nur als Käufer oder Verkäufer von Waaren auf. Ich selbst stehe ihnen jedesmal als einfacher Geldbesitzer oder Waarenbesitzer, Käufer oder Ver- käufer, gegenüber, und zwar trete ich in beiden Reihenfolgen der einen Person nur als Käufer und der andern nur als Verkäufer gegenüber, der einen als nur Geld, der andern als nur Waare, keiner von beiden als Kapi- tal oder Kapitalist oder Repräsentant von irgend etwas, das mehr als Geld oder Waare wäre oder eine andere Wirkung ausser der des Geldes oder der Waare ausüben könnte. Für mich bilden Kauf von A und Verkauf an B eine Reihenfolge. Aber der Zusammenhang zwischen diesen beiden Akten existirt nur für mich. A scheert sich nicht um meine Transaktion mit B, und B nicht um meine Transaktion mit A. Wollte ich ihnen etwa das besondere Verdienst klar machen, das ich mir durch die Umkeh- rung der Reihenfolge erworben, so würden sie mir beweisen, dass ich mich in der Reihenfolge selbst irre und dass die Gesammttransaktion nicht mit einem Kauf begann und einem Verkauf endete, sondern umgekehrt mit einem Verkauf begann und mit einem Kauf abschloss. In der That, mein erster Akt, der Kauf, war von A's Standpunkt ein Verkauf, und mein zweiter Akt, der Verkauf, war von B's Standpunkt ein Kauf. Nicht zu- frieden damit, werden A und B erklären, dass die ganze Reihenfolge über- flüssig und Hokus Pokus war. A wird die Waare direkt an B verkaufen und B sie direkt von A kaufen. Damit verschrumpft die ganze Trans- aktion in einen einseitigen Akt der gewöhnlichen Waarencirculation, vom Standpunkt A's blosser Verkauf und vom Standpunkt B's blosser Kauf. Wir sind also durch die Umkehrung der Reihenfolge nicht über die Sphäre der einfachen Waarencirculation hinausgekommen und müssen vielmehr zusehn, ob sie ihrer Natur nach Verwerthung der in sie hinein- gehenden Werthe und daher Bildung von Mehrwerth gestattet.
Nehmen wir den Circulationsprozess in einer Form, worin er sich als blosser Waarenaustausch darstellt. Diess ist stets der Fall, wenn beide Waarenbesitzer Waaren von einander kaufen und die Bilanz ihrer wechsel- seitigen Geldforderungen sich am Zahlungstag ausgleicht. Das Geld dient hier als Rechengeld, um die Werthe der Waaren in ihren Preisen aus- zudrücken, tritt aber nicht den Waaren selbst dinglich gegenüber. So- weit es sich um den Gebrauchswerth handelt, ist es klar, dass beide Austauscher hier gewinnen können. Beide veräussern Waaren, die ihnen als Gebrauchswerth nutzlos, und erhalten Waaren, deren sie zum Ge-
nur als Käufer oder Verkäufer von Waaren auf. Ich selbst stehe ihnen jedesmal als einfacher Geldbesitzer oder Waarenbesitzer, Käufer oder Ver- käufer, gegenüber, und zwar trete ich in beiden Reihenfolgen der einen Person nur als Käufer und der andern nur als Verkäufer gegenüber, der einen als nur Geld, der andern als nur Waare, keiner von beiden als Kapi- tal oder Kapitalist oder Repräsentant von irgend etwas, das mehr als Geld oder Waare wäre oder eine andere Wirkung ausser der des Geldes oder der Waare ausüben könnte. Für mich bilden Kauf von A und Verkauf an B eine Reihenfolge. Aber der Zusammenhang zwischen diesen beiden Akten existirt nur für mich. A scheert sich nicht um meine Transaktion mit B, und B nicht um meine Transaktion mit A. Wollte ich ihnen etwa das besondere Verdienst klar machen, das ich mir durch die Umkeh- rung der Reihenfolge erworben, so würden sie mir beweisen, dass ich mich in der Reihenfolge selbst irre und dass die Gesammttransaktion nicht mit einem Kauf begann und einem Verkauf endete, sondern umgekehrt mit einem Verkauf begann und mit einem Kauf abschloss. In der That, mein erster Akt, der Kauf, war von A’s Standpunkt ein Verkauf, und mein zweiter Akt, der Verkauf, war von B’s Standpunkt ein Kauf. Nicht zu- frieden damit, werden A und B erklären, dass die ganze Reihenfolge über- flüssig und Hokus Pokus war. A wird die Waare direkt an B verkaufen und B sie direkt von A kaufen. Damit verschrumpft die ganze Trans- aktion in einen einseitigen Akt der gewöhnlichen Waarencirculation, vom Standpunkt A’s blosser Verkauf und vom Standpunkt B’s blosser Kauf. Wir sind also durch die Umkehrung der Reihenfolge nicht über die Sphäre der einfachen Waarencirculation hinausgekommen und müssen vielmehr zusehn, ob sie ihrer Natur nach Verwerthung der in sie hinein- gehenden Werthe und daher Bildung von Mehrwerth gestattet.
