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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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Von den allgemeinen schädlichen Wirkungen der Nachtarbeit abge-
sehn94), bietet die ununterbrochene, vierundzwanzigstündige Dauer des
Produktionsprozesses höchst willkommene Gelegenheit die Grenze des nomi-
nellen
Arbeitstags zu überschreiten. Z. B. in den vorhin erwähnten,
sehr anstrengenden Industriezweigen beträgt der officielle Arbeitstag für
jeden Arbeiter meist 12 Stunden, Nachtstunden oder Tagesstunden.
Aber die Ueberarbeit über diese Grenze hinaus ist in vielen Fällen, um
die Worte des englischen officiellen Berichts zu brauchen, "wirklich

night. This practice has been often noticed in Reports presented to Parliament,
as being attended with great and notorious evils. These females, employed with
the men, hardly distinguished from them in their dress, and begrimed with dirt
and smoke, are exposed to the deterioration of character arising from the loss of
self-respect which can hardly fail to follow from their unfeminine occupation."
l. c. 194, p. XXVI. Vgl. Fourth Report (1865) 61, p. XIII. Ebenso in
Glasfabriken.
94) "Es scheint natürlich," bemerkte ein Stahlfabrikant, der Kinder zur
Nachtarbeit verwendet, "dass die Jungen, die Nachts arbeiten, bei Tag nicht
schlafen und keine ordentliche Ruhe finden können, sondern rastlos am nächsten
Tag herumlaufen." l. c. Fourth Rep. 63, p. XIII. Ueber die Wichtigkeit des
Sonnenlichts zur Erhaltung und Entwicklung des Körpers bemerkt ein Arzt
u. a.: "Licht wirkt auch direkt auf die Gewebe des Leibes, denen es Härte und
Elasticität giebt. Die Muskeln von Thieren, denen man das normale Quantum
Licht vorenthält, werden schwammig und unelastisch, die Nervenkraft verliert
ihren Ton durch Mangel an Stimulirung, und die Ausarbeitung von allem was im
Wachsthum begriffen ist, wird verkümmert ... Im Fall von Kindern ist beständiger
Zutritt von reichlichem Tageslicht und der direkten Sonnenstrahlen während eines
Theils des Tags durchaus wesentlich für die Gesundheit. Licht hilft die Speisen
zu gutem plastischem Blut verarbeiten und härtet die Fiber, nachdem sie gebildet
ist. Es wirkt ebenso als Reizmittel auf die Sehorgane und ruft hierdurch grössere
Thätigkeit in verschiednen Hirnfunktionen hervor." Herr W. Strange, Oberarzt
des Worcester "General Hospital", aus dessen Schrift über "Gesundheit"
(1864) diese Stelle entlehnt ist, schreibt in einem Brief an einen der Untersuchungs-
kommissaire, Herrn White: "Ich habe früher in Lancashire Gelegenheit gehabt,
die Wirkungen der Nachtarbeit auf Fabrikkinder zu beobachten, und im Wider-
spruch zu der beliebten Versicherung einiger Arbeitsgeber
, er-
kläre ich mit Entschiedenheit, dass die Gesundheit der Kinder schwer davon
leidet." (l. c. 284, p. 55.) Dass solche Dinge überhaupt den Gegenstand ernst-
hafter Kontroversen bilden, zeigt am besten, wie die kapitalistische Produktion
auf die "Gehirnfunktionen" der Kapitalisten und ihrer retainers wirkt.

Von den allgemeinen schädlichen Wirkungen der Nachtarbeit abge-
sehn94), bietet die ununterbrochene, vierundzwanzigstündige Dauer des
Produktionsprozesses höchst willkommene Gelegenheit die Grenze des nomi-
nellen
Arbeitstags zu überschreiten. Z. B. in den vorhin erwähnten,
sehr anstrengenden Industriezweigen beträgt der officielle Arbeitstag für
jeden Arbeiter meist 12 Stunden, Nachtstunden oder Tagesstunden.
Aber die Ueberarbeit über diese Grenze hinaus ist in vielen Fällen, um
die Worte des englischen officiellen Berichts zu brauchen, „wirklich

