Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715.Vom Recht der Handels-Bedienten. samkeit/ Jrrthum und Versehen/ wann er nichtauf das allersorgfältigste Achtung giebet/ wie sein fleissiger Patron bey seinen Sachen zu thun pfleget/ wann er demselben bestellen lässet/ welches er wohl hätte abwenden können. L. cum duobus 52. §. Damna ff. pro So- Wann er nicht zusiehet/ daß das Feuer zu rech- Dieweil aber die Praesumptio juris vor einem per text. in l. 2. ibi. non arbitramur C. de Auch in seinem anvertrauten Amt/ Thun und per L. cum de indebito §. 1. ff. de probat Als muß alles Widrige/ so ihme beygemessen/ Da dann der beschuldigte Diener mit seiner L. me-
Vom Recht der Handels-Bedienten. ſamkeit/ Jrꝛthum und Verſehen/ wann er nichtauf das allerſorgfaͤltigſte Achtung giebet/ wie ſein fleiſſiger Patron bey ſeinen Sachen zu thun pfleget/ wann er demſelben beſtellen laͤſſet/ welches er wohl haͤtte abwenden koͤnnen. L. cum duobus 52. §. Damna ff. pro So- Wann er nicht zuſiehet/ daß das Feuer zu rech- Dieweil aber die Præſumptio juris vor einem per text. in l. 2. ibi. non arbitramur C. de Auch in ſeinem anvertrauten Amt/ Thun und per L. cum de indebito §. 1. ff. de probat Als muß alles Widrige/ ſo ihme beygemeſſen/ Da dann der beſchuldigte Diener mit ſeiner L. me-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0583" n="557"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Recht der Handels-Bedienten.</hi></fw><lb/> ſamkeit/ Jrꝛthum und Verſehen/ wann er nicht<lb/> auf das allerſorgfaͤltigſte Achtung giebet/ wie ſein<lb/> fleiſſiger <hi rendition="#aq">Patron</hi> bey ſeinen Sachen zu thun pfleget/<lb/> wann er demſelben beſtellen laͤſſet/ welches er wohl<lb/> haͤtte abwenden koͤnnen.</p><lb/> <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">L. cum duobus 52. §. Damna ff. pro So-<lb/> cio.</hi> </hi> </p><lb/> <p>Wann er nicht zuſiehet/ daß das Feuer zu rech-<lb/> ter Zeit ausgeloͤſchet werde/ wann er das Gewoͤlb<lb/> oder Bude nicht ſo verſchloſſen/ oder durch die<lb/> Jungens in ſeiner Gegenwart verſchlieſſen laſſen/<lb/> daß keine Diebe hinein kommen koͤnnen/ und was<lb/> dergleichen mehr.</p><lb/> <p>Dieweil aber die <hi rendition="#aq">Præſumptio juris</hi> vor einem<lb/> jeden Handels-Diener <hi rendition="#aq">militi</hi>ret/ daß er ſeiner Herꝛ-<lb/> ſchafft ehrlich/ redlich und getreu diene.</p><lb/> <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">per text. in l. 2. ibi. non arbitramur C. de<lb/> offic. Civil. Jud.</hi> </hi> </p><lb/> <p>Auch in ſeinem anvertrauten Amt/ Thun und<lb/> Laſſen/ <hi rendition="#aq">vigilant,</hi> hurtig und unverdroſſen ſey.</p><lb/> <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">per L. cum de indebito §. 1. ff. de probat<lb/> Finckelthaus Obſ. Pract. 89. n. 14. &<lb/> Obſ. 115. n.</hi> 5. 12.</hi> </p><lb/> <p>Als muß alles Widrige/ ſo ihme beygemeſſen/<lb/> und Schuld gegeben/ von ihme aber nicht geſtan-<lb/> den wird/ ihme voͤllig/ und zwar/ durch ſtaͤrckern<lb/> Beweiß/ als bey andern/ erwieſen werden.</p><lb/> <p>Da dann der beſchuldigte Diener mit ſeiner<lb/> Verantwortung auch zur Genuͤge zu hoͤren/ und<lb/> nicht zu uͤbereilen iſt/ ſonderlich/ ſo viel den <hi rendition="#aq">Dolum</hi><lb/> anbetrifft/ <hi rendition="#aq">quippe qui nunquam præſumitur cum<lb/> ſit delictum.</hi></p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">L. me-</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [557/0583]
Vom Recht der Handels-Bedienten.
ſamkeit/ Jrꝛthum und Verſehen/ wann er nicht
auf das allerſorgfaͤltigſte Achtung giebet/ wie ſein
fleiſſiger Patron bey ſeinen Sachen zu thun pfleget/
wann er demſelben beſtellen laͤſſet/ welches er wohl
haͤtte abwenden koͤnnen.
L. cum duobus 52. §. Damna ff. pro So-
cio.
Wann er nicht zuſiehet/ daß das Feuer zu rech-
ter Zeit ausgeloͤſchet werde/ wann er das Gewoͤlb
oder Bude nicht ſo verſchloſſen/ oder durch die
Jungens in ſeiner Gegenwart verſchlieſſen laſſen/
daß keine Diebe hinein kommen koͤnnen/ und was
dergleichen mehr.
Dieweil aber die Præſumptio juris vor einem
jeden Handels-Diener militiret/ daß er ſeiner Herꝛ-
ſchafft ehrlich/ redlich und getreu diene.
per text. in l. 2. ibi. non arbitramur C. de
offic. Civil. Jud.
Auch in ſeinem anvertrauten Amt/ Thun und
Laſſen/ vigilant, hurtig und unverdroſſen ſey.
per L. cum de indebito §. 1. ff. de probat
Finckelthaus Obſ. Pract. 89. n. 14. &
Obſ. 115. n. 5. 12.
Als muß alles Widrige/ ſo ihme beygemeſſen/
und Schuld gegeben/ von ihme aber nicht geſtan-
den wird/ ihme voͤllig/ und zwar/ durch ſtaͤrckern
Beweiß/ als bey andern/ erwieſen werden.
Da dann der beſchuldigte Diener mit ſeiner
Verantwortung auch zur Genuͤge zu hoͤren/ und
nicht zu uͤbereilen iſt/ ſonderlich/ ſo viel den Dolum
anbetrifft/ quippe qui nunquam præſumitur cum
ſit delictum.
L. me-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |