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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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nimmt, hängt ab von der grössern oder geringern Schwierigkeit, die zur
Erzielung des bezweckten Nutzeffekts zu überwinden ist. Die Erfahrung
lehrt ihm das und unser Robinson, der Uhr, Hauptbuch, Tinte und Feder
aus dem Schiffbruch gerettet, beginnt als guter Engländer bald Buch über
sich selbst zu führen. Sein Inventarium enthält ein Verzeichniss der Ge-
brauchsgegenstände, die er besitzt, der verschiednen Verrichtungen,
die zu ihrer Produktion erheischt sind, endlich der Arbeitszeit, die
ihm bestimmte Quanta dieser verschiednen Produkte im Durchschnitt
kosten. Alle Beziehungen zwischen Robinson und den Dingen, die seinen
selbstgeschaffnen Reichthum bilden, sind hier so einfach und durchsichtig,
dass selbst Herr M. Wirth sie ohne besondre Geistesanstrengung verstehn
dürfte. Und dennoch sind darin alle wesentlichen Bestimmungen des
Werths enthalten.

Setzen wir nun an die Stelle Robinson's einen Verein freier Menschen,
die mit gemeinschaftlichen Produktionsmitteln arbeiten und ihre vielen in-
dividuellen Arbeitskräfte selbstbewusst als eine gesellschaftliche Arbeits-
kraft verausgaben. Alle Bestimmungen von Robinson's Arbeit wieder-
holen sich, nur gesellschaftlich, statt individuell. Ein wesent-
licher Unterschied tritt jedoch ein. Alle Produkte Robinson's waren sein
ausschliesslich persönliches Produkt und daher unmittelbar Gebrauchs-
gegenstände für ihn. Das Gesammtprodukt des Vereins ist ein gesell-
schaftliches
Produkt. Ein Theil dieses Produkts dient wieder als
Produktionsmittel. Er bleibt gesellschaftlich. Aber ein anderer Theil
wird als Lebensmittel von den Vereinsgliedern verzehrt. Er muss daher
unter sie vertheilt werden. Die Art dieser Vertheilung wird wech-
seln mit der besondern Art des gesellschaftlichen Produktionsorganismus
selbst und der entsprechenden geschichtlichen Entwicklungshöhe der Produ-
zenten. Nur zur Parallele mit der Waarenproduktion setzen wir voraus,
der Antheil jedes Produzenten an den Lebensmitteln sei bestimmt durch
seine Arbeitszeit. Die Arbeitszeit würde also eine doppelte Rolle
spielen. Ihre gesellschaftlich planmässige Vertheilung regelt die richtige
Proportion der verschiednen Arbeitsfunktionen zu den verschiednen Be-
dürfnissen. Andrerseits dient die Arbeitszeit zugleich als Mass des indi-
viduellen Antheils des Produzenten an der Gemeinarbeit und daher auch
an dem individuell verzehrbaren Theil des Gemeinprodukts. Die gesell-
schaftlichen Beziehungen der Menschen zu ihren Arbeiten und ihren Ar-

nimmt, hängt ab von der grössern oder geringern Schwierigkeit, die zur
Erzielung des bezweckten Nutzeffekts zu überwinden ist. Die Erfahrung
lehrt ihm das und unser Robinson, der Uhr, Hauptbuch, Tinte und Feder
aus dem Schiffbruch gerettet, beginnt als guter Engländer bald Buch über
sich selbst zu führen. Sein Inventarium enthält ein Verzeichniss der Ge-
brauchsgegenstände, die er besitzt, der verschiednen Verrichtungen,
die zu ihrer Produktion erheischt sind, endlich der Arbeitszeit, die
ihm bestimmte Quanta dieser verschiednen Produkte im Durchschnitt
kosten. Alle Beziehungen zwischen Robinson und den Dingen, die seinen
selbstgeschaffnen Reichthum bilden, sind hier so einfach und durchsichtig,
dass selbst Herr M. Wirth sie ohne besondre Geistesanstrengung verstehn
dürfte. Und dennoch sind darin alle wesentlichen Bestimmungen des
Werths enthalten.

