[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.gend/ auffrichtig davon zu reden/ niemals XX. Nicht die Macht und Authorität sollen XXI.
gend/ auffrichtig davon zu reden/ niemals XX. Nicht die Macht und Authoritaͤt ſollen XXI.
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gend/ auffrichtig davon zu reden/ niemals
freyer/ als wann ſie in der unterſten Staffel
und Verachtung iſt/ und dem Ehrgeitz vor
eine Stuͤtze dienet/ welcher nur den aͤuſſer-
lichen Schein von derſelbigen entlehnet.
XX.
Nicht die Macht und Authoritaͤt ſollen
die Actionen und den Willen eines Koͤ-
nigs reguliren, ſondern die geziemende
Wohlthaͤtigkeit und rechte Vernunfft.
Der jenige/ welcher alles kan/ ſoll doch nichts
begehren/ als was erlaubet iſt: Derowegen
muß ihm ein Fuͤrſt nicht einbilden/ daß er
alles thun koͤnne. Er kan nichts anders
thun/ als was er mit Recht thun kan:
Wann das Gluͤck demjenigen/ welchem es
ſchmeichelt/ auch die Freyheit gebe alles zu
thun/ was ihm ſeine Begierden an die Hand
geben/ ſo wuͤrde man taͤglich nichts anders
ſehen/ als aͤuſſerſte Verwuͤſtungen/ und ei-
ne gantze Umkehrung der Welt. Ich be-
kenne/ daß ein Menſch/ der die hoͤchſte Ge-
walt hat/ viel Ubels thun kan. Aber man
muß mir auch geſtehen/ daß er ſich nicht lan-
ge erhalten kan/ wann er nichts als boͤſes
thut.
XXI.
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