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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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gezahlten Baumwoll preis ab; d. h. er setzt im Produktenwerth nur wie-
dererscheinenden Kapitalwerth = o.

Allerdings hat das Verhältniss des Mehrwerths, nicht nur zum Kapi-
taltheil, woraus er unmittelbar entspringt und dessen Werthverände-
rung
er darstellt, sondern auch zum vorgeschossenen Gesammtkapi-
tal
seine grosse ökonomische Bedeutung. Wir behandeln diess Verhält-
niss daher ausführlich im dritten Buch. Um einen Theil des Kapitals
durch seinen Umsatz in Arbeitskraft zu verwerthen, muss ein andrer Theil
des Kapitals in Produktionsmittel verwandelt werden. Damit das variable
Kapital funktionire, muss konstantes Kapital in entsprechenden Propor-
tionen, je nach dem bestimmten technologischen Charakter des Arbeits-
prozesses, vorgeschossen
werden. Der Umstand jedoch, dass man
zu einem chemischen Prozess Retorten und andre Gefässe braucht, verhindert
nicht bei der Analyse von der Retorte selbst zu abstrahiren. Sofern Werth-
schöpfung und Werthveränderung für sich selbst, d. h. rein betrachtet wer-
den, liefern die Produktionsmittel, diese stofflichen Gestalten des konstanten
Kapitals, nur den Stoff, worin sich die flüssige, werthbildende Kraft fixiren
kann. Die Natur dieses Stoffes ist daher auch gleichgültig, ob Baumwolle
oder Eisen. Auch der Werth dieses Stoffes ist gleichgültig. Er muss nur
in hinreichender Masse vorhanden sein, um das während des Produktions-
prozesses zu verausgabende Arbeitsquantum einsaugen zu können. Diese
Masse gegeben, mag ihr Werth steigen, oder fallen, oder sie mag werthlos
sein, wie Erde und Meer, der Prozess der Werthschöpfung und Werthver-
änderung wird nicht davon berührt.

Wir setzen also zunächst den konstanten Kapitaltheil gleich Null.
Das vorgeschossene Kapital reduzirt sich daher von c + v auf v, und der
Produktenwerth [Formel 1] + m auf das Werthprodukt [Formel 2] . Gegeben
das Werthprodukt = 180 Pfd. St., worin sich die während der ganzen
Dauer des Produktionsprozesses fliessende Arbeit darstellt, so haben wir
den Werth des variablen Kapitals = 90 Pfd. St. abzuziehn, um den
Mehrwerth = 90 Pfd. St. zu erhalten. Die Zahl 90 Pfd. St. = m drückt
hier die absolute Grösse des produzirten Mehrwerths aus. Seine
proportionelle Grösse aber, also das Verhältniss, worin das va-
riable Kapital sich verwerthet hat, ist offenbar bestimmt durch das Ver-
hältniss des Mehrwerths zum variablen Kapital
, oder ist

gezahlten Baumwoll preis ab; d. h. er setzt im Produktenwerth nur wie-
dererscheinenden Kapitalwerth = o.

Allerdings hat das Verhältniss des Mehrwerths, nicht nur zum Kapi-
taltheil, woraus er unmittelbar entspringt und dessen Werthverände-
rung
er darstellt, sondern auch zum vorgeschossenen Gesammtkapi-
tal
seine grosse ökonomische Bedeutung. Wir behandeln diess Verhält-
niss daher ausführlich im dritten Buch. Um einen Theil des Kapitals
durch seinen Umsatz in Arbeitskraft zu verwerthen, muss ein andrer Theil
des Kapitals in Produktionsmittel verwandelt werden. Damit das variable
Kapital funktionire, muss konstantes Kapital in entsprechenden Propor-
tionen, je nach dem bestimmten technologischen Charakter des Arbeits-
prozesses, vorgeschossen
werden. Der Umstand jedoch, dass man
zu einem chemischen Prozess Retorten und andre Gefässe braucht, verhindert
nicht bei der Analyse von der Retorte selbst zu abstrahiren. Sofern Werth-
schöpfung und Werthveränderung für sich selbst, d. h. rein betrachtet wer-
den, liefern die Produktionsmittel, diese stofflichen Gestalten des konstanten
Kapitals, nur den Stoff, worin sich die flüssige, werthbildende Kraft fixiren
kann. Die Natur dieses Stoffes ist daher auch gleichgültig, ob Baumwolle
oder Eisen. Auch der Werth dieses Stoffes ist gleichgültig. Er muss nur
in hinreichender Masse vorhanden sein, um das während des Produktions-
prozesses zu verausgabende Arbeitsquantum einsaugen zu können. Diese
Masse gegeben, mag ihr Werth steigen, oder fallen, oder sie mag werthlos
sein, wie Erde und Meer, der Prozess der Werthschöpfung und Werthver-
änderung wird nicht davon berührt.

