Martens, Georg Friedrich von: Einleitung in das positive Europäische Völkerrecht auf Verträge und Herkommen gegründet. Göttingen, 1796.Viertes Buch. Zweytes Hauptstück. gen haben f), sondern auch an einigen fremden Höfenden Rang vor den vereinigten Niederlanden g) und der Schweiz h), und wenigstens die Gleichheit mit Venedig i) zu besitzen behaupten. Unter den drey Republiken haben jetzt Venedig den a) Günther Th. I. S. 209. und die von ihm angeführten Schrift- steller. b) Vattei. L. II. chap. III. §. 39. c) S. die Baseler Friedensschlüsse Frankreichs mit Preußen v. 5. Apr. 1795. Hist. Pol. Magazin B. XVII. S. 403. mit Spanien v. 12. Jul. 1795. e. d. B. XVIII. S. 170. d) Die vereinigten Niederlande machten keine Schwierigkeit, Preußen kurz nach angenommener Königswürde den Rang ein- zuräumen, obwohl Janicon etat present des prov. unies T. I. p. 103. behauptet, daß sie es nicht schuldig gewesen. Venedig be- stritt, obwohl ohne Erfolg, den Rang anfänglich an Preußen. e) Blos Titulärkönigen, wie dem Stanislaus Lescinsky seit 1735, oder denen die nur in ihren Titeln Königreiche aufführen, die sie nicht besitzen, weichen sie nicht Günther V. R. I. S. 256. f) W. Cap. art. 5. seit Leopold I. g) Sie gründen sich auf Beyspiele ihres Besitzes in Polen 1625. 1660, in Dänemark 1670, in England unter andern 1685, in Schweden 1771. h) Moser auswärtiges Staatsrecht S. 236. i) Venedig begehrt aber schlechterdings den Vorrang vor den Chür- fürsten. Beyspiele auf die man sich bezieht s. in Günther V. Recht Th. I. S. 256. k) Die vereinigten Niederlande beschlossen 1635 den Rang an Ve- nedig einzuräumen: Aitzema T. IV. p. 68. 120. s. jedoch Kluit hist. fed. T. II. p. 521. l) Pestel commentarii de rep. Bataua §. 436. §. 132.
Viertes Buch. Zweytes Hauptſtuͤck. gen haben f), ſondern auch an einigen fremden Hoͤfenden Rang vor den vereinigten Niederlanden g) und der Schweiz h), und wenigſtens die Gleichheit mit Venedig i) zu beſitzen behaupten. Unter den drey Republiken haben jetzt Venedig den a) Guͤnther Th. I. S. 209. und die von ihm angefuͤhrten Schrift- ſteller. b) Vattei. L. II. chap. III. §. 39. c) S. die Baſeler Friedensſchluͤſſe Frankreichs mit Preußen v. 5. Apr. 1795. Hiſt. Pol. Magazin B. XVII. S. 403. mit Spanien v. 12. Jul. 1795. e. d. B. XVIII. S. 170. d) Die vereinigten Niederlande machten keine Schwierigkeit, Preußen kurz nach angenommener Koͤnigswuͤrde den Rang ein- zuraͤumen, obwohl Janiçon état preſent des prov. unies T. I. p. 103. behauptet, daß ſie es nicht ſchuldig geweſen. Venedig be- ſtritt, obwohl ohne Erfolg, den Rang anfaͤnglich an Preußen. e) Blos Titulaͤrkoͤnigen, wie dem Stanislaus Leſcinsky ſeit 1735, oder denen die nur in ihren Titeln Koͤnigreiche auffuͤhren, die ſie nicht beſitzen, weichen ſie nicht Guͤnther V. R. I. S. 256. f) W. Cap. art. 5. ſeit Leopold I. g) Sie gruͤnden ſich auf Beyſpiele ihres Beſitzes in Polen 1625. 1660, in Daͤnemark 1670, in England unter andern 1685, in Schweden 1771. h) Moſer auswaͤrtiges Staatsrecht S. 236. i) Venedig begehrt aber ſchlechterdings den Vorrang vor den Chuͤr- fuͤrſten. Beyſpiele auf die man ſich bezieht ſ. in Guͤnther V. Recht Th. I. S. 256. k) Die vereinigten Niederlande beſchloſſen 1635 den Rang an Ve- nedig einzuraͤumen: Aitzema T. IV. p. 68. 120. ſ. jedoch Kluit hiſt. fed. T. II. p. 521. l) Pestel commentarii de rep. Bataua §. 436. §. 132.
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Viertes Buch. Zweytes Hauptſtuͤck.
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den Rang vor den vereinigten Niederlanden g) und der
Schweiz h), und wenigſtens die Gleichheit mit Venedig i)
zu beſitzen behaupten.
Unter den drey Republiken haben jetzt Venedig den
erſten, die vereinigten Niederlande den zweyten und die
Eidgenoſſenſchaft k) den dritten Platz einander anerkannt l);
und fordern den Rang uͤber Genua, das mit Venedig die
Gleichheit und vor der Eidgenoſſenſchaft den Rang begehrt.
a⁾ Guͤnther Th. I. S. 209. und die von ihm angefuͤhrten Schrift-
ſteller.
b⁾ Vattei. L. II. chap. III. §. 39.
c⁾ S. die Baſeler Friedensſchluͤſſe Frankreichs mit Preußen v. 5.
Apr. 1795. Hiſt. Pol. Magazin B. XVII. S. 403. mit Spanien
v. 12. Jul. 1795. e. d. B. XVIII. S. 170.
d⁾ Die vereinigten Niederlande machten keine Schwierigkeit,
Preußen kurz nach angenommener Koͤnigswuͤrde den Rang ein-
zuraͤumen, obwohl Janiçon état preſent des prov. unies T. I. p.
103. behauptet, daß ſie es nicht ſchuldig geweſen. Venedig be-
ſtritt, obwohl ohne Erfolg, den Rang anfaͤnglich an Preußen.
e⁾ Blos Titulaͤrkoͤnigen, wie dem Stanislaus Leſcinsky ſeit 1735,
oder denen die nur in ihren Titeln Koͤnigreiche auffuͤhren, die
ſie nicht beſitzen, weichen ſie nicht Guͤnther V. R. I. S. 256.
f⁾ W. Cap. art. 5. ſeit Leopold I.
g⁾ Sie gruͤnden ſich auf Beyſpiele ihres Beſitzes in Polen 1625.
1660, in Daͤnemark 1670, in England unter andern 1685, in
Schweden 1771.
h⁾ Moſer auswaͤrtiges Staatsrecht S. 236.
i⁾ Venedig begehrt aber ſchlechterdings den Vorrang vor den Chuͤr-
fuͤrſten. Beyſpiele auf die man ſich bezieht ſ. in Guͤnther V.
Recht Th. I. S. 256.
k⁾ Die vereinigten Niederlande beſchloſſen 1635 den Rang an Ve-
nedig einzuraͤumen: Aitzema T. IV. p. 68. 120. ſ. jedoch Kluit
hiſt. fed. T. II. p. 521.
l⁾ Pestel commentarii de rep. Bataua §. 436.
§. 132.
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