein gleiches könnte die Wieder-Eröffnung des Passes nach dem Schweitzer- lande verursachen/ als welche Nation bis anhero nicht ein geringes dieser Waare consumiret. Was von dem Gewächs des Francken-Weins für Hoffnungsey/ bitte zu berichten; Jndessen verbleibe ich in Erwartung dessen angenehmer Befehle/ etc. Klag/
Vermiſchte Handels-Klag-Bitt- weges beym Verfall-Tage an guter Bezahlung zuzweiffeln. Jch erfreue mich auch/ daß mein Taback ſo kurtzes Lager gemacht/ und ob ich wol nicht verſi- chern will/ daß die Fuhrleute ſich nicht einiger Pfund unterweges bedienet/ ſo mag ihnen doch der Schade/ weil er von keiner importance, nachgelaſſen wer- den. Wegen des auf Zeit verkaufften Macis und Saffran will ich lieber/ und deſto eher zu richtiger Saldirung zu gelangen/ die Gelder anticipiren/ und meinen Herrn ſeine Gebuͤhr davon decourtiren laſ- ſen/ als ſolche lang in Buͤchern offen ſtehen haben; Jn- ſonderheit/ weil das baare Geld kan nuͤtzlicher em- ploiret und umgeſetzet werden; So nehme ich auch die Barattirung des feinen Garns fuͤr genehm/ und erwarte alſo von meinem Herrn voͤllige Verkauff- und Courant-Rechnung/ alsdann/ wills GOtt! zu einer neuen Partey zu ſchreiten/ da vielleicht ein groͤſ- ſeres kan verſuchet werden. Jnzwiſchen mache mein Herr notam auf 25. Decher rauch-ſchwartz Cor- douan/ ſo ich heute uͤber Luͤneburg an demſelben ge- ſandt; Koſtet mir jedes ℔. weil es ſchoͤn Gut iſt/ 28. [irrelevantes Material – 1 Zeichen fehlt]. hier zur Stelle bezahlet: Wolle iſt meines Krahms nicht/ weil wir hier Pommern/ Pohlen und Luͤneburg in der Naͤhe haben/ welche uns zur Genuͤge damit ver- ſehen. Solten die Churfuͤrſtlichen Manufactu- ren recht im Flor kommen/ duͤrffte ſie ſchon geſuchter werden/ als ſie anitzo iſt; Ein gleiches koͤnnte die Wieder-Eroͤffnung des Paſſes nach dem Schweitzer- lande verurſachen/ als welche Nation bis anhero nicht ein geringes dieſer Waare conſumiret. Was von dem Gewaͤchs des Fꝛancken-Weins fuͤr Hoffnungſey/ bitte zu berichten; Jndeſſen verbleibe ich in Erwartung deſſen angenehmer Befehle/ ꝛc. Klag/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0308" n="288"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vermiſchte Handels-Klag-Bitt-</hi></fw><lb/> weges beym Verfall-Tage an guter Bezahlung zu<lb/> zweiffeln. Jch erfreue mich auch/ daß mein Taback<lb/> ſo kurtzes Lager gemacht/ und ob ich wol nicht verſi-<lb/> chern will/ daß die Fuhrleute ſich nicht einiger Pfund<lb/> unterweges bedienet/ ſo mag ihnen doch der Schade/<lb/> weil er von keiner <hi rendition="#aq">importance,</hi> nachgelaſſen wer-<lb/> den. Wegen des auf Zeit verkaufften <hi rendition="#aq">Macis</hi><lb/> und Saffran will ich lieber/ und deſto eher zu richtiger<lb/><hi rendition="#aq">Saldi</hi>rung zu gelangen/ die Gelder <hi rendition="#aq">anticipi</hi>ren/ und<lb/> meinen Herrn ſeine Gebuͤhr davon <hi rendition="#aq">decourti</hi>ren laſ-<lb/> ſen/ als ſolche lang in Buͤchern offen ſtehen haben; Jn-<lb/> ſonderheit/ weil das baare Geld kan nuͤtzlicher <hi rendition="#aq">em-<lb/> ploi</hi>ret und umgeſetzet werden; So nehme ich auch<lb/> die <hi rendition="#aq">Baratti</hi>rung des feinen Garns fuͤr genehm/ und<lb/> erwarte alſo von meinem Herrn voͤllige Verkauff-<lb/> und <hi rendition="#aq">Courant-</hi>Rechnung/ alsdann/ wills GOtt! zu<lb/> einer neuen Partey zu ſchreiten/ da vielleicht ein groͤſ-<lb/> ſeres kan verſuchet werden. Jnzwiſchen mache mein<lb/> Herr <hi rendition="#aq">notam</hi> auf 25. Decher rauch-ſchwartz Cor-<lb/> douan/ ſo ich heute uͤber Luͤneburg an demſelben ge-<lb/> ſandt; Koſtet mir jedes ℔. weil es ſchoͤn Gut iſt/ 28.