zweiten, denn letztere besteht aus vielen einfachen relativen Werthaus- drücken, wie 20 Ellen Leinwand = 1 Rock, 20 Ellen Leinwand = u Kaffee u. s. w.
In der ersten Form: 20 Ellen Leinwand = 1 Rock kann es zufällige Thatsache scheinen, dass diese zwei Waaren in diesem bestimm- ten quantitativen Verhältnisse austauschbar sind. In der zweiten Form leuchtet dagegen sofort ein von der zufälligen Erscheinung wesentlich unterschiedner und sie bestimmender Hintergrund durch. Der Werth der Leinwand bleibt gleich gross, ob in Rock oder Kaffee oder Eisen u. s. w. dargestellt, in zahllos verschiednen Waaren, den verschie- densten Besitzern angehörig. Das zufällige Verhältniss zweier individuel- ler Waarenbesitzer fällt fort. Es wird offenbar, dass nicht der Austausch die Werthgrösse der Waare, sondern umgekehrt die Werthgrösse der Waare ihre Austauschverhältnisse regulirt.
In dem Ausdruck: 20 Ellen Leinwand = 1 Rock galt der Rock als Erscheinungsform der in der Leinwand vergegenständlichten Arbeit. So wurde die in der Leinwand enthaltene Arbeit der im Rock enthaltnen gleichgesetzt und daher als gleichartige menschliche Arbeit bestimmt. Indess trat diese Bestimmung nicht ausdrücklich hervor. Unmittelbar setzt die erste Form die in der Leinwand enthaltne Arbeit nur der Schneiderarbeit gleich. Anders die zweite Form. In der end- losen, stets verlängerbaren Reihe ihrer relativen Werthausdrücke bezieht sich die Leinwand auf alle möglichen Waarenkörper als blosse Erschei- nungsformen der in ihr selbst enthaltenen Arbeit. Hier ist der Leinwand- Werth daher erst wahrhaft dargestellt als Werth, d. h. Krystall menschlicher Arbeit überhaupt.
Die zweite Form besteht aus einer Summe von lauter Gleichungen der ersten Form. Jede dieser Gleichungen, wie 20 Ellen Leinwand = 1 Rock schliesst aber auch die Rückbeziehung ein: 1 Rock = 20 El- len Leinwand, wo der Rock seinen Werth in der Leinwand und eben dadurch die Leinwand als Aequivalent darstellt. Da diess nun von jedem der zahllosen relativen Werthausdrücke der Leinwand gilt, erhalten wir:
III. Dritte, umgekehrte oder rückbezogene zweite Form des relativen Werths:
zweiten, denn letztere besteht aus vielen einfachen relativen Werthaus- drücken, wie 20 Ellen Leinwand = 1 Rock, 20 Ellen Leinwand = u Kaffee u. s. w.
In der ersten Form: 20 Ellen Leinwand = 1 Rock kann es zufällige Thatsache scheinen, dass diese zwei Waaren in diesem bestimm- ten quantitativen Verhältnisse austauschbar sind. In der zweiten Form leuchtet dagegen sofort ein von der zufälligen Erscheinung wesentlich unterschiedner und sie bestimmender Hintergrund durch. Der Werth der Leinwand bleibt gleich gross, ob in Rock oder Kaffee oder Eisen u. s. w. dargestellt, in zahllos verschiednen Waaren, den verschie- densten Besitzern angehörig. Das zufällige Verhältniss zweier individuel- ler Waarenbesitzer fällt fort. Es wird offenbar, dass nicht der Austausch die Werthgrösse der Waare, sondern umgekehrt die Werthgrösse der Waare ihre Austauschverhältnisse regulirt.
