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Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715.

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Caput VII.
in Eßig geweichet worden/ ingleichen Rauten-
Safft mit Eßig vermengt/ wie auch den Rauch
vom angezündeten Agtstein/ die Würbel/ Schläffe
und Nasen/ sollen mit Agtstein-Oehl oder Bal-
sam/ wie auch mit Schlag-Balsam bestrichen wer-
den. Das Angesicht aber mit Schlag-Wasser/
die Zung mit Theriac oder Zimmet/ ingleichen
Campher-Oehl; hier auf giebt man ihm 1. oder 2.
Löffel voll guten Schlag-Wassers/ oder biß 7.
Tropffen von Agtstein-Oehl in Lavendel Wasser
ein/ ingleichen ein oder zwey Löffel mit Rauten-
Safft/ und was sonst zur Hertz-Stärckung/ und
die Lebens-Geister wieder herbey zu bringen/ die-
nen kan.

Vor die Bräune im Halß und an
der Zunge.

Dieses ist eine sehr gefährliche Kranckheit/ ab-
sonderlich wann das Athem-holen und Schlucken
dadurch verhindert wird/ ingleichen die innere
Theil mehr als die äussern afficiret seyn; Wann
die zähe und weisse Materia/ welche die Zunge/ und
die andere Theile des innern Mundes/ in der
Bräune gemeiniglich überziehet/ trocken und
schwartz wird/ so ist schlechte Hoffnung. Wann
ein Schaum auf dem Mund stehet/ so steckt der
Patient dem Todt bereits in Rachen; daher in
der Cur dieses Affects nicht zu säumen. Jst die
Kranckheit ansteckend/ daß mehr Leut daran nie-
derliegen/ so kan man ihm zu vomiren geben; Es
muß aber solches gleich den ersten Tag geschehen/
dann den andern ists nichts mehr nütz. Jst er

Blut-

Caput VII.
in Eßig geweichet worden/ ingleichen Rauten-
Safft mit Eßig vermengt/ wie auch den Rauch
vom angezuͤndeten Agtſtein/ die Wuͤrbel/ Schlaͤffe
und Naſen/ ſollen mit Agtſtein-Oehl oder Bal-
ſam/ wie auch mit Schlag-Balſam beſtrichen wer-
den. Das Angeſicht aber mit Schlag-Waſſer/
die Zung mit Theriac oder Zimmet/ ingleichen
Campher-Oehl; hier auf giebt man ihm 1. oder 2.
Loͤffel voll guten Schlag-Waſſers/ oder biß 7.
Tropffen von Agtſtein-Oehl in Lavendel Waſſer
ein/ ingleichen ein oder zwey Loͤffel mit Rauten-
Safft/ und was ſonſt zur Hertz-Staͤrckung/ und
die Lebens-Geiſter wieder herbey zu bringen/ die-
nen kan.

Vor die Braͤune im Halß und an
der Zunge.

Dieſes iſt eine ſehr gefaͤhrliche Kranckheit/ ab-
ſonderlich wann das Athem-holen und Schlucken
dadurch verhindert wird/ ingleichen die innere
Theil mehr als die aͤuſſern afficiret ſeyn; Wann
die zaͤhe und weiſſe Materia/ welche die Zunge/ und
die andere Theile des innern Mundes/ in der
Braͤune gemeiniglich uͤberziehet/ trocken und
ſchwartz wird/ ſo iſt ſchlechte Hoffnung. Wann
ein Schaum auf dem Mund ſtehet/ ſo ſteckt der
Patient dem Todt bereits in Rachen; daher in
der Cur dieſes Affects nicht zu ſaͤumen. Jſt die
Kranckheit anſteckend/ daß mehr Leut daran nie-
derliegen/ ſo kan man ihm zu vomiren geben; Es
muß aber ſolches gleich den erſten Tag geſchehen/
dann den andern iſts nichts mehr nuͤtz. Jſt er

Blut-
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[314/0338] Caput VII. in Eßig geweichet worden/ ingleichen Rauten- Safft mit Eßig vermengt/ wie auch den Rauch vom angezuͤndeten Agtſtein/ die Wuͤrbel/ Schlaͤffe und Naſen/ ſollen mit Agtſtein-Oehl oder Bal- ſam/ wie auch mit Schlag-Balſam beſtrichen wer- den. Das Angeſicht aber mit Schlag-Waſſer/ die Zung mit Theriac oder Zimmet/ ingleichen Campher-Oehl; hier auf giebt man ihm 1. oder 2. Loͤffel voll guten Schlag-Waſſers/ oder biß 7. Tropffen von Agtſtein-Oehl in Lavendel Waſſer ein/ ingleichen ein oder zwey Loͤffel mit Rauten- Safft/ und was ſonſt zur Hertz-Staͤrckung/ und die Lebens-Geiſter wieder herbey zu bringen/ die- nen kan. Vor die Braͤune im Halß und an der Zunge. Dieſes iſt eine ſehr gefaͤhrliche Kranckheit/ ab- ſonderlich wann das Athem-holen und Schlucken dadurch verhindert wird/ ingleichen die innere Theil mehr als die aͤuſſern afficiret ſeyn; Wann die zaͤhe und weiſſe Materia/ welche die Zunge/ und die andere Theile des innern Mundes/ in der Braͤune gemeiniglich uͤberziehet/ trocken und ſchwartz wird/ ſo iſt ſchlechte Hoffnung. Wann ein Schaum auf dem Mund ſtehet/ ſo ſteckt der Patient dem Todt bereits in Rachen; daher in der Cur dieſes Affects nicht zu ſaͤumen. Jſt die Kranckheit anſteckend/ daß mehr Leut daran nie- derliegen/ ſo kan man ihm zu vomiren geben; Es muß aber ſolches gleich den erſten Tag geſchehen/ dann den andern iſts nichts mehr nuͤtz. Jſt er Blut-

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_handelsdiener_1715/338>, abgerufen am 21.11.2024.