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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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binirte Arbeitsprozesse auf grosser, gesellschaftlicher Stufenleiter, die Kon-
centration des Kapitals und das Fabrikregime selbst. Sie zerstört alle

Gefühle der Kinder müssen von mütterlicher Zucht herkommen." (n. 1751.)
"Aber das passt ja auch auf agrikole Beschäftigung der Weiber? -- Die dauert nur
zwei Saisons, bei uns arbeiten sie alle 4 Saisons durch, manchmal Tag und Nacht,
nass bis auf die Haut, ihre Konstitution geschwächt, ihre Gesundheit gebrochen."
(n. 1753.) "Ihr habt die Frage (nämlich der Weiberbeschäftigung) nicht all-
gemein
studirt? -- Ich habe um mich her geschaut, und kann so viel sagen,
dass ich nirgendwo etwas der weiblichen Beschäftigung an den Kohlengruben
Paralleles gefunden habe." "Es ist Mannsarbeit und Arbeit für starke Männer."
"Die bessere Klasse der Minenarbeiter, die sich zu heben und zu humanisiren
sucht, statt irgend Stütze an ihren Weibern zu finden, wird durch sie herunter-
gezerrt." Nachdem die Bourgeois noch weiter in die Kreuz und Quere gefragt,
kömmt endlich das Geheimniss ihres "Mitleidens" für Witwen, arme Familien
u. s. w. heraus: "Der Kohleneigenthümer ernennt gewisse Gentlemen zur Ober-
aufsicht und deren Politik ist es, um Beifall zu ernten, alles auf den möglichst
ökonomischen Fuss zu setzen, und die beschäftigten Mädchen erhalten 1 bis 1 sh.
6 d. täglich, wo ein Mann 2 sh. 6 d. erhalten müsste." (n. 1816.)
4) Todtenschau-Juries. (n. 360.) "Mit Bezug auf die coroner's
inquests in Euren Distrikten, sind die Arbeiter zufrieden mit dem Gerichtsver-
fahren, wenn Unfälle vorkommen? -- Nein, sie sind es nicht." (n. 361.) "Warum
nicht? -- Namentlich weil man Leute zu Juries macht, die absolut nichts von
Minen wissen. Arbeiter werden nie zugezogen, ausser als Zeugen. Im Ganzen
nimmt man Krämer aus der Nachbarschaft, welche unter dem Einfluss der Minen-
besitzer, ihrer Kunden, stehn und nicht einmal die technischen Ausdrücke der
Zeugen verstehn. Wir verlangen, dass Minenarbeiter einen Theil der Jury
bilden. Im Durchschnitt steht der Urtheilsspruch im Widerspruch zu den Zeugen-
aussagen." (n. 378) "Sollen Juries nicht unparteiisch sein? -- Ja." (n. 379.)
"Würden die Arbeiter es sein? -- Ich sehe keine Motive, warum sie nicht unpar-
teiisch sein sollten. Sie haben Sachkenntniss." (n. 380.) "Aber würden sie
nicht die Tendenz haben, im Interesse der Arbeiter ungerecht harte Urtheile zu
fällen? -- Nein, ich glaube es nicht."
5) Falsches Mass und Gewicht u. s. w. Die Arbeiter verlangen
wöchentliche, statt vierzehntägige Zahlung, Mass nach Gewicht, statt nach Kubik-
raum der Kufen, Schutz gegen die Anwendung falschen Gewichts u. s. w.
(n. 1071.) "Wenn die Kufen fraudulent vergrössert werden, so kann ein Mann
ja die Mine verlassen nach 14tägiger Notiz? -- Aber, wenn er zu einem andern
Platz geht, findet er dasselbe." (n. 1072.) "Aber er kann den Platz doch ver-
lassen, wo das Unrecht verübt wird? -- Es ist allgemein herrschend." (n. 1073.)
"Aber der Mann kann seinen jedesmaligen Platz nach 14tägiger Notiz verlassen?
-- Ja." Streusand drauf!

