Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715.

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Caput II.

suchet/ ihme seine Dimission zu ertheilen/ allermeist
da seine Jahre/ auf welche er sich bey mir zu dienen
engagiret hatte/ mehrentheils zu Ende gelauffen/
und ich dannenhero in solchen seinem Ansuchen ihme
zu deferiren keinen Umgang nehmen können/ wie
gerne ich auch gesehen hätte/ daß er seiner mir gelei-
steten Dienste halber/ noch einige Jahre bey mir ver-
harret hätte/ und aber anjetzo die Nothwendigkeit
erfordern will/ daß ich seinen Platz mit einem andern
guten Sujecto wieder besetze/ solches aber allhier vor
der Hand nicht anzutreffen ist/ als gelanget an E. E.
mein freundliches Ersuchen/ im Fall ihres Orts ein
solcher Mensch zu finden wäre/ welcher von guten
Leuten entsprossen/ seine Lehr-Jahre bey der Hand-
lung redlich und ehrlich ausgestanden/ deßfalls glaub-
würdige Testimonia aufzuweisen/ und allen Falls
auch zulängliche Caution vor sein künfftiges Wohl-
verhalten praestiren/ dabey gut rechnen/ schreiben
und buchhalten könte/ auch mit der Correspondentz/
und sonderlich mit Material-Waaren wohl umzu-
gehen wüste/ mir solchen dergestalt zu recomman-
diren/ daß er jährlich von mir (praestitis praestan-
dis) ein hundert Reichs-Thaler/ nebst freyen Tisch/
Licht/ Holtz/ Wäsch und Bett zu empfangen haben
sollte/ wobey ich mich ferner anheischig machen woll-
te/ wann er vier Jahr nacheinander in meinen Dien-
sten würde treulich und redlich zugebracht haben/ sel-
bigen alsdann entweder selbst seine Gage, im Fall
er länger bey mir verharren wollte/ zu verbessern/
oder ihn auch mit einer solchen Recommendation
von mir zu lassen/ welche zu Beförderung seines fer-
nern Glücks ihme sehr zuträglich seyn sollte Hier-

auf

Caput II.

ſuchet/ ihme ſeine Dimiſſion zu ertheilen/ allermeiſt
da ſeine Jahre/ auf welche er ſich bey mir zu dienen
engagiret hatte/ mehrentheils zu Ende gelauffen/
und ich dannenhero in ſolchen ſeinem Anſuchen ihme
zu deferiren keinen Umgang nehmen koͤnnen/ wie
gerne ich auch geſehen haͤtte/ daß er ſeiner mir gelei-
ſteten Dienſte halber/ noch einige Jahre bey mir ver-
harret haͤtte/ und aber anjetzo die Nothwendigkeit
erfordern will/ daß ich ſeinen Platz mit einem andern
guten Sujecto wieder beſetze/ ſolches aber allhier vor
der Hand nicht anzutreffen iſt/ als gelanget an E. E.
mein freundliches Erſuchen/ im Fall ihres Orts ein
ſolcher Menſch zu finden waͤre/ welcher von guten
Leuten entſproſſen/ ſeine Lehr-Jahre bey der Hand-
lung redlich und ehrlich ausgeſtanden/ deßfalls glaub-
wuͤrdige Teſtimonia aufzuweiſen/ und allen Falls
auch zulaͤngliche Caution vor ſein kuͤnfftiges Wohl-
verhalten præſtiren/ dabey gut rechnen/ ſchreiben
und buchhalten koͤnte/ auch mit der Correſpondentz/
und ſonderlich mit Material-Waaren wohl umzu-
gehen wuͤſte/ mir ſolchen dergeſtalt zu recomman-
diren/ daß er jaͤhrlich von mir (præſtitis præſtan-
dis) ein hundert Reichs-Thaler/ nebſt freyen Tiſch/
Licht/ Holtz/ Waͤſch und Bett zu empfangen haben
ſollte/ wobey ich mich ferner anheiſchig machen woll-
te/ wann er vier Jahr nacheinander in meinen Dien-
ſten wuͤrde treulich und redlich zugebracht haben/ ſel-
bigen alsdann entweder ſelbſt ſeine Gage, im Fall
er laͤnger bey mir verharren wollte/ zu verbeſſern/
oder ihn auch mit einer ſolchen Recommendation
von mir zu laſſen/ welche zu Befoͤrderung ſeines fer-
nern Gluͤcks ihme ſehr zutraͤglich ſeyn ſollte Hier-

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[96/0120] Caput II. ſuchet/ ihme ſeine Dimiſſion zu ertheilen/ allermeiſt da ſeine Jahre/ auf welche er ſich bey mir zu dienen engagiret hatte/ mehrentheils zu Ende gelauffen/ und ich dannenhero in ſolchen ſeinem Anſuchen ihme zu deferiren keinen Umgang nehmen koͤnnen/ wie gerne ich auch geſehen haͤtte/ daß er ſeiner mir gelei- ſteten Dienſte halber/ noch einige Jahre bey mir ver- harret haͤtte/ und aber anjetzo die Nothwendigkeit erfordern will/ daß ich ſeinen Platz mit einem andern guten Sujecto wieder beſetze/ ſolches aber allhier vor der Hand nicht anzutreffen iſt/ als gelanget an E. E. mein freundliches Erſuchen/ im Fall ihres Orts ein ſolcher Menſch zu finden waͤre/ welcher von guten Leuten entſproſſen/ ſeine Lehr-Jahre bey der Hand- lung redlich und ehrlich ausgeſtanden/ deßfalls glaub- wuͤrdige Teſtimonia aufzuweiſen/ und allen Falls auch zulaͤngliche Caution vor ſein kuͤnfftiges Wohl- verhalten præſtiren/ dabey gut rechnen/ ſchreiben und buchhalten koͤnte/ auch mit der Correſpondentz/ und ſonderlich mit Material-Waaren wohl umzu- gehen wuͤſte/ mir ſolchen dergeſtalt zu recomman- diren/ daß er jaͤhrlich von mir (præſtitis præſtan- dis) ein hundert Reichs-Thaler/ nebſt freyen Tiſch/ Licht/ Holtz/ Waͤſch und Bett zu empfangen haben ſollte/ wobey ich mich ferner anheiſchig machen woll- te/ wann er vier Jahr nacheinander in meinen Dien- ſten wuͤrde treulich und redlich zugebracht haben/ ſel- bigen alsdann entweder ſelbſt ſeine Gage, im Fall er laͤnger bey mir verharren wollte/ zu verbeſſern/ oder ihn auch mit einer ſolchen Recommendation von mir zu laſſen/ welche zu Befoͤrderung ſeines fer- nern Gluͤcks ihme ſehr zutraͤglich ſeyn ſollte Hier- auf

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Zitationshilfe:	Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_handelsdiener_1715/120>, abgerufen am 29.11.2024.

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