night. This practice has been often noticed in Reports presented to Parliament,
as being attended with great and notorious evils. These females, employed with
the men, hardly distinguished from them in their dress, and begrimed with dirt
and smoke, are exposed to the deterioration of character arising from the loss of
self-respect which can hardly fail to follow from their unfeminine occupation.“
l. c. 194, p. XXVI. Vgl. Fourth Report (1865) 61, p. XIII. Ebenso in
Glasfabriken.
94) „Es scheint natürlich,“ bemerkte ein Stahlfabrikant, der Kinder zur
Nachtarbeit verwendet, „dass die Jungen, die Nachts arbeiten, bei Tag nicht
schlafen und keine ordentliche Ruhe finden können, sondern rastlos am nächsten
Tag herumlaufen.“ l. c. Fourth Rep. 63, p. XIII. Ueber die Wichtigkeit des
Sonnenlichts zur Erhaltung und Entwicklung des Körpers bemerkt ein Arzt
u. a.: „Licht wirkt auch direkt auf die Gewebe des Leibes, denen es Härte und
Elasticität giebt. Die Muskeln von Thieren, denen man das normale Quantum
Licht vorenthält, werden schwammig und unelastisch, die Nervenkraft verliert
ihren Ton durch Mangel an Stimulirung, und die Ausarbeitung von allem was im
Wachsthum begriffen ist, wird verkümmert … Im Fall von Kindern ist beständiger
Zutritt von reichlichem Tageslicht und der direkten Sonnenstrahlen während eines
Theils des Tags durchaus wesentlich für die Gesundheit. Licht hilft die Speisen
zu gutem plastischem Blut verarbeiten und härtet die Fiber, nachdem sie gebildet
ist. Es wirkt ebenso als Reizmittel auf die Sehorgane und ruft hierdurch grössere
Thätigkeit in verschiednen Hirnfunktionen hervor.“ Herr W. Strange, Oberarzt
des Worcester „General Hospital“, aus dessen Schrift über „Gesundheit
(1864) diese Stelle entlehnt ist, schreibt in einem Brief an einen der Untersuchungs-
kommissaire, Herrn White: „Ich habe früher in Lancashire Gelegenheit gehabt,
die Wirkungen der Nachtarbeit auf Fabrikkinder zu beobachten, und im Wider-
spruch zu der beliebten Versicherung einiger Arbeitsgeber
, er-
kläre ich mit Entschiedenheit, dass die Gesundheit der Kinder schwer davon
leidet.“ (l. c. 284, p. 55.) Dass solche Dinge überhaupt den Gegenstand ernst-
hafter Kontroversen bilden, zeigt am besten, wie die kapitalistische Produktion
auf die „Gehirnfunktionen“ der Kapitalisten und ihrer retainers wirkt.
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[228/0247] Von den allgemeinen schädlichen Wirkungen der Nachtarbeit abge- sehn 94), bietet die ununterbrochene, vierundzwanzigstündige Dauer des Produktionsprozesses höchst willkommene Gelegenheit die Grenze des nomi- nellen Arbeitstags zu überschreiten. Z. B. in den vorhin erwähnten, sehr anstrengenden Industriezweigen beträgt der officielle Arbeitstag für jeden Arbeiter meist 12 Stunden, Nachtstunden oder Tagesstunden. Aber die Ueberarbeit über diese Grenze hinaus ist in vielen Fällen, um die Worte des englischen officiellen Berichts zu brauchen, „wirklich 93) 94) „Es scheint natürlich,“ bemerkte ein Stahlfabrikant, der Kinder zur Nachtarbeit verwendet, „dass die Jungen, die Nachts arbeiten, bei Tag nicht schlafen und keine ordentliche Ruhe finden können, sondern rastlos am nächsten Tag herumlaufen.“ l. c. Fourth Rep. 63, p. XIII. Ueber die Wichtigkeit des Sonnenlichts zur Erhaltung und Entwicklung des Körpers bemerkt ein Arzt u. a.: „Licht wirkt auch direkt auf die Gewebe des Leibes, denen es Härte und Elasticität giebt. Die Muskeln von Thieren, denen man das normale Quantum Licht vorenthält, werden schwammig und unelastisch, die Nervenkraft verliert ihren Ton durch Mangel an Stimulirung, und die Ausarbeitung von allem was im Wachsthum begriffen ist, wird verkümmert … Im Fall von Kindern ist beständiger Zutritt von reichlichem Tageslicht und der direkten Sonnenstrahlen während eines Theils des Tags durchaus wesentlich für die Gesundheit. Licht hilft die Speisen zu gutem plastischem Blut verarbeiten und härtet die Fiber, nachdem sie gebildet ist. Es wirkt ebenso als Reizmittel auf die Sehorgane und ruft hierdurch grössere Thätigkeit in verschiednen Hirnfunktionen hervor.“ Herr W. Strange, Oberarzt des Worcester „General Hospital“, aus dessen Schrift über „Gesundheit“ (1864) diese Stelle entlehnt ist, schreibt in einem Brief an einen der Untersuchungs- kommissaire, Herrn White: „Ich habe früher in Lancashire Gelegenheit gehabt, die Wirkungen der Nachtarbeit auf Fabrikkinder zu beobachten, und im Wider- spruch zu der beliebten Versicherung einiger Arbeitsgeber, er- kläre ich mit Entschiedenheit, dass die Gesundheit der Kinder schwer davon leidet.“ (l. c. 284, p. 55.) Dass solche Dinge überhaupt den Gegenstand ernst- hafter Kontroversen bilden, zeigt am besten, wie die kapitalistische Produktion auf die „Gehirnfunktionen“ der Kapitalisten und ihrer retainers wirkt. 93) night. This practice has been often noticed in Reports presented to Parliament, as being attended with great and notorious evils. These females, employed with the men, hardly distinguished from them in their dress, and begrimed with dirt and smoke, are exposed to the deterioration of character arising from the loss of self-respect which can hardly fail to follow from their unfeminine occupation.“ l. c. 194, p. XXVI. Vgl. Fourth Report (1865) 61, p. XIII. Ebenso in Glasfabriken.

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/247>, abgerufen am 22.11.2024.