binirte Arbeitsprozesse auf grosser, gesellschaftlicher Stufenleiter, die Kon-
centration des Kapitals und das Fabrikregime selbst. Sie zerstört alle

Gefühle der Kinder müssen von mütterlicher Zucht herkommen.“ (n. 1751.)
„Aber das passt ja auch auf agrikole Beschäftigung der Weiber? — Die dauert nur
zwei Saisons, bei uns arbeiten sie alle 4 Saisons durch, manchmal Tag und Nacht,
nass bis auf die Haut, ihre Konstitution geschwächt, ihre Gesundheit gebrochen.“
(n. 1753.) „Ihr habt die Frage (nämlich der Weiberbeschäftigung) nicht all-
gemein
studirt? — Ich habe um mich her geschaut, und kann so viel sagen,
dass ich nirgendwo etwas der weiblichen Beschäftigung an den Kohlengruben
Paralleles gefunden habe.“ „Es ist Mannsarbeit und Arbeit für starke Männer.“
„Die bessere Klasse der Minenarbeiter, die sich zu heben und zu humanisiren
sucht, statt irgend Stütze an ihren Weibern zu finden, wird durch sie herunter-
gezerrt.“ Nachdem die Bourgeois noch weiter in die Kreuz und Quere gefragt,
kömmt endlich das Geheimniss ihres „Mitleidens“ für Witwen, arme Familien
u. s. w. heraus: „Der Kohleneigenthümer ernennt gewisse Gentlemen zur Ober-
aufsicht und deren Politik ist es, um Beifall zu ernten, alles auf den möglichst
ökonomischen Fuss zu setzen, und die beschäftigten Mädchen erhalten 1 bis 1 sh.
6 d. täglich, wo ein Mann 2 sh. 6 d. erhalten müsste.“ (n. 1816.)
4) Todtenschau-Juries. (n. 360.) „Mit Bezug auf die coroner’s
inquests in Euren Distrikten, sind die Arbeiter zufrieden mit dem Gerichtsver-
fahren, wenn Unfälle vorkommen? — Nein, sie sind es nicht.“ (n. 361.) „Warum
nicht? — Namentlich weil man Leute zu Juries macht, die absolut nichts von
Minen wissen. Arbeiter werden nie zugezogen, ausser als Zeugen. Im Ganzen
nimmt man Krämer aus der Nachbarschaft, welche unter dem Einfluss der Minen-
besitzer, ihrer Kunden, stehn und nicht einmal die technischen Ausdrücke der
Zeugen verstehn. Wir verlangen, dass Minenarbeiter einen Theil der Jury
bilden. Im Durchschnitt steht der Urtheilsspruch im Widerspruch zu den Zeugen-
aussagen.“ (n. 378) „Sollen Juries nicht unparteiisch sein? — Ja.“ (n. 379.)
„Würden die Arbeiter es sein? — Ich sehe keine Motive, warum sie nicht unpar-
teiisch sein sollten. Sie haben Sachkenntniss.“ (n. 380.) „Aber würden sie
nicht die Tendenz haben, im Interesse der Arbeiter ungerecht harte Urtheile zu
fällen? — Nein, ich glaube es nicht.“
5) Falsches Mass und Gewicht u. s. w. Die Arbeiter verlangen
wöchentliche, statt vierzehntägige Zahlung, Mass nach Gewicht, statt nach Kubik-
raum der Kufen, Schutz gegen die Anwendung falschen Gewichts u. s. w.
(n. 1071.) „Wenn die Kufen fraudulent vergrössert werden, so kann ein Mann
ja die Mine verlassen nach 14tägiger Notiz? — Aber, wenn er zu einem andern
Platz geht, findet er dasselbe.“ (n. 1072.) „Aber er kann den Platz doch ver-
lassen, wo das Unrecht verübt wird? — Es ist allgemein herrschend.“ (n. 1073.)
„Aber der Mann kann seinen jedesmaligen Platz nach 14tägiger Notiz verlassen?
— Ja.“ Streusand drauf!
