Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.Loßkündigung- und Bericht-Schreiben. schätzen/ so hat es gewißlich der Kauffmanns-StandUrsache/ als welcher nicht weniger Unglück/ als die auf dem Felde am Wege stehende Blumen zu gewarten/ und seynd nicht allein die ungestühme See/ sondern auch die übrigen Elementen samt böß-intentionirten Leuten/ seine Feinde/ welchen allen zu entgegen/ aller Schlangen Klugheit nicht zureichen will/ es wäre dann/ daß man die Handlung nicht über seine Thür- Schwelle erstrecken/ und seine Hand voller Augen ha- ben wolte/ nichts zu glauben/ als was sie sehen/ greif- fen und fühlen: bey welchem jedoch die Gefahr des Feuers/ des Einbruchs und ungerechter Obrigkeit/ nicht würde können vermindert werden: Wolle sich also mein Herr mit der Betrachtung zeitlicher Güter ihrer Nichtig- und Flüchtigkeit trösten/ und versichert seyn/ daß noch viele honette Gemühter mit seinem Unglück Compassion tragen/ den zuvor ihme zugestel- ten Credit (wie etwan in dergleichen Fällen zu gesche- hen pfleget) nicht einziehen/ sondern auf alle Weise zu dessen Recolligirung das Jhrige beytragen werden; wie ich mich dann vor andern verpflichte/ jederzeit zu erweisen/ daß ich sey und verbleibe/ etc. V. Vielerley Arten Abschied- und Danck-Schreiben. I. Abschied/ einen Diener gegeben. WAnn Vorzeiger dieses/ der ehrbare und Discre- in
Loßkuͤndigung- und Bericht-Schreiben. ſchaͤtzen/ ſo hat es gewißlich der Kauffmanns-StandUrſache/ als welcher nicht weniger Ungluͤck/ als die auf dem Felde am Wege ſtehende Blumen zu gewarten/ und ſeynd nicht allein die ungeſtuͤhme See/ ſondern auch die uͤbrigen Elementen ſamt boͤß-intentionirten Leuten/ ſeine Feinde/ welchen allen zu entgegen/ aller Schlangen Klugheit nicht zureichen will/ es waͤre dann/ daß man die Handlung nicht uͤber ſeine Thuͤr- Schwelle erſtrecken/ und ſeine Hand voller Augen ha- ben wolte/ nichts zu glauben/ als was ſie ſehen/ greif- fen und fuͤhlen: bey welchem jedoch die Gefahr des Feuers/ des Einbruchs und ungerechter Obrigkeit/ nicht wuͤrde koͤnnen vermindert werden: Wolle ſich alſo mein Herr mit der Betrachtung zeitlicher Guͤter ihrer Nichtig- und Fluͤchtigkeit troͤſten/ und verſichert ſeyn/ daß noch viele honette Gemuͤhter mit ſeinem Ungluͤck Compaſſion tragen/ den zuvor ihme zugeſtel- ten Credit (wie etwan in dergleichen Faͤllen zu geſche- hen pfleget) nicht einziehen/ ſondern auf alle Weiſe zu deſſen Recolligirung das Jhrige beytragen werden; wie ich mich dann vor andern verpflichte/ jederzeit zu erweiſen/ daß ich ſey und verbleibe/ ꝛc. V. Vielerley Arten Abſchied- und Danck-Schreiben. I. Abſchied/ einen Diener gegeben. WAnn Vorzeiger dieſes/ der ehrbare und Diſcre- in
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0797" n="781"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Loßkuͤndigung- und Bericht-Schreiben.