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Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715.

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Caput II.
die sechs folgende Jahr (anzufangen von Ostern
1715. und sich endigende Ostern 1721.) der Ge-
stalt zu engagiren/ daß ich in solcher Zeit nach mei-
nem besten Wissen und Willen/ Kräfften und Ver-
mögen/ dasjenige thun will/ was zu besagten Herrn
Sempronii seines Handels Vortheil gereichen kan
und mag/ auch sonst einen ehrliebenden Kauffmanns-
Diener zustehet und gebühret. Jnsonderheit aber
will ich die mir von ihme/ es sey zu Hause oder auf
Reisen anvertraute Gelder und Waaren/ welche
ich theils von ihm selbst/ oder seinetwegen von an-
dern möchte empfangen haben/ allezeit richtig be-
rechnen/ nichts davon veruntreuen oder zugeben/
daß von andern etwas davon veruntreuet/ oder
verwahrloset werde; ich will auch mit Fleiß dahin
bedacht seyn/ wie die mir anvertraute und unter mei-
ner Administration liegende Waaren mögen wohl
conserviret/ gepfleget und aufgebutzet/ und auf
das vortheilhafftigste verkaufft und an den Mann
gebracht werden.

Ausser diesem verspreche ich auch noch/ wohlge-
dachtem meinem Hrn. Principali auf seiner Schreib-
Stuben/ und bey seinen Scripturen/ so offt die
Noth erfordern wird/ insonderheit aber des Post-
Tages mit Führung der Correspondentz/ auch im
Fall Herr Sempronius mir künfftig seine Haupt-
Handels-Bücher anvertrauen sollte/ in Führung
derselben/ alle Exactitude, Sorgfalt/ Fleiß und
Dienst-Geflissenheit zu bezeigen/ und was mir deß-
fals von seinen Handels-Arcanis wissend werden
möchte/ selbiges keinem Menschen/ um wasserley
Ursachen willen es auch wäre/ zu offenbaren/ son-

dern

Caput II.
die ſechs folgende Jahr (anzufangen von Oſtern
1715. und ſich endigende Oſtern 1721.) der Ge-
ſtalt zu engagiren/ daß ich in ſolcher Zeit nach mei-
nem beſten Wiſſen und Willen/ Kraͤfften und Ver-
moͤgen/ dasjenige thun will/ was zu beſagten Herꝛn
Sempronii ſeines Handels Vortheil gereichen kan
und mag/ auch ſonſt einen ehrliebenden Kauffmanns-
Diener zuſtehet und gebuͤhret. Jnſonderheit aber
will ich die mir von ihme/ es ſey zu Hauſe oder auf
Reiſen anvertraute Gelder und Waaren/ welche
ich theils von ihm ſelbſt/ oder ſeinetwegen von an-
dern moͤchte empfangen haben/ allezeit richtig be-
rechnen/ nichts davon veruntreuen oder zugeben/
daß von andern etwas davon veruntreuet/ oder
verwahrloſet werde; ich will auch mit Fleiß dahin
bedacht ſeyn/ wie die mir anvertraute und unter mei-
ner Adminiſtration liegende Waaren moͤgen wohl
conſerviret/ gepfleget und aufgebutzet/ und auf
das vortheilhafftigſte verkaufft und an den Mann
gebracht werden.

Auſſer dieſem verſpreche ich auch noch/ wohlge-
dachtem meinem Hrn. Principali auf ſeiner Schreib-
Stuben/ und bey ſeinen Scripturen/ ſo offt die
Noth erfordern wird/ inſonderheit aber des Poſt-
Tages mit Fuͤhrung der Correſpondentz/ auch im
Fall Herꝛ Sempronius mir kuͤnfftig ſeine Haupt-
Handels-Buͤcher anvertrauen ſollte/ in Fuͤhrung
derſelben/ alle Exactitude, Sorgfalt/ Fleiß und
Dienſt-Gefliſſenheit zu bezeigen/ und was mir deß-
fals von ſeinen Handels-Arcanis wiſſend werden
moͤchte/ ſelbiges keinem Menſchen/ um waſſerley
Urſachen willen es auch waͤre/ zu offenbaren/ ſon-

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[34/0058] Caput II. die ſechs folgende Jahr (anzufangen von Oſtern 1715. und ſich endigende Oſtern 1721.) der Ge- ſtalt zu engagiren/ daß ich in ſolcher Zeit nach mei- nem beſten Wiſſen und Willen/ Kraͤfften und Ver- moͤgen/ dasjenige thun will/ was zu beſagten Herꝛn Sempronii ſeines Handels Vortheil gereichen kan und mag/ auch ſonſt einen ehrliebenden Kauffmanns- Diener zuſtehet und gebuͤhret. Jnſonderheit aber will ich die mir von ihme/ es ſey zu Hauſe oder auf Reiſen anvertraute Gelder und Waaren/ welche ich theils von ihm ſelbſt/ oder ſeinetwegen von an- dern moͤchte empfangen haben/ allezeit richtig be- rechnen/ nichts davon veruntreuen oder zugeben/ daß von andern etwas davon veruntreuet/ oder verwahrloſet werde; ich will auch mit Fleiß dahin bedacht ſeyn/ wie die mir anvertraute und unter mei- ner Adminiſtration liegende Waaren moͤgen wohl conſerviret/ gepfleget und aufgebutzet/ und auf das vortheilhafftigſte verkaufft und an den Mann gebracht werden. Auſſer dieſem verſpreche ich auch noch/ wohlge- dachtem meinem Hrn. Principali auf ſeiner Schreib- Stuben/ und bey ſeinen Scripturen/ ſo offt die Noth erfordern wird/ inſonderheit aber des Poſt- Tages mit Fuͤhrung der Correſpondentz/ auch im Fall Herꝛ Sempronius mir kuͤnfftig ſeine Haupt- Handels-Buͤcher anvertrauen ſollte/ in Fuͤhrung derſelben/ alle Exactitude, Sorgfalt/ Fleiß und Dienſt-Gefliſſenheit zu bezeigen/ und was mir deß- fals von ſeinen Handels-Arcanis wiſſend werden moͤchte/ ſelbiges keinem Menſchen/ um waſſerley Urſachen willen es auch waͤre/ zu offenbaren/ ſon- dern

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_handelsdiener_1715/58>, abgerufen am 24.11.2024.