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[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.

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Man könte wohl sagen/ wann dem also ist/
daß die Seele dem Leibe nicht anderst die-
net/ als das Saltz den Speisen/ welche es
von der Corruption nur eine Zeitlang er-
hält.

C.

Die Tugend ist nur ein accident, Phi-
lo sophi
sch zu reden/ aber dieses Accident
erhält seine Substantz. Alle Dinge sind
von Gott zum Dienst der Menschen erschaf-
fen/ und hat ER den Menschen deßwegen
gemachet/ damit ER Ehre und Dienst von
ihm habe/ so wohl als von allen andern
Creaturen zugleich. Die Tugend machet
uns tüchtig/ Denjenigen zu ehren und ihm
zu dienen/ der uns gewürdiget hat/ aus
Nichts zuschaffen/ und ohne dieselbe
können wir unserm Schöpffer
nicht gefallen.



Stoi-

Man koͤnte wohl ſagen/ wann dem alſo iſt/
daß die Seele dem Leibe nicht anderſt die-
net/ als das Saltz den Speiſen/ welche es
von der Corruption nur eine Zeitlang er-
haͤlt.

C.

Die Tugend iſt nur ein accident, Phi-
lo ſophi
ſch zu reden/ aber dieſes Accident
erhaͤlt ſeine Subſtantz. Alle Dinge ſind
von Gott zum Dienſt der Menſchen erſchaf-
fen/ und hat ER den Menſchen deßwegen
gemachet/ damit ER Ehre und Dienſt von
ihm habe/ ſo wohl als von allen andern
Creaturen zugleich. Die Tugend machet
uns tuͤchtig/ Denjenigen zu ehren und ihm
zu dienen/ der uns gewuͤrdiget hat/ aus
Nichts zuſchaffen/ und ohne dieſelbe
koͤnnen wir unſerm Schoͤpffer
nicht gefallen.



Stoi-
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[105[95]/0106] Man koͤnte wohl ſagen/ wann dem alſo iſt/ daß die Seele dem Leibe nicht anderſt die- net/ als das Saltz den Speiſen/ welche es von der Corruption nur eine Zeitlang er- haͤlt. C. Die Tugend iſt nur ein accident, Phi- lo ſophiſch zu reden/ aber dieſes Accident erhaͤlt ſeine Subſtantz. Alle Dinge ſind von Gott zum Dienſt der Menſchen erſchaf- fen/ und hat ER den Menſchen deßwegen gemachet/ damit ER Ehre und Dienſt von ihm habe/ ſo wohl als von allen andern Creaturen zugleich. Die Tugend machet uns tuͤchtig/ Denjenigen zu ehren und ihm zu dienen/ der uns gewuͤrdiget hat/ aus Nichts zuſchaffen/ und ohne dieſelbe koͤnnen wir unſerm Schoͤpffer nicht gefallen. Stoi-

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Zitationshilfe: [N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692, S. 105[95]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/martzi_klugen_1692/106>, abgerufen am 24.11.2024.