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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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für den Kapitalisten umsonst arbeiten kann, zu verlän-
gern
. Wie weit diess Resultat auch ohne Verwohlfeilerung der Waaren
erreichbar, wird sich zeigen in den besondern Produktionsmetho-
den des relativen Mehrwerths
, zu deren Betrachtung wir jetzt
übergehn.

2) Cooperation.

Die kapitalistische Produktion, wie wir sahen, beginnt in der That erst,
wo dasselbe individuelle Kapital eine grössere Anzahl Arbeiter gleichzeitig
beschäftigt, der Arbeitsprozess also seinen Umfang erweitert und Produkt
auf grösserer quantitativer Stufenleiter liefert. Nur wo die Arbeiter-
anzahl hinreicht, damit die von ihr producirte Masse von Mehrwerth den
Arbeitsanwender selbst von der Arbeit entbinde, wird der letztere vollbür-
tiger Kapitalist. Das Wirken einer grössern Arbeiteranzahl zur selben Zeit,
in demselben Raum (oder, wenn man will, auf demselben Arbeitsfeld), zur
Produktion derselben Waarensorte, unter dem Kommando desselben Kapita-
listen, bildet daher historisch und begrifflich den Ausgangspunkt der
kapitalistischen Produktion
. Mit Bezug auf die Produktions-
weise
selbst unterscheidet sich z. B. die Manufaktur in ihren An-
fängen kaum anders von der zünftigen Handwerksindustrie als durch die
grössere Zahl der gleichzeitig von demselben Kapital beschäftigten Arbei-
ter. Die Werkstatt des Zunftmeisters ist nur erweitert.

Der Unterschied ist also zunächst bloss quantitativ. Man sah,
dass die Masse des Mehrwerths, welche ein gegebnes Kapital produ-
cirt, gleich dem Mehrwerth, den der einzelne Arbeiter liefert, multiplicirt mit
der Anzahl der gleichzeitig beschäftigten Arbeiter. Diese Anzahl ändert
an und für sich nichts an der Rate des Mehrwerths oder dem Ex-
ploitationsgrad der Arbeitskraft. Was aber die Produktion von Waaren-
werth
überhaupt betrifft, so scheint für sie selbst jede qualitative Ver-
änderung des Arbeitsprozesses gleichgültig. Es folgt diess aus der Natur des
Tauschwerths, der nichts ist als ein bestimmtes Quantum vergegen-
ständlichter Arbeit. Vergegenständlicht sich ein zwölfstündiger Arbeits-
tag in 6 sh., so 1200 solcher Arbeitstage in 6 sh. x 1200. In dem
einen Fall haben sich 12 x 1200, in dem andern 12 Arbeitsstunden den
Produkten einverleibt. In der Werthproduktion zählen Viele immer nur
als viele Einzelne. Für die Werthproduktion macht es also keinen

für den Kapitalisten umsonst arbeiten kann, zu verlän-
gern
. Wie weit diess Resultat auch ohne Verwohlfeilerung der Waaren
erreichbar, wird sich zeigen in den besondern Produktionsmetho-
den des relativen Mehrwerths
, zu deren Betrachtung wir jetzt
übergehn.

2) Cooperation.

Die kapitalistische Produktion, wie wir sahen, beginnt in der That erst,
wo dasselbe individuelle Kapital eine grössere Anzahl Arbeiter gleichzeitig
beschäftigt, der Arbeitsprozess also seinen Umfang erweitert und Produkt
auf grösserer quantitativer Stufenleiter liefert. Nur wo die Arbeiter-
anzahl hinreicht, damit die von ihr producirte Masse von Mehrwerth den
Arbeitsanwender selbst von der Arbeit entbinde, wird der letztere vollbür-
tiger Kapitalist. Das Wirken einer grössern Arbeiteranzahl zur selben Zeit,
in demselben Raum (oder, wenn man will, auf demselben Arbeitsfeld), zur
Produktion derselben Waarensorte, unter dem Kommando desselben Kapita-
listen, bildet daher historisch und begrifflich den Ausgangspunkt der
kapitalistischen Produktion
. Mit Bezug auf die Produktions-
weise
selbst unterscheidet sich z. B. die Manufaktur in ihren An-
fängen kaum anders von der zünftigen Handwerksindustrie als durch die
grössere Zahl der gleichzeitig von demselben Kapital beschäftigten Arbei-
ter. Die Werkstatt des Zunftmeisters ist nur erweitert.

