[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.LXI. Sey langsam und beträchtlich in Unter- LXII. Das ist thöricht gethan/ wann man sich LXIII. Der Neid verderbt das Glück/ wie der der B 3
LXI. Sey langſam und betraͤchtlich in Unter- LXII. Das iſt thoͤricht gethan/ wann man ſich LXIII. Der Neid verderbt das Gluͤck/ wie der der B 3
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LXI.
Sey langſam und betraͤchtlich in Unter-
fangung eines Wercks/ und hurtig in
Vollfuͤhrung deſſelben. Einen Krieg in
kurtzer Zeit gluͤcklich zu enden/ muß man
auf viel Sachen acht haben; Das Werck
iſt ſchon halb vollendet/ wann man es wol
bedacht hat/ ehe man es angefangen.
LXII.
Das iſt thoͤricht gethan/ wann man ſich
in Gefahr ſetzt/ ſeine Reputation zu verlieh-
ren/ indem man ſie allzuhart beſchuͤtzen will;
dieſes geſchicht gemeiniglich demjenigen/
welcher dieſelbe zu erhalten viele Worte ge-
brauchet/ dann wann es die Paſſion iſt/
welche ihn darzu bewegt/ ſo wird er die
Graͤntzen uͤberſchreiten/ und einen Exces
begehen/ ob er ſchon recht hat/ alſo/ daß er
ihm mehr unrecht wird thun/ indem er ſeine
Reputation auf ſolche Weiſe beſchuͤtzet/
als ſein Feind ihm haͤtte thun koͤnnen/ in-
dem er ſich befliſſen/ ihm dieſelbe zu ſchmaͤh-
lern.
LXIII.
Der Neid verderbt das Gluͤck/ wie der
Wurm das Holtz zernagt und zerbeiſt.
Nicht als wann es nicht allezeit beſſer waͤre
der
B 3
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