<lb/><gap reason="insignificant" unit="chars" quantity="1"/>. hier zur Stelle bezahlet: Wolle iſt meines Krahms<lb/> nicht/ weil wir hier Pommern/ Pohlen und Luͤneburg<lb/> in der Naͤhe haben/ welche uns zur Genuͤge damit ver-<lb/> ſehen. Solten die Churfuͤrſtlichen <hi rendition="#aq">Manufactu-</hi><lb/> ren recht im Flor kommen/ duͤrffte ſie ſchon geſuchter<lb/> werden/ als ſie anitzo iſt; Ein gleiches koͤnnte die<lb/> Wieder-Eroͤffnung des Paſſes nach dem Schweitzer-<lb/> lande verurſachen/ als welche <hi rendition="#aq">Nation</hi> bis anhero nicht<lb/> ein geringes dieſer Waare <hi rendition="#aq">conſumiret.</hi> Was von<lb/> dem Gewaͤchs des Fꝛancken-Weins fuͤr Hoffnungſey/<lb/> bitte zu berichten; Jndeſſen verbleibe ich in Erwartung<lb/> deſſen angenehmer Befehle/ ꝛc.</p> </div> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Klag/</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [288/0308]
Vermiſchte Handels-Klag-Bitt-
weges beym Verfall-Tage an guter Bezahlung zu
zweiffeln. Jch erfreue mich auch/ daß mein Taback
ſo kurtzes Lager gemacht/ und ob ich wol nicht verſi-
chern will/ daß die Fuhrleute ſich nicht einiger Pfund
unterweges bedienet/ ſo mag ihnen doch der Schade/
weil er von keiner importance, nachgelaſſen wer-
den. Wegen des auf Zeit verkaufften Macis
und Saffran will ich lieber/ und deſto eher zu richtiger
Saldirung zu gelangen/ die Gelder anticipiren/ und
meinen Herrn ſeine Gebuͤhr davon decourtiren laſ-
ſen/ als ſolche lang in Buͤchern offen ſtehen haben; Jn-
ſonderheit/ weil das baare Geld kan nuͤtzlicher em-
ploiret und umgeſetzet werden; So nehme ich auch
die Barattirung des feinen Garns fuͤr genehm/ und
erwarte alſo von meinem Herrn voͤllige Verkauff-
und Courant-Rechnung/ alsdann/ wills GOtt! zu
einer neuen Partey zu ſchreiten/ da vielleicht ein groͤſ-
ſeres kan verſuchet werden. Jnzwiſchen mache mein
Herr notam auf 25. Decher rauch-ſchwartz Cor-
douan/ ſo ich heute uͤber Luͤneburg an demſelben ge-
ſandt; Koſtet mir jedes ℔. weil es ſchoͤn Gut iſt/ 28.
_. hier zur Stelle bezahlet: Wolle iſt meines Krahms
nicht/ weil wir hier Pommern/ Pohlen und Luͤneburg
in der Naͤhe haben/ welche uns zur Genuͤge damit ver-
ſehen. Solten die Churfuͤrſtlichen Manufactu-
ren recht im Flor kommen/ duͤrffte ſie ſchon geſuchter
werden/ als ſie anitzo iſt; Ein gleiches koͤnnte die
Wieder-Eroͤffnung des Paſſes nach dem Schweitzer-
lande verurſachen/ als welche Nation bis anhero nicht
ein geringes dieſer Waare conſumiret. Was von
dem Gewaͤchs des Fꝛancken-Weins fuͤr Hoffnungſey/
bitte zu berichten; Jndeſſen verbleibe ich in Erwartung
deſſen angenehmer Befehle/ ꝛc.
Klag/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/308 |
Zitationshilfe: | Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/308>, abgerufen am 29.06.2024. |