Der Unterschied ist also zunächst bloss quantitativ. Man sah,
dass die Masse des Mehrwerths, welche ein gegebnes Kapital produ-
cirt, gleich dem Mehrwerth, den der einzelne Arbeiter liefert, multiplicirt mit
der Anzahl der gleichzeitig beschäftigten Arbeiter. Diese Anzahl ändert
an und für sich nichts an der Rate des Mehrwerths oder dem Ex-
ploitationsgrad der Arbeitskraft. Was aber die Produktion von Waaren-
werth
überhaupt betrifft, so scheint für sie selbst jede qualitative Ver-
änderung des Arbeitsprozesses gleichgültig. Es folgt diess aus der Natur des
Tauschwerths, der nichts ist als ein bestimmtes Quantum vergegen-
ständlichter Arbeit. Vergegenständlicht sich ein zwölfstündiger Arbeits-
tag in 6 sh., so 1200 solcher Arbeitstage in 6 sh. × 1200. In dem
einen Fall haben sich 12 × 1200, in dem andern 12 Arbeitsstunden den
Produkten einverleibt. In der Werthproduktion zählen Viele immer nur
als viele Einzelne. Für die Werthproduktion macht es also keinen

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[302/0321] für den Kapitalisten umsonst arbeiten kann, zu verlän- gern. Wie weit diess Resultat auch ohne Verwohlfeilerung der Waaren erreichbar, wird sich zeigen in den besondern Produktionsmetho- den des relativen Mehrwerths, zu deren Betrachtung wir jetzt übergehn. 2) Cooperation. Die kapitalistische Produktion, wie wir sahen, beginnt in der That erst, wo dasselbe individuelle Kapital eine grössere Anzahl Arbeiter gleichzeitig beschäftigt, der Arbeitsprozess also seinen Umfang erweitert und Produkt auf grösserer quantitativer Stufenleiter liefert. Nur wo die Arbeiter- anzahl hinreicht, damit die von ihr producirte Masse von Mehrwerth den Arbeitsanwender selbst von der Arbeit entbinde, wird der letztere vollbür- tiger Kapitalist. Das Wirken einer grössern Arbeiteranzahl zur selben Zeit, in demselben Raum (oder, wenn man will, auf demselben Arbeitsfeld), zur Produktion derselben Waarensorte, unter dem Kommando desselben Kapita- listen, bildet daher historisch und begrifflich den Ausgangspunkt der kapitalistischen Produktion. Mit Bezug auf die Produktions- weise selbst unterscheidet sich z. B. die Manufaktur in ihren An- fängen kaum anders von der zünftigen Handwerksindustrie als durch die grössere Zahl der gleichzeitig von demselben Kapital beschäftigten Arbei- ter. Die Werkstatt des Zunftmeisters ist nur erweitert. Der Unterschied ist also zunächst bloss quantitativ. Man sah, dass die Masse des Mehrwerths, welche ein gegebnes Kapital produ- cirt, gleich dem Mehrwerth, den der einzelne Arbeiter liefert, multiplicirt mit der Anzahl der gleichzeitig beschäftigten Arbeiter. Diese Anzahl ändert an und für sich nichts an der Rate des Mehrwerths oder dem Ex- ploitationsgrad der Arbeitskraft. Was aber die Produktion von Waaren- werth überhaupt betrifft, so scheint für sie selbst jede qualitative Ver- änderung des Arbeitsprozesses gleichgültig. Es folgt diess aus der Natur des Tauschwerths, der nichts ist als ein bestimmtes Quantum vergegen- ständlichter Arbeit. Vergegenständlicht sich ein zwölfstündiger Arbeits- tag in 6 sh., so 1200 solcher Arbeitstage in 6 sh. × 1200. In dem einen Fall haben sich 12 × 1200, in dem andern 12 Arbeitsstunden den Produkten einverleibt. In der Werthproduktion zählen Viele immer nur als viele Einzelne. Für die Werthproduktion macht es also keinen

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/321>, abgerufen am 22.11.2024.