Martens, Georg Friedrich von: Einleitung in das positive Europäische Völkerrecht auf Verträge und Herkommen gegründet. Göttingen, 1796.Viertes Buch. Zweytes Hauptstück. als Könias von Preußen. Lamberty T. I. p. 383. I. P. Lude-wig naeniae pontificis de iure reges appellandi. Halae 1702. 4. Keine der übrigen Mächte kehrte sich daran. d) Davon zeugen die Beyspiele der erst nach und nach erfolgten Anerkennung des preußischen Königs- und des russischen Kaiser- Titels. So ward der Königstitel den Preußen 1701 annahm von dem Kaiser in dem Tractat von 1700 zum voraus und nach- mahls wiederholet anerkannt. Rousset Supplem. T.II. P. I. p. 461. P. II. p. 2 Noch im Jahr 1701 erkannten ihn England, die verei- nigten Niederlande und die Schweiz, s. allgem. Geschichte der verein. Niederlande Th. VIII. S. 236. Lamberty memoires T. I. p. 710, Dänemark s. Lünig teutsche Reichscanzley T. V. p 316. und Portugal an. Erst 1713 erkannten ihn Spa- nien und Frankreich bey Gelegenheit des Utrechter Friedens, erst 1723 Schweden s. Moser Versuch Th. I. S. 247; erst 1764 Polen an Hertzberg recueil d. deductions T. I. p. 310. m. Recueil T. I. p. 5. Am allerlängsten weigerten die Päbste, ihrer Protestation eingedenk, die Anerkennung. Benedict der XIV. hatte zwar zuweilen den Titel gegeben, aber erst Pius VI. er- kannte ihn 1786 und förmlich 1787 dem jetzigen Könige an, und befahl ihm den Titel in allen öffentlichen Acten zu geben s. G. v. Hertzberg historische Nachrichten von dem ehemahls be- strittenen nunmehro aber anerkannten preußischen Königs- titel Berliner Monathsschrift 1786. August n. 1. 2. Vergl. 1787. März S. 299. und Storia del anno 1787. p. 287. Der Kaisertitel den der Czaar Peter I. 1721 annahm, ward 1723 von Preußen, den vereinigten Niederlanden und Schwe- den, 1732 von Dänemark; Moser Versuch Th. I. S. 261. vorläufig 1732, förmlicher aber 1742 von Großbritannien. Wenck cod. iur. Gent. T. I. p. 670, 1739 von der Pforte Wenck l. c. T. I. p. 383, 1742 von Ungarn, 1744 vom römischen Kai- ser Merc. hist. et pol. 1744. S. 199, 1747 vom teutschen Reich in corpore. Faber europ. Staatscanzley T. 92. Adelung Staatsgeschichte Th. VI. S. 35, von Frankreich 1745, von Spanien 1759, von Polen 1764. m. Recueil T. IV. p. 42. aner- kannt. S. über den russischen Kaisertitel überhaupt Ev. Otto de tit. Imp. Rufforum Ultraj. 1722. Halae 1724. 4. und andre in v. Ompteda Litteratur d. V. R. Th. II. S. 508. verzeich- nete Schriften. e) So ließen Frankreich und Spanien sich von der Kaiserinn Eli- sabeth reuersales geben, daß dieser Titel nicht auf den Vorrang Viertes Buch. Zweytes Hauptſtuͤck. als Koͤnias von Preußen. Lamberty T. I. p. 383. I. P. Lude-wig naeniae pontificis de iure reges appellandi. Halae 1702. 4. Keine der uͤbrigen Maͤchte kehrte ſich daran. d) Davon zeugen die Beyſpiele der erſt nach und nach erfolgten Anerkennung des preußiſchen Koͤnigs- und des ruſſiſchen Kaiſer- Titels. So ward der Koͤnigstitel den Preußen 1701 annahm von dem Kaiſer in dem Tractat von 1700 zum voraus und nach- mahls wiederholet anerkannt. Rousset Supplem. T.II. P. I. p. 461. P. II. p. 2 Noch im Jahr 1701 erkannten ihn England, die verei- nigten Niederlande und die Schweiz, ſ. allgem. Geſchichte der verein. Niederlande Th. VIII. S. 236. Lamberty memoires T. I. p. 710, Daͤnemark ſ. Luͤnig teutſche Reichscanzley T. V. p 316. und Portugal an. Erſt 1713 erkannten ihn Spa- nien und Frankreich bey Gelegenheit des Utrechter Friedens, erſt 1723 Schweden ſ. Moſer Verſuch Th. I. S. 247; erſt 1764 Polen an Hertzberg recueil d. deductions T. I. p. 310. m. Recueil T. I. p. 5. Am allerlaͤngſten weigerten die Paͤbſte, ihrer Proteſtation eingedenk, die Anerkennung. Benedict der XIV. hatte zwar zuweilen den Titel gegeben, aber erſt Pius VI. er- kannte ihn 1786 und foͤrmlich 1787 dem jetzigen Koͤnige an, und befahl ihm den Titel in allen oͤffentlichen Acten zu geben ſ. G. v. Hertzberg hiſtoriſche Nachrichten von dem ehemahls be- ſtrittenen nunmehro aber anerkannten preußiſchen Koͤnigs- titel Berliner Monathsſchrift 1786. Auguſt n. 1. 