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Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.

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und Beschwerung der Handels Bücher
bungen des letzten Willens eigentlich fünfferley/
entweder Solennia, Nuncupativa, Codicillen,
Donationes mortis causa,
oder auch schlecht hin
Dispositionis, wie es etwan ein Kauffmann nach
seinem Tode mit seiner Verlassenschafft will gehal-
ten haben.

Testamentum solenne geschicht entweder co-
ram Principe vel Judice,
und zwar beyderseits
ohne Solennität (sintemahl durch des Fürsten oder
Gerichts-Gegenwart alle Solennitäten erstattet
werden;) mit Solennitäten und sonderbahrer Zier-
lichkeit des Rechtens/ wird ein solches Testament
in Scriptis coram privatis testibus vor privat
Personen/ als nemlich 7. Gezeugen und einem
Notario aufgerichtet.

Testamentum Nuncupativum ist/ wann der
Tistirer vor 7. glaubwürdigen erbetenen Gezeugen
seinen letzten Willen (mündlich/ oder aber auf ein
Papier geschrieben) anzeiget/ und ihnen vorlieset/
dabey auch ausdrücklich meldet/ wer sein Erbe seyn/
und was er wolle/ daß nach seinen Todt geschehen
soll. Weil aber die Zeugen bald absterben/ oder/
was ihnen mündlich angezeiget oder vorgelesen
worden/ leichtlich vergessen können/ als wird ein
Notarius, welcher solche mündliche Anzeige in
Beyseyn der Zeugen angehöret/ und protocolli-
ret/ oder auch dasjenige/ was der Kauffmann sel-
ber zu Papier gefasset/ samt den Zeugen mit ihrer
Unterschrifft bekräfftiget/ darzu gebrauchet/ und
diese Art zu testiren/ ist die allersicherste.

Ein Codicill ist ein solcher letzter Will/ darinn
einer ohne Erbsetzung und Solennitäten/ schrifft-
lich oder mündlich/ vor/ nach/ oder mit einem Testa-

ment
Q q q

und Beſchwerung der Handels Buͤcher
bungen des letzten Willens eigentlich fuͤnfferley/
entweder Solennia, Nuncupativa, Codicillen,
Donationes mortis cauſa,
oder auch ſchlecht hin
Diſpoſitionis, wie es etwan ein Kauffmann nach
ſeinem Tode mit ſeiner Verlaſſenſchafft will gehal-
ten haben.

Teſtamentum ſolenne geſchicht entweder co-
ram Principe vel Judice,
und zwar beyderſeits
ohne Solennitaͤt (ſintemahl durch des Fuͤrſten oder
Gerichts-Gegenwart alle Solennitaͤten erſtattet
werden;) mit Solennitaͤten und ſonderbahrer Zier-
lichkeit des Rechtens/ wird ein ſolches Teſtament
in Scriptis coram privatis teſtibus vor privat
Perſonen/ als nemlich 7. Gezeugen und einem
Notario aufgerichtet.

Teſtamentum Nuncupativum iſt/ wann der
Tiſtirer vor 7. glaubwuͤrdigen erbetenen Gezeugen
ſeinen letzten Willen (muͤndlich/ oder aber auf ein
Papier geſchrieben) anzeiget/ und ihnen vorlieſet/
dabey auch ausdruͤcklich meldet/ wer ſein Erbe ſeyn/
und was er wolle/ daß nach ſeinen Todt geſchehen
ſoll. Weil aber die Zeugen bald abſterben/ oder/
was ihnen muͤndlich angezeiget oder vorgeleſen
worden/ leichtlich vergeſſen koͤnnen/ als wird ein
Notarius, welcher ſolche muͤndliche Anzeige in
Beyſeyn der Zeugen angehoͤret/ und protocolli-
ret/ oder auch dasjenige/ was der Kauffmann ſel-
ber zu Papier gefaſſet/ ſamt den Zeugen mit ihrer
Unterſchrifft bekraͤfftiget/ darzu gebrauchet/ und
dieſe Art zu teſtiren/ iſt die allerſicherſte.

Ein Codicill iſt ein ſolcher letzter Will/ darinn
einer ohne Erbſetzung und Solennitaͤten/ ſchrifft-
lich oder muͤndlich/ vor/ nach/ oder mit einem Teſta-

ment
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[977/0993] und Beſchwerung der Handels Buͤcher bungen des letzten Willens eigentlich fuͤnfferley/ entweder Solennia, Nuncupativa, Codicillen, Donationes mortis cauſa, oder auch ſchlecht hin Diſpoſitionis, wie es etwan ein Kauffmann nach ſeinem Tode mit ſeiner Verlaſſenſchafft will gehal- ten haben. Teſtamentum ſolenne geſchicht entweder co- ram Principe vel Judice, und zwar beyderſeits ohne Solennitaͤt (ſintemahl durch des Fuͤrſten oder Gerichts-Gegenwart alle Solennitaͤten erſtattet werden;) mit Solennitaͤten und ſonderbahrer Zier- lichkeit des Rechtens/ wird ein ſolches Teſtament in Scriptis coram privatis teſtibus vor privat Perſonen/ als nemlich 7. Gezeugen und einem Notario aufgerichtet. Teſtamentum Nuncupativum iſt/ wann der Tiſtirer vor 7. glaubwuͤrdigen erbetenen Gezeugen ſeinen letzten Willen (muͤndlich/ oder aber auf ein Papier geſchrieben) anzeiget/ und ihnen vorlieſet/ dabey auch ausdruͤcklich meldet/ wer ſein Erbe ſeyn/ und was er wolle/ daß nach ſeinen Todt geſchehen ſoll. Weil aber die Zeugen bald abſterben/ oder/ was ihnen muͤndlich angezeiget oder vorgeleſen worden/ leichtlich vergeſſen koͤnnen/ als wird ein Notarius, welcher ſolche muͤndliche Anzeige in Beyſeyn der Zeugen angehoͤret/ und protocolli- ret/ oder auch dasjenige/ was der Kauffmann ſel- ber zu Papier gefaſſet/ ſamt den Zeugen mit ihrer Unterſchrifft bekraͤfftiget/ darzu gebrauchet/ und dieſe Art zu teſtiren/ iſt die allerſicherſte. Ein Codicill iſt ein ſolcher letzter Will/ darinn einer ohne Erbſetzung und Solennitaͤten/ ſchrifft- lich oder muͤndlich/ vor/ nach/ oder mit einem Teſta- ment Q q q

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717, S. 977. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/993>, abgerufen am 26.11.2024.