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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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Das Produkt -- das Eigenthum des Kapitalisten -- ist ein Ge-
brauchswerth
, Garn, Stiefel u. s. w. Aber obgleich Stiefel z. B. ge-
wissermassen die Basis des gesellschaftlichen Fortschritts bilden und unser
Kapitalist ein entschiedener Fortschrittsmann ist, fabrizirt er die Stiefel
nicht ihrer selbst wegen. Der Gebrauchswerth ist überhaupt nicht
das Ding "qu'on aime pour lui meme" in der Waarenpro-
duktion
. Gebrauchswerthe werden hier überhaupt nur produzirt, weil
und sofern sie materielles Substrat, Träger des Tausch-
werths
sind. Und unserem Kapitalisten handelt es sich um zweierlei.
Erstens will er einen Gebrauchswerth produziren, der einen Tausch-
werth hat, einen zum Verkauf bestimmten Artikel, eine Waare. Und
zweitens will er eine Waare produziren, deren Werth höher als die
Werthsumme der zu ihrer Produktion erheischten Waa-
ren
, der Produktionsmittel und der Arbeitskraft, für die er sein gutes Geld
auf dem Waarenmarkt vorschoss. Er will nicht nur einen Ge-
brauchswerth
produziren, sondern eine Waare, nicht nur Ge-
brauchswerth, sondern Tauschwerth, und nicht nur Werth, sondern auch
Mehrwerth.

In der That, da es sich hier um Waarenproduktion handelt,
haben wir bisher offenbar nur eine Seite des Prozesses betrachtet.
Wie die Waare selbst Einheit von Gebrauchswerth und Tausch-
werth
, muss ihr Produktionsprozess Einheit von Arbeits-
prozess und Werthbildungsprozess
sein.


seine Arbeit gegen ein bestimmtes Quantum Lebensmittel (approvisionnement)
verkauft, verzichtet er vollständig auf jeden Antheil am Produkt. Die Appro-
priation der Produkte bleibt dieselbe wie vorher; sie ist in keiner Weise durch die
erwähnte Konvention verändert. Das Produkt gehört ausschliesslich dem Kapi-
talisten, der die Rohstoffe und das Approvisionnement geliefert hat. Es ist diess
eine strenge Konsequenz des Gesetzes der Appropriation, dessen Fundamental-
prinzip umgekehrt
das ausschliessliche Eigenthumsrecht jedes Arbeiters an
seinem Produkte war." (l. c. p. 58.) James Mill: Elements of Pol.
Econ
. etc. p. 75: "Wenn die Arbeiter für Arbeitslohn arbeiten, ist der Kapi-
talist Eigenthümer nicht nur des Kapitals (meint hier die Produktionsmittel),
sondern auch der Arbeit (of labour also). Wenn man das, was für Arbeitslohn
gezahlt wird, wie diess gebräuchlich, in den Begriff Kapital einschliesst, ist es
abgeschmackt von der Arbeit getrennt vom Kapital zu sprechen.
Das Wort Kapital in diesem Sinn schliesst beides ein, Kapital und Arbeit."

Das Produkt — das Eigenthum des Kapitalisten — ist ein Ge-
brauchswerth
, Garn, Stiefel u. s. w. Aber obgleich Stiefel z. B. ge-
wissermassen die Basis des gesellschaftlichen Fortschritts bilden und unser
Kapitalist ein entschiedener Fortschrittsmann ist, fabrizirt er die Stiefel
nicht ihrer selbst wegen. Der Gebrauchswerth ist überhaupt nicht
das Ding „qu’on aime pour lui même“ in der Waarenpro-
duktion
. Gebrauchswerthe werden hier überhaupt nur produzirt, weil
und sofern sie materielles Substrat, Träger des Tausch-
werths
sind. Und unserem Kapitalisten handelt es sich um zweierlei.
Erstens will er einen Gebrauchswerth produziren, der einen Tausch-
werth hat, einen zum Verkauf bestimmten Artikel, eine Waare. Und
zweitens will er eine Waare produziren, deren Werth höher als die
Werthsumme der zu ihrer Produktion erheischten Waa-
ren
, der Produktionsmittel und der Arbeitskraft, für die er sein gutes Geld
auf dem Waarenmarkt vorschoss. Er will nicht nur einen Ge-
brauchswerth
produziren, sondern eine Waare, nicht nur Ge-
brauchswerth, sondern Tauschwerth, und nicht nur Werth, sondern auch
Mehrwerth.