Setzen wir nun an die Stelle Robinson’s einen Verein freier Menschen,
die mit gemeinschaftlichen Produktionsmitteln arbeiten und ihre vielen in-
dividuellen Arbeitskräfte selbstbewusst als eine gesellschaftliche Arbeits-
kraft verausgaben. Alle Bestimmungen von Robinson’s Arbeit wieder-
holen sich, nur gesellschaftlich, statt individuell. Ein wesent-
licher Unterschied tritt jedoch ein. Alle Produkte Robinson’s waren sein
ausschliesslich persönliches Produkt und daher unmittelbar Gebrauchs-
gegenstände für ihn. Das Gesammtprodukt des Vereins ist ein gesell-
schaftliches
Produkt. Ein Theil dieses Produkts dient wieder als
Produktionsmittel. Er bleibt gesellschaftlich. Aber ein anderer Theil
wird als Lebensmittel von den Vereinsgliedern verzehrt. Er muss daher
unter sie vertheilt werden. Die Art dieser Vertheilung wird wech-
seln mit der besondern Art des gesellschaftlichen Produktionsorganismus
selbst und der entsprechenden geschichtlichen Entwicklungshöhe der Produ-
zenten. Nur zur Parallele mit der Waarenproduktion setzen wir voraus,
der Antheil jedes Produzenten an den Lebensmitteln sei bestimmt durch
seine Arbeitszeit. Die Arbeitszeit würde also eine doppelte Rolle
spielen. Ihre gesellschaftlich planmässige Vertheilung regelt die richtige
Proportion der verschiednen Arbeitsfunktionen zu den verschiednen Be-
dürfnissen. Andrerseits dient die Arbeitszeit zugleich als Mass des indi-
viduellen Antheils des Produzenten an der Gemeinarbeit und daher auch
an dem individuell verzehrbaren Theil des Gemeinprodukts. Die gesell-
schaftlichen Beziehungen der Menschen zu ihren Arbeiten und ihren Ar-

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[37/0056] nimmt, hängt ab von der grössern oder geringern Schwierigkeit, die zur Erzielung des bezweckten Nutzeffekts zu überwinden ist. Die Erfahrung lehrt ihm das und unser Robinson, der Uhr, Hauptbuch, Tinte und Feder aus dem Schiffbruch gerettet, beginnt als guter Engländer bald Buch über sich selbst zu führen. Sein Inventarium enthält ein Verzeichniss der Ge- brauchsgegenstände, die er besitzt, der verschiednen Verrichtungen, die zu ihrer Produktion erheischt sind, endlich der Arbeitszeit, die ihm bestimmte Quanta dieser verschiednen Produkte im Durchschnitt kosten. Alle Beziehungen zwischen Robinson und den Dingen, die seinen selbstgeschaffnen Reichthum bilden, sind hier so einfach und durchsichtig, dass selbst Herr M. Wirth sie ohne besondre Geistesanstrengung verstehn dürfte. Und dennoch sind darin alle wesentlichen Bestimmungen des Werths enthalten. Setzen wir nun an die Stelle Robinson’s einen Verein freier Menschen, die mit gemeinschaftlichen Produktionsmitteln arbeiten und ihre vielen in- dividuellen Arbeitskräfte selbstbewusst als eine gesellschaftliche Arbeits- kraft verausgaben. Alle Bestimmungen von Robinson’s Arbeit wieder- holen sich, nur gesellschaftlich, statt individuell. Ein wesent- licher Unterschied tritt jedoch ein. Alle Produkte Robinson’s waren sein ausschliesslich persönliches Produkt und daher unmittelbar Gebrauchs- gegenstände für ihn. Das Gesammtprodukt des Vereins ist ein gesell- schaftliches Produkt. Ein Theil dieses Produkts dient wieder als Produktionsmittel. Er bleibt gesellschaftlich. Aber ein anderer Theil wird als Lebensmittel von den Vereinsgliedern verzehrt. Er muss daher unter sie vertheilt werden. Die Art dieser Vertheilung wird wech- seln mit der besondern Art des gesellschaftlichen Produktionsorganismus selbst und der entsprechenden geschichtlichen Entwicklungshöhe der Produ- zenten. Nur zur Parallele mit der Waarenproduktion setzen wir voraus, der Antheil jedes Produzenten an den Lebensmitteln sei bestimmt durch seine Arbeitszeit. Die Arbeitszeit würde also eine doppelte Rolle spielen. Ihre gesellschaftlich planmässige Vertheilung regelt die richtige Proportion der verschiednen Arbeitsfunktionen zu den verschiednen Be- dürfnissen. Andrerseits dient die Arbeitszeit zugleich als Mass des indi- viduellen Antheils des Produzenten an der Gemeinarbeit und daher auch an dem individuell verzehrbaren Theil des Gemeinprodukts. Die gesell- schaftlichen Beziehungen der Menschen zu ihren Arbeiten und ihren Ar-

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/56>, abgerufen am 21.11.2024.