obgleich ihr Werth wechselt. Die Gleichung: 40 Ellen Leinwand = 2 Röcke setzt nämlich voraus, dass beide Waaren gleich viel Arbeit kosten. Mit jedem Wechsel in der Produktivkraft der sie hervorbringen- den Arbeiten wechselt aber die zu ihrer Produktion nothwendige Arbeits- zeit. Betrachten wir den Einfluss solcher Wechsel auf den relativen Werth.
I. Der Werth der Leinwand wechsle, während der Rockwerth con- stant bleibt. Verdoppelt sich die zur Produktion der Leinwand veraus- gabte Arbeitszeit, etwa in Folge zunehmender Unfruchtbarkeit des flachs- tragenden Bodens, so verdoppelt sich ihr Werth. Statt 40 Ellen Lein- wand = 2 Röcke, hätten wir: 40 Ellen Leinwand = 4 Röcke, da 2 Röcke jetzt nur halb so viel Arbeitszeit enthalten als 40 Ellen Lein- wand. Nimmt dagegen die zur Produktion der Leinwand nothwendige Arbeitszeit um die Hälfte ab, etwa in Folge verbesserter Webstühle, so sinkt der Leinwandwerth um die Hälfte. Demgemäss jetzt: 40 Ellen Leinwand = 1 Rock. Der relative Werth der Waare A, d. h. ihr Werth ausgedrückt in der Waare B, steigt und fällt also direkt wie der Werth der Waare A, bei gleichbleibendem Werth der Waare B.
II. Der Werth der Leinwand bleibe constant, während der Rock- werth wechsle. Verdoppelt sich unter diesen Umständen die zur Pro- duktion des Rockes nothwendige Arbeitszeit, etwa in Folge ungünstiger Wollschur, so haben wir statt 40 Ellen Leinwand = 2 Röcke jetzt: 40 El- len Leinwand = 1 Rock. Fällt dagegen der Werth des Rocks um die Hälfte, so 40 Ellen Leinwand = 4 Röcke. Bei gleichbleibendem Werth der Waare A, fällt oder steigt daher ihr relativer, in der Waare B ausgedrückter Werth im umgekehrten Verhältniss zum Werthwechsel von B.
Vergleicht man die verschiedenen Fälle sub I und II, so ergiebt sich, dass derselbe Wechsel des relativen Werths aus ganzent- gegengesetzten Ursachen entspringen kann. So wird aus 40 Ellen Leinwand = 2 Röcke 1) die Gleichung 40 Ellen Leinwand = 4 Röcke, entweder weil der Werth der Leinwand sich verdoppelt oder der Werth der Röcke um die Hälfte fällt, und 2) die Gleichung 40 Ellen Leinwand = 1 Rock, entweder weil der Werth
obgleich ihr Werth wechselt. Die Gleichung: 40 Ellen Leinwand = 2 Röcke setzt nämlich voraus, dass beide Waaren gleich viel Arbeit kosten. Mit jedem Wechsel in der Produktivkraft der sie hervorbringen- den Arbeiten wechselt aber die zu ihrer Produktion nothwendige Arbeits- zeit. Betrachten wir den Einfluss solcher Wechsel auf den relativen Werth.
I. Der Werth der Leinwand wechsle, während der Rockwerth con- stant bleibt. Verdoppelt sich die zur Produktion der Leinwand veraus- gabte Arbeitszeit, etwa in Folge zunehmender Unfruchtbarkeit des flachs- tragenden Bodens, so verdoppelt sich ihr Werth. Statt 40 Ellen Lein- wand = 2 Röcke, hätten wir: 40 Ellen Leinwand = 4 Röcke, da 2 Röcke jetzt nur halb so viel Arbeitszeit enthalten als 40 Ellen Lein- wand. Nimmt dagegen die zur Produktion der Leinwand nothwendige Arbeitszeit um die Hälfte ab, etwa in Folge verbesserter Webstühle, so sinkt der Leinwandwerth um die Hälfte. Demgemäss jetzt: 40 Ellen Leinwand = 1 Rock. Der relative Werth der Waare A, d. h. ihr Werth ausgedrückt in der Waare B, steigt und fällt also direkt wie der Werth der Waare A, bei gleichbleibendem Werth der Waare B.
