Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite
samt darzu gehörigen Antworten.
X. Ein anders.
Monsieur.

DEmselben kan aus guten Wohlmeynen nicht
unerinnert lassen/ wie daß allhier die Rede ge-
het/ ob würde man denselben auf unsers Fürsten gnä-
digen/ oder vielmehr ungnädigen Befehl/ in gefäng-
licher Verhafftung bringen; hat er nun ein böses
Gewissen/ welches ein unbetrieglicher Zeuge seiner
Beschuldigung seyn wird/ so mache er sich aus dem
Staube/ und suche seine Sicherheit von ferne/ dann
wann er sich betreten läst/ wird ihm die Gefängniß zum
wenigsten verdrießlich/ wo nicht gefährlich fallen: Er
traue der wohl-gemeynten Warnung seines

getreuen Dieners
N. N.
XI. Ermahnungs-Briefe.
Monsieur.

JCh will ja nimmermehr hoffen/ daß derselbe werde
Heuschrecken Natur an sich haben/ welche nicht
vor das Zukünfftige/ sondern nur vor das Gegenwär-
tige bekümmert seyn/ was soll das schläffrige Humeur
bey den wohlfeilen Zeiten/ will man nicht jetzt Wein
und Korn einkauffen/ da es fast halb weggeschencket
wird/ und bey Zeiten vigiliren/ daß man/ wann die-
se Waare wieder theuer werden solte/ welches unfehl-
bar bald geschehen muß/ im Vorraht haben möge/ dar-
an man etwas gewinnen könne. Jch bitte/ man gebe
diesen meinen heylsamen Raht statt/ und glaube/ daß
ich von Hertzen bin/ etc.

XII.
U u 4
ſamt darzu gehoͤrigen Antworten.
X. Ein anders.
Monſieur.

DEmſelben kan aus guten Wohlmeynen nicht
unerinnert laſſen/ wie daß allhier die Rede ge-
het/ ob wuͤrde man denſelben auf unſers Fuͤrſten gnaͤ-
digen/ oder vielmehr ungnaͤdigen Befehl/ in gefaͤng-
licher Verhafftung bringen; hat er nun ein boͤſes
Gewiſſen/ welches ein unbetrieglicher Zeuge ſeiner
Beſchuldigung ſeyn wird/ ſo mache er ſich aus dem
Staube/ und ſuche ſeine Sicherheit von ferne/ dann
wann er ſich betreten laͤſt/ wird ihm die Gefaͤngniß zum
wenigſten verdrießlich/ wo nicht gefaͤhrlich fallen: Er
traue der wohl-gemeynten Warnung ſeines

getreuen Dieners
N. N.
XI. Ermahnungs-Briefe.
Monſieur.

JCh will ja nimmermehr hoffen/ daß derſelbe werde
Heuſchrecken Natur an ſich haben/ welche nicht
vor das Zukuͤnfftige/ ſondern nur vor das Gegenwaͤr-
tige bekuͤmmert ſeyn/ was ſoll das ſchlaͤffrige Humeur
bey den wohlfeilen Zeiten/ will man nicht jetzt Wein
und Korn einkauffen/ da es faſt halb weggeſchencket
wird/ und bey Zeiten vigiliren/ daß man/ wann die-
ſe Waare wieder theuer werden ſolte/ welches unfehl-
bar bald geſchehen muß/ im Vorraht haben moͤge/ dar-
an man etwas gewinnen koͤnne. Jch bitte/ man gebe
dieſen meinen heylſamen Raht ſtatt/ und glaube/ daß
ich von Hertzen bin/ ꝛc.