In dem Ausdruck: 20 Ellen Leinwand = 1 Rock galt der Rock als Erscheinungsform der in der Leinwand vergegenständlichten Arbeit. So wurde die in der Leinwand enthaltene Arbeit der im Rock enthaltnen gleichgesetzt und daher als gleichartige menschliche Arbeit bestimmt. Indess trat diese Bestimmung nicht ausdrücklich hervor. Unmittelbar setzt die erste Form die in der Leinwand enthaltne Arbeit nur der Schneiderarbeit gleich. Anders die zweite Form. In der end- losen, stets verlängerbaren Reihe ihrer relativen Werthausdrücke bezieht sich die Leinwand auf alle möglichen Waarenkörper als blosse Erschei- nungsformen der in ihr selbst enthaltenen Arbeit. Hier ist der Leinwand- Werth daher erst wahrhaft dargestellt als Werth, d. h. Krystall menschlicher Arbeit überhaupt.
Die zweite Form besteht aus einer Summe von lauter Gleichungen der ersten Form. Jede dieser Gleichungen, wie 20 Ellen Leinwand = 1 Rock schliesst aber auch die Rückbeziehung ein: 1 Rock = 20 El- len Leinwand, wo der Rock seinen Werth in der Leinwand und eben dadurch die Leinwand als Aequivalent darstellt. Da diess nun von jedem der zahllosen relativen Werthausdrücke der Leinwand gilt, erhalten wir:
III. Dritte, umgekehrte oder rückbezogene zweite Form des relativen Werths:
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zweiten, denn letztere besteht aus vielen einfachen relativen Werthaus-
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In der ersten Form: 20 Ellen Leinwand = 1 Rock kann es
zufällige Thatsache scheinen, dass diese zwei Waaren in diesem bestimm-
ten quantitativen Verhältnisse austauschbar sind. In der
zweiten Form leuchtet dagegen sofort ein von der zufälligen Erscheinung
wesentlich unterschiedner und sie bestimmender Hintergrund durch. Der
Werth der Leinwand bleibt gleich gross, ob in Rock oder Kaffee oder
Eisen u. s. w. dargestellt, in zahllos verschiednen Waaren, den verschie-
densten Besitzern angehörig. Das zufällige Verhältniss zweier individuel-
ler Waarenbesitzer fällt fort. Es wird offenbar, dass nicht der Austausch
die Werthgrösse der Waare, sondern umgekehrt die Werthgrösse der
Waare ihre Austauschverhältnisse regulirt.
In dem Ausdruck: 20 Ellen Leinwand = 1 Rock galt der
Rock als Erscheinungsform der in der Leinwand vergegenständlichten
Arbeit. So wurde die in der Leinwand enthaltene Arbeit der im Rock
enthaltnen gleichgesetzt und daher als gleichartige menschliche Arbeit
bestimmt. Indess trat diese Bestimmung nicht ausdrücklich hervor.
Unmittelbar setzt die erste Form die in der Leinwand enthaltne Arbeit
nur der Schneiderarbeit gleich. Anders die zweite Form. In der end-
losen, stets verlängerbaren Reihe ihrer relativen Werthausdrücke bezieht
sich die Leinwand auf alle möglichen Waarenkörper als blosse Erschei-
nungsformen der in ihr selbst enthaltenen Arbeit. Hier ist der Leinwand-
Werth daher erst wahrhaft dargestellt als Werth, d. h. Krystall
menschlicher Arbeit überhaupt.
Die zweite Form besteht aus einer Summe von lauter Gleichungen
der ersten Form. Jede dieser Gleichungen, wie 20 Ellen Leinwand
= 1 Rock schliesst aber auch die Rückbeziehung ein: 1 Rock = 20 El-
len Leinwand, wo der Rock seinen Werth in der Leinwand und
eben dadurch die Leinwand als Aequivalent darstellt. Da diess nun von
jedem der zahllosen relativen Werthausdrücke der Leinwand gilt,
erhalten wir:
III. Dritte, umgekehrte oder rückbezogene zweite
Form des relativen Werths:
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/44>, abgerufen am 21.11.2024.
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