Wir setzen also zunächst den konstanten Kapitaltheil gleich Null.
Das vorgeschossene Kapital reduzirt sich daher von c + v auf v, und der
Produktenwerth [Formel 1] + m auf das Werthprodukt [Formel 2] . Gegeben
das Werthprodukt = 180 Pfd. St., worin sich die während der ganzen
Dauer des Produktionsprozesses fliessende Arbeit darstellt, so haben wir
den Werth des variablen Kapitals = 90 Pfd. St. abzuziehn, um den
Mehrwerth = 90 Pfd. St. zu erhalten. Die Zahl 90 Pfd. St. = m drückt
hier die absolute Grösse des produzirten Mehrwerths aus. Seine
proportionelle Grösse aber, also das Verhältniss, worin das va-
riable Kapital sich verwerthet hat, ist offenbar bestimmt durch das Ver-
hältniss des Mehrwerths zum variablen Kapital
, oder ist

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[182/0201] gezahlten Baumwoll preis ab; d. h. er setzt im Produktenwerth nur wie- dererscheinenden Kapitalwerth = o. Allerdings hat das Verhältniss des Mehrwerths, nicht nur zum Kapi- taltheil, woraus er unmittelbar entspringt und dessen Werthverände- rung er darstellt, sondern auch zum vorgeschossenen Gesammtkapi- tal seine grosse ökonomische Bedeutung. Wir behandeln diess Verhält- niss daher ausführlich im dritten Buch. Um einen Theil des Kapitals durch seinen Umsatz in Arbeitskraft zu verwerthen, muss ein andrer Theil des Kapitals in Produktionsmittel verwandelt werden. Damit das variable Kapital funktionire, muss konstantes Kapital in entsprechenden Propor- tionen, je nach dem bestimmten technologischen Charakter des Arbeits- prozesses, vorgeschossen werden. Der Umstand jedoch, dass man zu einem chemischen Prozess Retorten und andre Gefässe braucht, verhindert nicht bei der Analyse von der Retorte selbst zu abstrahiren. Sofern Werth- schöpfung und Werthveränderung für sich selbst, d. h. rein betrachtet wer- den, liefern die Produktionsmittel, diese stofflichen Gestalten des konstanten Kapitals, nur den Stoff, worin sich die flüssige, werthbildende Kraft fixiren kann. Die Natur dieses Stoffes ist daher auch gleichgültig, ob Baumwolle oder Eisen. Auch der Werth dieses Stoffes ist gleichgültig. Er muss nur in hinreichender Masse vorhanden sein, um das während des Produktions- prozesses zu verausgabende Arbeitsquantum einsaugen zu können. Diese Masse gegeben, mag ihr Werth steigen, oder fallen, oder sie mag werthlos sein, wie Erde und Meer, der Prozess der Werthschöpfung und Werthver- änderung wird nicht davon berührt. Wir setzen also zunächst den konstanten Kapitaltheil gleich Null. Das vorgeschossene Kapital reduzirt sich daher von c + v auf v, und der Produktenwerth [FORMEL] + m auf das Werthprodukt [FORMEL]. Gegeben das Werthprodukt = 180 Pfd. St., worin sich die während der ganzen Dauer des Produktionsprozesses fliessende Arbeit darstellt, so haben wir den Werth des variablen Kapitals = 90 Pfd. St. abzuziehn, um den Mehrwerth = 90 Pfd. St. zu erhalten. Die Zahl 90 Pfd. St. = m drückt hier die absolute Grösse des produzirten Mehrwerths aus. Seine proportionelle Grösse aber, also das Verhältniss, worin das va- riable Kapital sich verwerthet hat, ist offenbar bestimmt durch das Ver- hältniss des Mehrwerths zum variablen Kapital, oder ist

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/201>, abgerufen am 27.11.2024.