Nehmen wir den Circulationsprozess in einer Form, worin er sich als blosser Waarenaustausch darstellt. Diess ist stets der Fall, wenn beide Waarenbesitzer Waaren von einander kaufen und die Bilanz ihrer wechsel- seitigen Geldforderungen sich am Zahlungstag ausgleicht. Das Geld dient hier als Rechengeld, um die Werthe der Waaren in ihren Preisen aus- zudrücken, tritt aber nicht den Waaren selbst dinglich gegenüber. So- weit es sich um den Gebrauchswerth handelt, ist es klar, dass beide Austauscher hier gewinnen können. Beide veräussern Waaren, die ihnen als Gebrauchswerth nutzlos, und erhalten Waaren, deren sie zum Ge-
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nur als Käufer oder Verkäufer von Waaren auf. Ich selbst stehe ihnen
jedesmal als einfacher Geldbesitzer oder Waarenbesitzer, Käufer oder Ver-
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Person nur als Käufer und der andern nur als Verkäufer gegenüber, der
einen als nur Geld, der andern als nur Waare, keiner von beiden als Kapi-
tal oder Kapitalist oder Repräsentant von irgend etwas, das mehr als Geld
oder Waare wäre oder eine andere Wirkung ausser der des Geldes oder der
Waare ausüben könnte. Für mich bilden Kauf von A und Verkauf an
B eine Reihenfolge. Aber der Zusammenhang zwischen diesen beiden
Akten existirt nur für mich. A scheert sich nicht um meine Transaktion
mit B, und B nicht um meine Transaktion mit A. Wollte ich ihnen etwa
das besondere Verdienst klar machen, das ich mir durch die Umkeh-
rung der Reihenfolge erworben, so würden sie mir beweisen, dass ich
mich in der Reihenfolge selbst irre und dass die Gesammttransaktion
nicht mit einem Kauf begann und einem Verkauf endete, sondern umgekehrt
mit einem Verkauf begann und mit einem Kauf abschloss. In der That,
mein erster Akt, der Kauf, war von A’s Standpunkt ein Verkauf, und mein
zweiter Akt, der Verkauf, war von B’s Standpunkt ein Kauf. Nicht zu-
frieden damit, werden A und B erklären, dass die ganze Reihenfolge über-
flüssig und Hokus Pokus war. A wird die Waare direkt an B verkaufen
und B sie direkt von A kaufen. Damit verschrumpft die ganze Trans-
aktion in einen einseitigen Akt der gewöhnlichen Waarencirculation,
vom Standpunkt A’s blosser Verkauf und vom Standpunkt B’s blosser Kauf.
Wir sind also durch die Umkehrung der Reihenfolge nicht über die Sphäre
der einfachen Waarencirculation hinausgekommen und müssen
vielmehr zusehn, ob sie ihrer Natur nach Verwerthung der in sie hinein-
gehenden Werthe und daher Bildung von Mehrwerth gestattet.
Nehmen wir den Circulationsprozess in einer Form, worin er sich als
blosser Waarenaustausch darstellt. Diess ist stets der Fall, wenn beide
Waarenbesitzer Waaren von einander kaufen und die Bilanz ihrer wechsel-
seitigen Geldforderungen sich am Zahlungstag ausgleicht. Das Geld dient
hier als Rechengeld, um die Werthe der Waaren in ihren Preisen aus-
zudrücken, tritt aber nicht den Waaren selbst dinglich gegenüber. So-
weit es sich um den Gebrauchswerth handelt, ist es klar, dass beide
Austauscher hier gewinnen können. Beide veräussern Waaren, die
ihnen als Gebrauchswerth nutzlos, und erhalten Waaren, deren sie zum Ge-
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/137>, abgerufen am 21.11.2024.
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