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[490/0509] binirte Arbeitsprozesse auf grosser, gesellschaftlicher Stufenleiter, die Kon- centration des Kapitals und das Fabrikregime selbst. Sie zerstört alle 321) 321) Gefühle der Kinder müssen von mütterlicher Zucht herkommen.“ (n. 1751.) „Aber das passt ja auch auf agrikole Beschäftigung der Weiber? — Die dauert nur zwei Saisons, bei uns arbeiten sie alle 4 Saisons durch, manchmal Tag und Nacht, nass bis auf die Haut, ihre Konstitution geschwächt, ihre Gesundheit gebrochen.“ (n. 1753.) „Ihr habt die Frage (nämlich der Weiberbeschäftigung) nicht all- gemein studirt? — Ich habe um mich her geschaut, und kann so viel sagen, dass ich nirgendwo etwas der weiblichen Beschäftigung an den Kohlengruben Paralleles gefunden habe.“ „Es ist Mannsarbeit und Arbeit für starke Männer.“ „Die bessere Klasse der Minenarbeiter, die sich zu heben und zu humanisiren sucht, statt irgend Stütze an ihren Weibern zu finden, wird durch sie herunter- gezerrt.“ Nachdem die Bourgeois noch weiter in die Kreuz und Quere gefragt, kömmt endlich das Geheimniss ihres „Mitleidens“ für Witwen, arme Familien u. s. w. heraus: „Der Kohleneigenthümer ernennt gewisse Gentlemen zur Ober- aufsicht und deren Politik ist es, um Beifall zu ernten, alles auf den möglichst ökonomischen Fuss zu setzen, und die beschäftigten Mädchen erhalten 1 bis 1 sh. 6 d. täglich, wo ein Mann 2 sh. 6 d. erhalten müsste.“ (n. 1816.) 4) Todtenschau-Juries. (n. 360.) „Mit Bezug auf die coroner’s inquests in Euren Distrikten, sind die Arbeiter zufrieden mit dem Gerichtsver- fahren, wenn Unfälle vorkommen? — Nein, sie sind es nicht.“ (n. 361.) „Warum nicht? — Namentlich weil man Leute zu Juries macht, die absolut nichts von Minen wissen. Arbeiter werden nie zugezogen, ausser als Zeugen. Im Ganzen nimmt man Krämer aus der Nachbarschaft, welche unter dem Einfluss der Minen- besitzer, ihrer Kunden, stehn und nicht einmal die technischen Ausdrücke der Zeugen verstehn. Wir verlangen, dass Minenarbeiter einen Theil der Jury bilden. Im Durchschnitt steht der Urtheilsspruch im Widerspruch zu den Zeugen- aussagen.“ (n. 378) „Sollen Juries nicht unparteiisch sein? — Ja.“ (n. 379.) „Würden die Arbeiter es sein? — Ich sehe keine Motive, warum sie nicht unpar- teiisch sein sollten. Sie haben Sachkenntniss.“ (n. 380.) „Aber würden sie nicht die Tendenz haben, im Interesse der Arbeiter ungerecht harte Urtheile zu fällen? — Nein, ich glaube es nicht.“ 5) Falsches Mass und Gewicht u. s. w. Die Arbeiter verlangen wöchentliche, statt vierzehntägige Zahlung, Mass nach Gewicht, statt nach Kubik- raum der Kufen, Schutz gegen die Anwendung falschen Gewichts u. s. w. (n. 1071.) „Wenn die Kufen fraudulent vergrössert werden, so kann ein Mann ja die Mine verlassen nach 14tägiger Notiz? — Aber, wenn er zu einem andern Platz geht, findet er dasselbe.“ (n. 1072.) „Aber er kann den Platz doch ver- lassen, wo das Unrecht verübt wird? — Es ist allgemein herrschend.“ (n. 1073.) „Aber der Mann kann seinen jedesmaligen Platz nach 14tägiger Notiz verlassen? — Ja.“ Streusand drauf!

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 490. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/509>, abgerufen am 22.11.2024.