XII.
U u 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0695" n="679"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">&#x017F;amt darzu geho&#x0364;rigen Antworten.</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">X.</hi> Ein anders.</hi> </head><lb/>
              <salute> <hi rendition="#aq">Mon&#x017F;ieur.</hi> </salute><lb/>
              <p>DEm&#x017F;elben kan aus guten Wohlmeynen nicht<lb/>
unerinnert la&#x017F;&#x017F;en/ wie daß allhier die Rede ge-<lb/>
het/ ob wu&#x0364;rde man den&#x017F;elben auf un&#x017F;ers Fu&#x0364;r&#x017F;ten gna&#x0364;-<lb/>
digen/ oder vielmehr ungna&#x0364;digen Befehl/ in gefa&#x0364;ng-<lb/>
licher Verhafftung bringen; hat er nun ein bo&#x0364;&#x017F;es<lb/>
Gewi&#x017F;&#x017F;en/ welches ein unbetrieglicher Zeuge &#x017F;einer<lb/>
Be&#x017F;chuldigung &#x017F;eyn wird/ &#x017F;o mache er &#x017F;ich aus dem<lb/>
Staube/ und &#x017F;uche &#x017F;eine Sicherheit von ferne/ dann<lb/>
wann er &#x017F;ich betreten la&#x0364;&#x017F;t/ wird ihm die Gefa&#x0364;ngniß zum<lb/>
wenig&#x017F;ten verdrießlich/ wo nicht gefa&#x0364;hrlich fallen: Er<lb/>
traue der wohl-gemeynten Warnung &#x017F;eines</p><lb/>
              <closer>
                <salute> <hi rendition="#et">getreuen Dieners<lb/><hi rendition="#aq">N. N.</hi></hi> </salute>
              </closer>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XI.</hi> Ermahnungs-Briefe.</hi> </head><lb/>
              <salute> <hi rendition="#aq">Mon&#x017F;ieur.</hi> </salute><lb/>
              <p>JCh will ja nimmermehr hoffen/ daß der&#x017F;elbe werde<lb/>
Heu&#x017F;chrecken Natur an &#x017F;ich haben/ welche nicht<lb/>
vor das Zuku&#x0364;nfftige/ &#x017F;ondern nur vor das Gegenwa&#x0364;r-<lb/>
tige beku&#x0364;mmert &#x017F;eyn/ was &#x017F;oll das &#x017F;chla&#x0364;ffrige <hi rendition="#aq">Humeur</hi><lb/>
bey den wohlfeilen Zeiten/ will man nicht jetzt Wein<lb/>
und Korn einkauffen/ da es fa&#x017F;t halb wegge&#x017F;chencket<lb/>
wird/ und bey Zeiten <hi rendition="#aq">vigili</hi>ren/ daß man/ wann die-<lb/>
&#x017F;e Waare wieder theuer werden &#x017F;olte/ welches unfehl-<lb/>
bar bald ge&#x017F;chehen muß/ im Vorraht haben mo&#x0364;ge/ dar-<lb/>
an man etwas gewinnen ko&#x0364;nne. Jch bitte/ man gebe<lb/>
die&#x017F;en meinen heyl&#x017F;amen Raht &#x017F;tatt/ und glaube/ daß<lb/>
ich von Hertzen bin/ &#xA75B;c.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">U u 4</fw>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">XII.</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[679/0695] ſamt darzu gehoͤrigen Antworten. X. Ein anders. Monſieur. DEmſelben kan aus guten Wohlmeynen nicht unerinnert laſſen/ wie daß allhier die Rede ge- het/ ob wuͤrde man denſelben auf unſers Fuͤrſten gnaͤ- digen/ oder vielmehr ungnaͤdigen Befehl/ in gefaͤng- licher Verhafftung bringen; hat er nun ein boͤſes Gewiſſen/ welches ein unbetrieglicher Zeuge ſeiner Beſchuldigung ſeyn wird/ ſo mache er ſich aus dem Staube/ und ſuche ſeine Sicherheit von ferne/ dann wann er ſich betreten laͤſt/ wird ihm die Gefaͤngniß zum wenigſten verdrießlich/ wo nicht gefaͤhrlich fallen: Er traue der wohl-gemeynten Warnung ſeines getreuen Dieners N. N. XI. Ermahnungs-Briefe. Monſieur. JCh will ja nimmermehr hoffen/ daß derſelbe werde Heuſchrecken Natur an ſich haben/ welche nicht vor das Zukuͤnfftige/ ſondern nur vor das Gegenwaͤr- tige bekuͤmmert ſeyn/ was ſoll das ſchlaͤffrige Humeur bey den wohlfeilen Zeiten/ will man nicht jetzt Wein und Korn einkauffen/ da es faſt halb weggeſchencket wird/ und bey Zeiten vigiliren/ daß man/ wann die- ſe Waare wieder theuer werden ſolte/ welches unfehl- bar bald geſchehen muß/ im Vorraht haben moͤge/ dar- an man etwas gewinnen koͤnne. Jch bitte/ man gebe dieſen meinen heylſamen Raht ſtatt/ und glaube/ daß ich von Hertzen bin/ ꝛc. XII. U u 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Grundlage der vorliegenden digitalen Ausgabe bild… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/695
Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717, S. 679. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/695>, abgerufen am 22.11.2024.