Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719.Beschreibung gemein, daß sie diejenigen/ die ihr Meisterstücknicht tüchtig zu machen verstünden, noch ein Jahr lang auff die Wanderschafft schickten; man hät- te aber Exempla, daß sie es nur bey einem viertel Jahr hätten bewenden lassen. Von des neuen Meisters habenden Unkosten Von denen Ungarischen und Oesterreichischen Der löblichen Juristen-Facultät zu Jena/ wir
Beſchreibung gemein, daß ſie diejenigen/ die ihr Meiſterſtuͤcknicht tuͤchtig zu machen verſtuͤnden, noch ein Jahr lang auff die Wanderſchafft ſchickten; man haͤt- te aber Exempla, daß ſie es nur bey einem viertel Jahr haͤtten bewenden laſſen. Von des neuen Meiſters habenden Unkoſten Von denen Ungariſchen und Oeſterreichiſchen Der loͤblichen Juriſten-Facultaͤt zu Jena/ wir
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Beſchreibung
gemein, daß ſie diejenigen/ die ihr Meiſterſtuͤck
nicht tuͤchtig zu machen verſtuͤnden, noch ein Jahr
lang auff die Wanderſchafft ſchickten; man haͤt-
te aber Exempla, daß ſie es nur bey einem viertel
Jahr haͤtten bewenden laſſen.
Von des neuen Meiſters habenden Unkoſten
ſchreibet er n. 333. daß die Zeitziſche Hutmacher
die loͤbliche Gewohnheit haͤtten, daß ein jeder
neuer Meiſter dem Hoſpital einen Guͤlden geben
muͤſte, ingleichen waͤren ſie ſchuldig, der Hertzog-
lichen Cammer einen Guͤlden zu zahlen. N. 335.
und vor das Materien-Eſſen waͤre eingefuͤhret,
daß ſie anderthalben Guͤlden bezahlten, n. 350.
Von denen Ungariſchen und Oeſterreichiſchen
Kaͤppleinmachern iſt zu wiſſen, daß ſolche unter
die Hutmacher nicht gerechnet, auch wo ordent-
liche Zuͤnffte ſeyn, nicht von ihnen eingenommen
werden, weil ſie das Hutmacher-Handwerck
nicht verſtehen, ſondern nur bloße Kaͤpplein ma-
chen, deren Filtz nur loß, und nicht feſt gearbei-
tet iſt, und ſo ſie je an Oerter kommen, wo Hut-
macher ſeyn, muͤſſen ſie entweder das Handwerck
von neuen lernen, oder ſo ſie es ſchon wiſſen, ſich
doch abſtraffen laſſen.
Der loͤblichen Juriſten-Facultaͤt zu Jena/
Reſponſum wegen der Hutmacher/ ob ſelbi-
ge in der Gegend wo Gelehrte wohnen, ein Hauß
kauffen oder einmiethen koͤnnen, auch ob ſie, weñ
es geſchehen, darinne zu dulten ſeyn:
AUff eure an uns gethane Frage, daruͤber ihr
unſere Rechts-Berichtung gebethen, ſprechen
wir
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