II. Der Werth der Leinwand bleibe constant, während der Rock- werth wechsle. Verdoppelt sich unter diesen Umständen die zur Pro- duktion des Rockes nothwendige Arbeitszeit, etwa in Folge ungünstiger Wollschur, so haben wir statt 40 Ellen Leinwand = 2 Röcke jetzt: 40 El- len Leinwand = 1 Rock. Fällt dagegen der Werth des Rocks um die Hälfte, so 40 Ellen Leinwand = 4 Röcke. Bei gleichbleibendem Werth der Waare A, fällt oder steigt daher ihr relativer, in der Waare B ausgedrückter Werth im umgekehrten Verhältniss zum Werthwechsel von B.
Vergleicht man die verschiedenen Fälle sub I und II, so ergiebt sich, dass derselbe Wechsel des relativen Werths aus ganzent- gegengesetzten Ursachen entspringen kann. So wird aus 40 Ellen Leinwand = 2 Röcke 1) die Gleichung 40 Ellen Leinwand = 4 Röcke, entweder weil der Werth der Leinwand sich verdoppelt oder der Werth der Röcke um die Hälfte fällt, und 2) die Gleichung 40 Ellen Leinwand = 1 Rock, entweder weil der Werth
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obgleich ihr Werth wechselt. Die Gleichung: 40 Ellen Leinwand
= 2 Röcke setzt nämlich voraus, dass beide Waaren gleich viel Arbeit
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den Arbeiten wechselt aber die zu ihrer Produktion nothwendige Arbeits-
zeit. Betrachten wir den Einfluss solcher Wechsel auf den relativen
Werth.
I. Der Werth der Leinwand wechsle, während der Rockwerth con-
stant bleibt. Verdoppelt sich die zur Produktion der Leinwand veraus-
gabte Arbeitszeit, etwa in Folge zunehmender Unfruchtbarkeit des flachs-
tragenden Bodens, so verdoppelt sich ihr Werth. Statt 40 Ellen Lein-
wand = 2 Röcke, hätten wir: 40 Ellen Leinwand = 4 Röcke,
da 2 Röcke jetzt nur halb so viel Arbeitszeit enthalten als 40 Ellen Lein-
wand. Nimmt dagegen die zur Produktion der Leinwand nothwendige
Arbeitszeit um die Hälfte ab, etwa in Folge verbesserter Webstühle, so
sinkt der Leinwandwerth um die Hälfte. Demgemäss jetzt: 40 Ellen
Leinwand = 1 Rock. Der relative Werth der Waare A, d. h.
ihr Werth ausgedrückt in der Waare B, steigt und fällt also direkt
wie der Werth der Waare A, bei gleichbleibendem Werth der
Waare B.
II. Der Werth der Leinwand bleibe constant, während der Rock-
werth wechsle. Verdoppelt sich unter diesen Umständen die zur Pro-
duktion des Rockes nothwendige Arbeitszeit, etwa in Folge ungünstiger
Wollschur, so haben wir statt 40 Ellen Leinwand = 2 Röcke jetzt: 40 El-
len Leinwand = 1 Rock. Fällt dagegen der Werth des Rocks um
die Hälfte, so 40 Ellen Leinwand = 4 Röcke. Bei gleichbleibendem
Werth der Waare A, fällt oder steigt daher ihr relativer, in der Waare
B ausgedrückter Werth im umgekehrten Verhältniss zum
Werthwechsel von B.
Vergleicht man die verschiedenen Fälle sub I und II, so ergiebt sich,
dass derselbe Wechsel des relativen Werths aus ganzent-
gegengesetzten Ursachen entspringen kann. So wird aus
40 Ellen Leinwand = 2 Röcke 1) die Gleichung 40 Ellen
Leinwand = 4 Röcke, entweder weil der Werth der Leinwand
sich verdoppelt oder der Werth der Röcke um die Hälfte fällt, und 2) die
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/33>, abgerufen am 21.11.2024.
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