2. Vergl. 1787. Maͤrz S. 299. und Storia del anno 1787. p. 287. Der Kaiſertitel den der Czaar Peter I. 1721 annahm, ward 1723 von Preußen, den vereinigten Niederlanden und Schwe- den, 1732 von Daͤnemark; Moſer Verſuch Th. I. S. 261. vorlaͤufig 1732, foͤrmlicher aber 1742 von Großbritannien. Wenck cod. iur. Gent. T. I. p. 670, 1739 von der Pforte Wenck l. c. T. I. p. 383, 1742 von Ungarn, 1744 vom roͤmiſchen Kai- ſer Merc. hiſt. et pol. 1744. S. 199, 1747 vom teutſchen Reich in corpore. Faber europ. Staatscanzley T. 92. Adelung Staatsgeſchichte Th. VI. S. 35, von Frankreich 1745, von Spanien 1759, von Polen 1764. m. Recueil T. IV. p. 42. aner- kannt. S. uͤber den ruſſiſchen Kaiſertitel uͤberhaupt Ev. Otto de tit. Imp. Rufforum Ultraj. 1722. Halae 1724. 4. und andre in v. Ompteda Litteratur d. V. R. Th. II. 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Viertes Buch. Zweytes Hauptſtuͤck.
c⁾
als Koͤnias von Preußen. Lamberty T. I. p. 383. I. P. Lude-
wig naeniae pontificis de iure reges appellandi. Halae 1702. 4.
Keine der uͤbrigen Maͤchte kehrte ſich daran.
d⁾ Davon zeugen die Beyſpiele der erſt nach und nach erfolgten
Anerkennung des preußiſchen Koͤnigs- und des ruſſiſchen Kaiſer-
Titels. So ward der Koͤnigstitel den Preußen 1701 annahm
von dem Kaiſer in dem Tractat von 1700 zum voraus und nach-
mahls wiederholet anerkannt. Rousset Supplem. T.II. P. I. p. 461.
P. II. p. 2 Noch im Jahr 1701 erkannten ihn England, die verei-
nigten Niederlande und die Schweiz, ſ. allgem. Geſchichte
der verein. Niederlande Th. VIII. S. 236. Lamberty memoires
T. I. p. 710, Daͤnemark ſ. Luͤnig teutſche Reichscanzley
T. V. p 316. und Portugal an. Erſt 1713 erkannten ihn Spa-
nien und Frankreich bey Gelegenheit des Utrechter Friedens,
erſt 1723 Schweden ſ. Moſer Verſuch Th. I. S. 247; erſt
1764 Polen an Hertzberg recueil d. deductions T. I. p. 310. m.
Recueil T. I. p. 5. Am allerlaͤngſten weigerten die Paͤbſte, ihrer
Proteſtation eingedenk, die Anerkennung. Benedict der XIV.
hatte zwar zuweilen den Titel gegeben, aber erſt Pius VI. er-
kannte ihn 1786 und foͤrmlich 1787 dem jetzigen Koͤnige an, und
befahl ihm den Titel in allen oͤffentlichen Acten zu geben ſ. G.
v. Hertzberg hiſtoriſche Nachrichten von dem ehemahls be-
ſtrittenen nunmehro aber anerkannten preußiſchen Koͤnigs-
titel Berliner Monathsſchrift 1786. Auguſt n. 1. 2. Vergl.
1787. Maͤrz S. 299. und Storia del anno 1787. p. 287.
Der Kaiſertitel den der Czaar Peter I. 1721 annahm, ward
1723 von Preußen, den vereinigten Niederlanden und Schwe-
den, 1732 von Daͤnemark; Moſer Verſuch Th. I. S. 261.
vorlaͤufig 1732, foͤrmlicher aber 1742 von Großbritannien.
Wenck cod. iur. Gent. T. I. p. 670, 1739 von der Pforte Wenck
l. c. T. I. p. 383, 1742 von Ungarn, 1744 vom roͤmiſchen Kai-
ſer Merc. hiſt. et pol. 1744. S. 199, 1747 vom teutſchen Reich
in corpore. Faber europ. Staatscanzley T. 92. Adelung
Staatsgeſchichte Th. VI. S. 35, von Frankreich 1745, von
Spanien 1759, von Polen 1764. m. Recueil T. IV. p. 42. aner-
kannt. S. uͤber den ruſſiſchen Kaiſertitel uͤberhaupt Ev. Otto
de tit. Imp. Rufforum Ultraj. 1722. Halae 1724. 4. und andre in
v. Ompteda Litteratur d. V. R. Th. II. S. 508. verzeich-
nete Schriften.
e⁾ So ließen Frankreich und Spanien ſich von der Kaiſerinn Eli-
ſabeth reuerſales geben, daß dieſer Titel nicht auf den Vorrang
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