In der That, da es sich hier um Waarenproduktion handelt,
haben wir bisher offenbar nur eine Seite des Prozesses betrachtet.
Wie die Waare selbst Einheit von Gebrauchswerth und Tausch-
werth
, muss ihr Produktionsprozess Einheit von Arbeits-
prozess und Werthbildungsprozess
sein.


seine Arbeit gegen ein bestimmtes Quantum Lebensmittel (approvisionnement)
verkauft, verzichtet er vollständig auf jeden Antheil am Produkt. Die Appro-
priation der Produkte bleibt dieselbe wie vorher; sie ist in keiner Weise durch die
erwähnte Konvention verändert. Das Produkt gehört ausschliesslich dem Kapi-
talisten, der die Rohstoffe und das Approvisionnement geliefert hat. Es ist diess
eine strenge Konsequenz des Gesetzes der Appropriation, dessen Fundamental-
prinzip umgekehrt
das ausschliessliche Eigenthumsrecht jedes Arbeiters an
seinem Produkte war.“ (l. c. p. 58.) James Mill: Elements of Pol.
Econ
. etc. p. 75: „Wenn die Arbeiter für Arbeitslohn arbeiten, ist der Kapi-
talist Eigenthümer nicht nur des Kapitals (meint hier die Produktionsmittel),
sondern auch der Arbeit (of labour also). Wenn man das, was für Arbeitslohn
gezahlt wird, wie diess gebräuchlich, in den Begriff Kapital einschliesst, ist es
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[151/0170] Das Produkt — das Eigenthum des Kapitalisten — ist ein Ge- brauchswerth, Garn, Stiefel u. s. w. Aber obgleich Stiefel z. B. ge- wissermassen die Basis des gesellschaftlichen Fortschritts bilden und unser Kapitalist ein entschiedener Fortschrittsmann ist, fabrizirt er die Stiefel nicht ihrer selbst wegen. Der Gebrauchswerth ist überhaupt nicht das Ding „qu’on aime pour lui même“ in der Waarenpro- duktion. Gebrauchswerthe werden hier überhaupt nur produzirt, weil und sofern sie materielles Substrat, Träger des Tausch- werths sind. Und unserem Kapitalisten handelt es sich um zweierlei. Erstens will er einen Gebrauchswerth produziren, der einen Tausch- werth hat, einen zum Verkauf bestimmten Artikel, eine Waare. Und zweitens will er eine Waare produziren, deren Werth höher als die Werthsumme der zu ihrer Produktion erheischten Waa- ren, der Produktionsmittel und der Arbeitskraft, für die er sein gutes Geld auf dem Waarenmarkt vorschoss. Er will nicht nur einen Ge- brauchswerth produziren, sondern eine Waare, nicht nur Ge- brauchswerth, sondern Tauschwerth, und nicht nur Werth, sondern auch Mehrwerth. In der That, da es sich hier um Waarenproduktion handelt, haben wir bisher offenbar nur eine Seite des Prozesses betrachtet. Wie die Waare selbst Einheit von Gebrauchswerth und Tausch- werth, muss ihr Produktionsprozess Einheit von Arbeits- prozess und Werthbildungsprozess sein. 10) 10) seine Arbeit gegen ein bestimmtes Quantum Lebensmittel (approvisionnement) verkauft, verzichtet er vollständig auf jeden Antheil am Produkt. Die Appro- priation der Produkte bleibt dieselbe wie vorher; sie ist in keiner Weise durch die erwähnte Konvention verändert. Das Produkt gehört ausschliesslich dem Kapi- talisten, der die Rohstoffe und das Approvisionnement geliefert hat. Es ist diess eine strenge Konsequenz des Gesetzes der Appropriation, dessen Fundamental- prinzip umgekehrt das ausschliessliche Eigenthumsrecht jedes Arbeiters an seinem Produkte war.“ (l. c. p. 58.) James Mill: Elements of Pol. Econ. etc. p. 75: „Wenn die Arbeiter für Arbeitslohn arbeiten, ist der Kapi- talist Eigenthümer nicht nur des Kapitals (meint hier die Produktionsmittel), sondern auch der Arbeit (of labour also). Wenn man das, was für Arbeitslohn gezahlt wird, wie diess gebräuchlich, in den Begriff Kapital einschliesst, ist es abgeschmackt von der Arbeit getrennt vom Kapital zu sprechen. Das Wort Kapital in diesem Sinn schliesst beides ein, Kapital und Arbeit.“

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/170>, abgerufen am 23.11.2024.