</hi></fw><lb/> ſchaͤtzen/ ſo hat es gewißlich der Kauffmanns-Stand<lb/> Urſache/ als welcher nicht weniger Ungluͤck/ als die auf<lb/> dem Felde am Wege ſtehende Blumen zu gewarten/<lb/> und ſeynd nicht allein die ungeſtuͤhme See/ ſondern<lb/> auch die uͤbrigen Elementen ſamt boͤß-<hi rendition="#aq">intentionir</hi>ten<lb/> Leuten/ ſeine Feinde/ welchen allen zu entgegen/ aller<lb/> Schlangen Klugheit nicht zureichen will/ es waͤre<lb/> dann/ daß man die Handlung nicht uͤber ſeine Thuͤr-<lb/> Schwelle erſtrecken/ und ſeine Hand voller Augen ha-<lb/> ben wolte/ nichts zu glauben/ als was ſie ſehen/ greif-<lb/> fen und fuͤhlen: bey welchem jedoch die Gefahr des<lb/> Feuers/ des Einbruchs und ungerechter Obrigkeit/<lb/> nicht wuͤrde koͤnnen vermindert werden: Wolle ſich<lb/> alſo mein Herr mit der Betrachtung zeitlicher Guͤter<lb/> ihrer Nichtig- und Fluͤchtigkeit troͤſten/ und verſichert<lb/> ſeyn/ daß noch viele <hi rendition="#aq">honette</hi> Gemuͤhter mit ſeinem<lb/> Ungluͤck <hi rendition="#aq">Compaſſion</hi> tragen/ den zuvor ihme zugeſtel-<lb/> ten <hi rendition="#aq">Credit</hi> (wie etwan in dergleichen Faͤllen zu geſche-<lb/> hen pfleget) nicht einziehen/ ſondern auf alle Weiſe zu<lb/> deſſen <hi rendition="#aq">Recolligi</hi>rung das Jhrige beytragen werden;<lb/> wie ich mich dann vor andern verpflichte/ jederzeit zu<lb/> erweiſen/ daß ich ſey und verbleibe/ ꝛc.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">V.</hi><lb/> Vielerley Arten Abſchied-<lb/> und Danck-Schreiben.</hi> </head><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Abſchied/ einen Diener gegeben.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>Ann Vorzeiger dieſes/ der ehrbare und <hi rendition="#aq">Diſcre-<lb/> te</hi> Peter Lorentzen/ acht Jahr bey mir vor Jung/<lb/> und vier Jahr als Handels-Diener gedienet/ auch<lb/> <fw place="bottom" type="catch">in</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [781/0797]
Loßkuͤndigung- und Bericht-Schreiben.
ſchaͤtzen/ ſo hat es gewißlich der Kauffmanns-Stand
Urſache/ als welcher nicht weniger Ungluͤck/ als die auf
dem Felde am Wege ſtehende Blumen zu gewarten/
und ſeynd nicht allein die ungeſtuͤhme See/ ſondern
auch die uͤbrigen Elementen ſamt boͤß-intentionirten
Leuten/ ſeine Feinde/ welchen allen zu entgegen/ aller
Schlangen Klugheit nicht zureichen will/ es waͤre
dann/ daß man die Handlung nicht uͤber ſeine Thuͤr-
Schwelle erſtrecken/ und ſeine Hand voller Augen ha-
ben wolte/ nichts zu glauben/ als was ſie ſehen/ greif-
fen und fuͤhlen: bey welchem jedoch die Gefahr des
Feuers/ des Einbruchs und ungerechter Obrigkeit/
nicht wuͤrde koͤnnen vermindert werden: Wolle ſich
alſo mein Herr mit der Betrachtung zeitlicher Guͤter
ihrer Nichtig- und Fluͤchtigkeit troͤſten/ und verſichert
ſeyn/ daß noch viele honette Gemuͤhter mit ſeinem
Ungluͤck Compaſſion tragen/ den zuvor ihme zugeſtel-
ten Credit (wie etwan in dergleichen Faͤllen zu geſche-
hen pfleget) nicht einziehen/ ſondern auf alle Weiſe zu
deſſen Recolligirung das Jhrige beytragen werden;
wie ich mich dann vor andern verpflichte/ jederzeit zu
erweiſen/ daß ich ſey und verbleibe/ ꝛc.
V.
Vielerley Arten Abſchied-
und Danck-Schreiben.
I. Abſchied/ einen Diener gegeben.
WAnn Vorzeiger dieſes/ der ehrbare und Diſcre-
te Peter Lorentzen/ acht Jahr bey mir vor Jung/
und vier Jahr als Handels-Diener gedienet/ auch
in
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeGrundlage der vorliegenden digitalen Ausgabe bild… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |