Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.Schiffs-Befrachtungs-Contracten Fässern für dem Vieh (als welches der Schiffer aufseine Kosten versorgen muß/ ein Oxhöfft auf 10. Och- sen gerechnet) wohl versehen/ den 24. Martii für Tra- vemünde Segelfertig zu liegen/ und mit ersten guten Winde/ so ihm GOtt verleihen wird/ und bey segel- bahren Wetter/ von hier pr. Ustäde zu segeln/ allwo er von des Befrachters Commiß an Ochsen/ so viel er beqvem stellen/ und über See führen kan/ einnehmen/ und damit auf Lübeck kehren soll/ und sollen die Och- sen/ so bald sie eingeschiffet/ für des Principalen Rech- nung und Risigo stehen; Da auch/ so GOtt verhü- te/ die Ochsen zum Sterben oder Mißfall kommen möchten/ und der Schiffer und sein Volck nach Ver- mögen ihr bestes dabey gethan/ soll er und sein Schiff davon befreyet seyn; Zu Lübeck kommende/ soll er das eingenommene Viehe zu Travemünde entlöschen/ und nach gethaner guten Lieferung pr. jedes paar Ochsen 10. Marck Dänisch zu verdienter Fracht/ und vor seine gute Aufsicht zwey Rthlr. in allen zum Cap- Lacken zu geniessen haben. Zu Ustädt seynd zehen be- qveme Werck- oder Lade-Tage benennet. An den Zoll Städten befreyet der Schiffer sein Schiff/ die Kauffleute ihr eingeladenes Vieh. Mit Pilotage & Haverie (so GOtt verhüte) soll es nach Usance der See gehalten werden. Zu Festerhaltung diesem al- len/ verbindet der Schiffer sein Schiff und Person/ die Kauffleute ihr eingeladenes Vieh. Urkundlich seynd hievon zwey gleichlautende Exemplaria ausgefertiget/ und von beyden Contrahirenden eigenhändig unter- schrieben worden/ davon ein jeder eines zu sich genom- men sonder Arg oder List. Geschehen in Lübeck/ den 14. Febr. Ao. 1704 (L. S.) N. N. (L. S.) N. N. X.
Schiffs-Befrachtungs-Contracten Faͤſſern fuͤr dem Vieh (als welches der Schiffer aufſeine Koſten verſorgen muß/ ein Oxhoͤfft auf 10. Och- ſen gerechnet) wohl verſehen/ den 24. Martii fuͤr Tra- vemuͤnde Segelfertig zu liegen/ und mit erſten guten Winde/ ſo ihm GOtt verleihen wird/ und bey ſegel- bahren Wetter/ von hier pr. Uſtaͤde zu ſegeln/ allwo er von des Befrachters Commiß an Ochſen/ ſo viel er beqvem ſtellen/ und uͤber See fuͤhren kan/ einnehmen/ und damit auf Luͤbeck kehren ſoll/ und ſollen die Och- ſen/ ſo bald ſie eingeſchiffet/ fuͤr des Principalen Rech- nung und Riſigo ſtehen; Da auch/ ſo GOtt verhuͤ- te/ die Ochſen zum Sterben oder Mißfall kommen moͤchten/ und der Schiffer und ſein Volck nach Ver- moͤgen ihr beſtes dabey gethan/ ſoll er und ſein Schiff davon befreyet ſeyn; Zu Luͤbeck kommende/ ſoll er das eingenommene Viehe zu Travemuͤnde entloͤſchen/ und nach gethaner guten Lieferung pr. jedes paar Ochſen 10. Marck Daͤniſch zu verdienter Fracht/ und vor ſeine gute Aufſicht zwey Rthlr. in allen zum Cap- Lacken zu genieſſen haben. Zu Uſtaͤdt ſeynd zehen be- qveme Werck- oder Lade-Tage benennet. An den Zoll Staͤdten befreyet der Schiffer ſein Schiff/ die Kauffleute ihr eingeladenes Vieh. Mit Pilotage & Haverie (ſo GOtt verhuͤte) ſoll es nach Uſance der See gehalten werden. Zu Feſterhaltung dieſem al- len/ verbindet der Schiffer ſein Schiff und Perſon/ die Kauffleute ihr eingeladenes Vieh. Urkundlich ſeynd hievon zwey gleichlautende Exemplaria ausgefertiget/ und von beyden Contrahirenden eigenhaͤndig unter- ſchrieben worden/ davon ein jeder eines zu ſich genom- men ſonder Arg oder Liſt. Geſchehen in Luͤbeck/ den 14. Febr. Ao. 1704 (L. S.) N. N. (L. S.) N. N. X.
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Schiffs-Befrachtungs-Contracten
Faͤſſern fuͤr dem Vieh (als welches der Schiffer auf
ſeine Koſten verſorgen muß/ ein Oxhoͤfft auf 10. Och-
ſen gerechnet) wohl verſehen/ den 24. Martii fuͤr Tra-
vemuͤnde Segelfertig zu liegen/ und mit erſten guten
Winde/ ſo ihm GOtt verleihen wird/ und bey ſegel-
bahren Wetter/ von hier pr. Uſtaͤde zu ſegeln/ allwo er
von des Befrachters Commiß an Ochſen/ ſo viel er
beqvem ſtellen/ und uͤber See fuͤhren kan/ einnehmen/
und damit auf Luͤbeck kehren ſoll/ und ſollen die Och-
ſen/ ſo bald ſie eingeſchiffet/ fuͤr des Principalen Rech-
nung und Riſigo ſtehen; Da auch/ ſo GOtt verhuͤ-
te/ die Ochſen zum Sterben oder Mißfall kommen
moͤchten/ und der Schiffer und ſein Volck nach Ver-
moͤgen ihr beſtes dabey gethan/ ſoll er und ſein Schiff
davon befreyet ſeyn; Zu Luͤbeck kommende/ ſoll er das
eingenommene Viehe zu Travemuͤnde entloͤſchen/
und nach gethaner guten Lieferung pr. jedes paar
Ochſen 10. Marck Daͤniſch zu verdienter Fracht/ und
vor ſeine gute Aufſicht zwey Rthlr. in allen zum Cap-
Lacken zu genieſſen haben. Zu Uſtaͤdt ſeynd zehen be-
qveme Werck- oder Lade-Tage benennet. An den
Zoll Staͤdten befreyet der Schiffer ſein Schiff/ die
Kauffleute ihr eingeladenes Vieh. Mit Pilotage &
Haverie (ſo GOtt verhuͤte) ſoll es nach Uſance der
See gehalten werden. Zu Feſterhaltung dieſem al-
len/ verbindet der Schiffer ſein Schiff und Perſon/ die
Kauffleute ihr eingeladenes Vieh. Urkundlich ſeynd
hievon zwey gleichlautende Exemplaria ausgefertiget/
und von beyden Contrahirenden eigenhaͤndig unter-
ſchrieben worden/ davon ein jeder eines zu ſich genom-
men ſonder Arg oder Liſt. Geſchehen in Luͤbeck/ den
14. Febr. Ao. 1704
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