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Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715.

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Wie sich einer auf Reisen zu verhalten.
darnach anstellen könne. Jst die Religion des
frembden Lands oder Stadt von der Seinigen un-
terschieden/ so werden ihm darzu die jenigen An-
merckungen nöthig thun/ welche wir hernach/ sei-
ner eigenen Person halber/ ihme zu geben/ uns vor-
genommen haben.

Die Gelegenheit zu reisen/ ist entweder zu
Wasser/ oder zu Land; jenes über die See mit
grossen oder kleinen Fahrzeugen/ bedeckten oder un-
bedeckten Schiffen/ oder auch binnen Lands auf
Strömen und Flüssen. Dieses aber entweder zu
Wagen oder zu Pferd/ worunter wir auch die
Maul-Thiere und Esel/ derer man sich viel in
Spanien und Jtalien/ wie auch die Cameele/ wel-
che man in Asia/ bey denen sogenannten Caravanen
gebraucht/ nicht wollen ausgeschlossen haben.

Bey den Reisen/ die über See verrichtet wer-
den/ hat ein reisender Kauffmanns-Diener vor-
nehmlich nach einen guten Schiffer und Schiff
sich umzusehen/ sich auch mit benöthigten Reiß-
Kleidern wohl zu versorgen/ und eine gute Provi-
sion
an Victualien mit zu nehmen/ davon er unter-
wegs zehren könne/ und ist in solchem Fall allezeit
besser/ etwas zu viel/ als zu wenig mit zu nehmen/
weil man auf denen See- und Wasser-Reisen den
Tag seiner Uberkunfft nicht so genau wissen kan;
man hat auch Gelegenheit/ mit den Schiffer/ wegen
der Kost sich zu bedingen/ wie viel man entweder
die Woche/ oder vor die gantze Reiß über/ ihme
geben soll/ wobey man aber zuweilen zimlich mit
grober Schiffs-Kost/ nehmlich/ Stockfisch/ Grütz/
und gesaltzen Fleisch vorlieb nehmen muß; wäre

es
Q 4

Wie ſich einer auf Reiſen zu verhalten.
darnach anſtellen koͤnne. Jſt die Religion des
frembden Lands oder Stadt von der Seinigen un-
terſchieden/ ſo werden ihm darzu die jenigen An-
merckungen noͤthig thun/ welche wir hernach/ ſei-
ner eigenen Perſon halber/ ihme zu geben/ uns vor-
genommen haben.

Die Gelegenheit zu reiſen/ iſt entweder zu
Waſſer/ oder zu Land; jenes uͤber die See mit
groſſen oder kleinen Fahrzeugen/ bedeckten oder un-
bedeckten Schiffen/ oder auch binnen Lands auf
Stroͤmen und Fluͤſſen. Dieſes aber entweder zu
Wagen oder zu Pferd/ worunter wir auch die
Maul-Thiere und Eſel/ derer man ſich viel in
Spanien und Jtalien/ wie auch die Cameele/ wel-
che man in Aſia/ bey denen ſogenannten Caravanen
gebraucht/ nicht wollen ausgeſchloſſen haben.

Bey den Reiſen/ die uͤber See verrichtet wer-
den/ hat ein reiſender Kauffmanns-Diener vor-
nehmlich nach einen guten Schiffer und Schiff
ſich umzuſehen/ ſich auch mit benoͤthigten Reiß-
Kleidern wohl zu verſorgen/ und eine gute Provi-
ſion
an Victualien mit zu nehmen/ davon er unter-
wegs zehren koͤnne/ und iſt in ſolchem Fall allezeit
beſſer/ etwas zu viel/ als zu wenig mit zu nehmen/
weil man auf denen See- und Waſſer-Reiſen den
Tag ſeiner Uberkunfft nicht ſo genau wiſſen kan;
man hat auch Gelegenheit/ mit den Schiffer/ wegen
der Koſt ſich zu bedingen/ wie viel man entweder
die Woche/ oder vor die gantze Reiß uͤber/ ihme
geben ſoll/ wobey man aber zuweilen zimlich mit
grober Schiffs-Koſt/ nehmlich/ Stockfiſch/ Gruͤtz/
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[247/0271] Wie ſich einer auf Reiſen zu verhalten. darnach anſtellen koͤnne. Jſt die Religion des frembden Lands oder Stadt von der Seinigen un- terſchieden/ ſo werden ihm darzu die jenigen An- merckungen noͤthig thun/ welche wir hernach/ ſei- ner eigenen Perſon halber/ ihme zu geben/ uns vor- genommen haben. Die Gelegenheit zu reiſen/ iſt entweder zu Waſſer/ oder zu Land; jenes uͤber die See mit groſſen oder kleinen Fahrzeugen/ bedeckten oder un- bedeckten Schiffen/ oder auch binnen Lands auf Stroͤmen und Fluͤſſen. Dieſes aber entweder zu Wagen oder zu Pferd/ worunter wir auch die Maul-Thiere und Eſel/ derer man ſich viel in Spanien und Jtalien/ wie auch die Cameele/ wel- che man in Aſia/ bey denen ſogenannten Caravanen gebraucht/ nicht wollen ausgeſchloſſen haben. Bey den Reiſen/ die uͤber See verrichtet wer- den/ hat ein reiſender Kauffmanns-Diener vor- nehmlich nach einen guten Schiffer und Schiff ſich umzuſehen/ ſich auch mit benoͤthigten Reiß- Kleidern wohl zu verſorgen/ und eine gute Provi- ſion an Victualien mit zu nehmen/ davon er unter- wegs zehren koͤnne/ und iſt in ſolchem Fall allezeit beſſer/ etwas zu viel/ als zu wenig mit zu nehmen/ weil man auf denen See- und Waſſer-Reiſen den Tag ſeiner Uberkunfft nicht ſo genau wiſſen kan; man hat auch Gelegenheit/ mit den Schiffer/ wegen der Koſt ſich zu bedingen/ wie viel man entweder die Woche/ oder vor die gantze Reiß uͤber/ ihme geben ſoll/ wobey man aber zuweilen zimlich mit grober Schiffs-Koſt/ nehmlich/ Stockfiſch/ Gruͤtz/ und geſaltzen Fleiſch vorlieb nehmen muß; waͤre es Q 4

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_handelsdiener_1715/271>, abgerufen am 21.11.2024.