Martens, Georg Friedrich von: Einleitung in das positive Europäische Völkerrecht auf Verträge und Herkommen gegründet. Göttingen, 1796.Befreyung von Abgaben. übrigen Gesandte an diesem Hofe zu fordern haben, fallser nicht eine besondere Ausnahme insonderheit die Recipro- cität zu seinem Vortheil anführen kann. Eben so hat auch der Staat das Recht die Einsüh- In beiden Rücksichten muß daher der Gesandte sich a) Sonst war diese Sitte fast allgemein. Man findet noch Spuren derselben bey Gelegenheit der Gesandschaft des Czaren Peters I. nach Holland. Rußland und Schweden schaften sie förmlich ab im Nystädter Frieden 1721. art. 10; im Aboer Frieden 1743. art. 18. Nur bey den außerordentlichen Gesandten welche die Türken schicken und empfangen, und bey den Gesandschaften die zu Zei- ten die Africaner an einzelne europäische Staaten schicken, ist noch eine Freyhaltung, bald an Lebensmitteln, bald an Gelde üblich. Moser von dem Appointement oder Gehalt eines Gesand- ten in dessen kleinen Schriften Th. I. S. 182 u. f. b) F. C. v. Moser von der Zoll- und Accisefreyheit der Ge- sandten in dessen kleinen Schriften Th. VII. S. 1. c) Von der Zollfreyheit der Gesandten teutscher Reichsstände in Teutsch- land hat Moser a. a. O. §. 25 u. f. umständlich gehandelt. An auswärtigen Höfen sind darüber in diesem Jahrhundert besondere Verordnungen ergangen; Dänemark soll diese Zollfreyheit zu An- fang dieses Jahrhunderts abgeschaft haben. Journal de voyage fait en Danemarc a la suite de M. l'Envoye d'Angleterre p. 77. Rußland hob sie durch eine Verordnung von 1747 auf welche in Merc. h. et pol. 1747. T. II. p. 531. eingerückt ist; dispensirte aber wiederum nach- mahls zum Vortheil einzelner Höfe 1762. Moser Beyträge Th. IV. S. 197. Die verein Niederlande hoben diese Zollbefreyung 1749 auf Pestel comment. de rep. Batava §. 433. Sachsen gab Befreyung von Abgaben. uͤbrigen Geſandte an dieſem Hofe zu fordern haben, fallser nicht eine beſondere Ausnahme inſonderheit die Recipro- citaͤt zu ſeinem Vortheil anfuͤhren kann. Eben ſo hat auch der Staat das Recht die Einſuͤh- In beiden Ruͤckſichten muß daher der Geſandte ſich a) Sonſt war dieſe Sitte faſt allgemein. Man findet noch Spuren derſelben bey Gelegenheit der Geſandſchaft des Czaren Peters I. nach Holland. Rußland und Schweden ſchaften ſie foͤrmlich ab im Nyſtaͤdter Frieden 1721. art. 10; im Aboer Frieden 1743. art. 18. Nur bey den außerordentlichen Geſandten welche die Tuͤrken ſchicken und empfangen, und bey den Geſandſchaften die zu Zei- ten die Africaner an einzelne europaͤiſche Staaten ſchicken, iſt noch eine Freyhaltung, bald an Lebensmitteln, bald an Gelde uͤblich. Moſer von dem Appointement oder Gehalt eines Geſand- ten in deſſen kleinen Schriften Th. I. S. 182 u. f. b) F. C. v. Moſer von der Zoll- und Acciſefreyheit der Ge- ſandten in deſſen kleinen Schriften Th. VII. S. 1. c) Von der Zollfreyheit der Geſandten teutſcher Reichsſtaͤnde in Teutſch- land hat Moſer a. a. O. §. 25 u. f. umſtaͤndlich gehandelt. An auswaͤrtigen Hoͤfen ſind daruͤber in dieſem Jahrhundert beſondere Verordnungen ergangen; Daͤnemark ſoll dieſe Zollfreyheit zu An- fang dieſes Jahrhunderts abgeſchaft haben. Journal de voyage fait en Danemarc à la ſuite de M. l’Envoyé d’Angleterre p. 77. Rußland hob ſie durch eine Verordnung von 1747 auf welche in Merc. h. et pol. 1747. T. II. p. 531. eingeruͤckt iſt; diſpenſirte aber wiederum nach- mahls zum Vortheil einzelner Hoͤfe 1762. Moſer Beytraͤge Th. IV. S. 197. Die verein Niederlande hoben dieſe Zollbefreyung 1749 auf Pestel comment. de rep. Batava §. 433. 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Befreyung von Abgaben.
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citaͤt zu ſeinem Vortheil anfuͤhren kann.
Eben ſo hat auch der Staat das Recht die Einſuͤh-
rung der fuͤr Contrebande erklaͤrten Guͤter den fremden Ge-
ſandten ganz zu unterſagen.
In beiden Ruͤckſichten muß daher der Geſandte ſich
die Viſitation ſeiner Guͤter d) auf den Zollhaͤuſern u. ſ. f.
gefallen laſſen. Nur in ſeinem Hotel hat wider ſeinen Wil-
len eine ſolche Durchſuchung nicht ſtatt e); ob er eben dieſe
Befreyung auch in Anſehung ſeiner Waͤgen fordern koͤnne,
ſcheint von dem deſondren Herkommen der einzelnen Hoͤfe
abzuhaͤngen.
a⁾ Sonſt war dieſe Sitte faſt allgemein. Man findet noch Spuren
derſelben bey Gelegenheit der Geſandſchaft des Czaren Peters I.
nach Holland. Rußland und Schweden ſchaften ſie foͤrmlich ab
im Nyſtaͤdter Frieden 1721. art. 10; im Aboer Frieden 1743. art. 18.
Nur bey den außerordentlichen Geſandten welche die Tuͤrken
ſchicken und empfangen, und bey den Geſandſchaften die zu Zei-
ten die Africaner an einzelne europaͤiſche Staaten ſchicken, iſt noch
eine Freyhaltung, bald an Lebensmitteln, bald an Gelde uͤblich.
Moſer von dem Appointement oder Gehalt eines Geſand-
ten in deſſen kleinen Schriften Th. I. S. 182 u. f.
b⁾ F. C. v. Moſer von der Zoll- und Acciſefreyheit der Ge-
ſandten in deſſen kleinen Schriften Th. VII. S. 1.
c⁾ Von der Zollfreyheit der Geſandten teutſcher Reichsſtaͤnde in Teutſch-
land hat Moſer a. a. O. §. 25 u. f. umſtaͤndlich gehandelt. An
auswaͤrtigen Hoͤfen ſind daruͤber in dieſem Jahrhundert beſondere
Verordnungen ergangen; Daͤnemark ſoll dieſe Zollfreyheit zu An-
fang dieſes Jahrhunderts abgeſchaft haben. Journal de voyage fait en
Danemarc à la ſuite de M. l’Envoyé d’Angleterre p. 77. Rußland hob
ſie durch eine Verordnung von 1747 auf welche in Merc. h. et pol.
1747. T. II. p. 531. eingeruͤckt iſt; diſpenſirte aber wiederum nach-
mahls zum Vortheil einzelner Hoͤfe 1762. Moſer Beytraͤge
Th. IV. S. 197. Die verein Niederlande hoben dieſe Zollbefreyung
1749 auf Pestel comment. de rep. Batava §. 433. Sachſen gab
desfalls
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