durchaus Verschiednes und Unabhängiges, zeigt ihr Austauschverhältniss auf den ersten Blick. Es ist charakterisirt eben durch die Abstraktion vom Gebrauchswerth. Dem Tauschwerth nach betrachtet ist näm- lich eine Waare grade so gut als jede andre, wenn sie nur in richtiger Proportion vorhanden ist8).
Unabhängig von ihrem Austauschverhältniss oder von der Form, worin sie als Tausch-Werthe erscheinen, sind die Waaren daher zunächst als Werthe schlechthin zu betrachten9).
Als Gebrauchsgegenstände oder Güter sind die Waaren körperlich verschiedne Dinge. Ihr Werth sein bildet dagegen ihre Einheit. Diese Einheit entspringt nicht aus der Natur, sondern aus der Gesellschaft. Die gemeinsame gesellschaftliche Substanz, die sich in verschiednen Gebrauchswerthen nur verschieden darstellt, ist -- die Arbeit.
Als Werthe sind die Waaren nichts als krystallisirte Arbeit. Die Masseinheit der Arbeit selbst ist die einfache Durchschnitts- arbeit, deren Charakter zwar in verschiednen Ländern und Kultur- epochen wechselt, aber in einer vorhandnen Gesellschaft gegeben ist. Komplicirtere Arbeit gilt nur als potenzirte oder vielmehr multipli- cirte einfache Arbeit, so dass z. B. ein kleineres Quantum komplicirter Arbeit gleich einem grösseren Quantum einfacher Arbeit. Wie diese Reduktion geregelt wird, ist hier gleichgültig. Dass sie beständig vor- geht, zeigt die Erfahrung. Eine Waare mag das Produkt der komplicirte- sten Arbeit sein. Ihr Werth setzt sie dem Produkt einfacher Arbeit gleich und stellt daher selbst nur ein bestimmtes Quantum einfacher Ar- beit dar.
Ein Gebrauchswerth oder Gut hat also nur einen Werth, weil Arbeit in ihm vergegenständlicht oder materialisirt ist. Wie nun die Grösse seines Werthes messen? Durch das Quantum der
8) "One sort of wares are as good as another, if the value be equal. There is no difference or distinction in things of equal value ... One hundred pounds worth of lead or iron, is of as great a value as one hundred pounds worth of silver and gold." (N. Barbon l. c. p. 53 u. 7.)
9) Wenn wir künftig das Wort "Werth" ohne weitere Bestimmung brau- chen, so handelt es sich immer vom Tauschwerth.
durchaus Verschiednes und Unabhängiges, zeigt ihr Austauschverhältniss auf den ersten Blick. Es ist charakterisirt eben durch die Abstraktion vom Gebrauchswerth. Dem Tauschwerth nach betrachtet ist näm- lich eine Waare grade so gut als jede andre, wenn sie nur in richtiger Proportion vorhanden ist8).
Unabhängig von ihrem Austauschverhältniss oder von der Form, worin sie als Tausch-Werthe erscheinen, sind die Waaren daher zunächst als Werthe schlechthin zu betrachten9).
Als Gebrauchsgegenstände oder Güter sind die Waaren körperlich verschiedne Dinge. Ihr Werth sein bildet dagegen ihre Einheit. Diese Einheit entspringt nicht aus der Natur, sondern aus der Gesellschaft. Die gemeinsame gesellschaftliche Substanz, die sich in verschiednen Gebrauchswerthen nur verschieden darstellt, ist — die Arbeit.
Als Werthe sind die Waaren nichts als krystallisirte Arbeit. Die Masseinheit der Arbeit selbst ist die einfache Durchschnitts- arbeit, deren Charakter zwar in verschiednen Ländern und Kultur- epochen wechselt, aber in einer vorhandnen Gesellschaft gegeben ist. Komplicirtere Arbeit gilt nur als potenzirte oder vielmehr multipli- cirte einfache Arbeit, so dass z. B. ein kleineres Quantum komplicirter Arbeit gleich einem grösseren Quantum einfacher Arbeit. Wie diese Reduktion geregelt wird, ist hier gleichgültig. Dass sie beständig vor- geht, zeigt die Erfahrung. Eine Waare mag das Produkt der komplicirte- sten Arbeit sein. Ihr Werth setzt sie dem Produkt einfacher Arbeit gleich und stellt daher selbst nur ein bestimmtes Quantum einfacher Ar- beit dar.
Ein Gebrauchswerth oder Gut hat also nur einen Werth, weil Arbeit in ihm vergegenständlicht oder materialisirt ist. Wie nun die Grösse seines Werthes messen? Durch das Quantum der
8) „One sort of wares are as good as another, if the value be equal. There is no difference or distinction in things of equal value … One hundred pounds worth of lead or iron, is of as great a value as one hundred pounds worth of silver and gold.“ (N. Barbon l. c. p. 53 u. 7.)
9) Wenn wir künftig das Wort „Werth“ ohne weitere Bestimmung brau- chen, so handelt es sich immer vom Tauschwerth.
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durchaus Verschiednes und Unabhängiges, zeigt ihr Austauschverhältniss
auf den ersten Blick. Es ist charakterisirt eben durch die Abstraktion
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lich eine Waare grade so gut als jede andre, wenn sie nur in richtiger
Proportion vorhanden ist 8).
Unabhängig von ihrem Austauschverhältniss oder von der Form,
worin sie als Tausch-Werthe erscheinen, sind die Waaren daher
zunächst als Werthe schlechthin zu betrachten 9).
Als Gebrauchsgegenstände oder Güter sind die Waaren körperlich
verschiedne Dinge. Ihr Werth sein bildet dagegen ihre Einheit.
Diese Einheit entspringt nicht aus der Natur, sondern aus der Gesellschaft.
Die gemeinsame gesellschaftliche Substanz, die sich in
verschiednen Gebrauchswerthen nur verschieden darstellt, ist — die
Arbeit.
Als Werthe sind die Waaren nichts als krystallisirte Arbeit.
Die Masseinheit der Arbeit selbst ist die einfache Durchschnitts-
arbeit, deren Charakter zwar in verschiednen Ländern und Kultur-
epochen wechselt, aber in einer vorhandnen Gesellschaft gegeben ist.
Komplicirtere Arbeit gilt nur als potenzirte oder vielmehr multipli-
cirte einfache Arbeit, so dass z. B. ein kleineres Quantum komplicirter
Arbeit gleich einem grösseren Quantum einfacher Arbeit. Wie diese
Reduktion geregelt wird, ist hier gleichgültig. Dass sie beständig vor-
geht, zeigt die Erfahrung. Eine Waare mag das Produkt der komplicirte-
sten Arbeit sein. Ihr Werth setzt sie dem Produkt einfacher Arbeit
gleich und stellt daher selbst nur ein bestimmtes Quantum einfacher Ar-
beit dar.
Ein Gebrauchswerth oder Gut hat also nur einen Werth, weil
Arbeit in ihm vergegenständlicht oder materialisirt ist.
Wie nun die Grösse seines Werthes messen? Durch das Quantum der
8) „One sort of wares are as good as another, if the value be equal. There
is no difference or distinction in things of equal value … One hundred
pounds worth of lead or iron, is of as great a value as one hundred pounds worth
of silver and gold.“ (N. Barbon l. c. p. 53 u. 7.)
9) Wenn wir künftig das Wort „Werth“ ohne weitere Bestimmung brau-
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/23>, abgerufen am 21.11.2024.
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