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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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lich dividiren wir die so erhaltne Summe durch die Kopfzahl der Arbeiter,
um hinwiederum zu entdecken, wie viel jedem Arbeiter individuell im
Durchschnitt zufallen kann. Eine ungemein pfiffige Procedur diess. Sie
verhindert Herrn Fawcett nicht im selben Athemzug zu sagen: "Der in
England jährlich accumulirte Gesammtreichthum wird in zwei Theile ge-
theilt. Ein Theil wird in England zur Erhaltung unsrer eignen Industrie
verwandt. Ein andrer Theil wird in andere Länder exportirt ... Der
in unsrer Industrie angewandte Theil bildet keine bedeutende
Portion des jährlich in diesem Land accumulirten Reich-
thums
"69). Der grössere Theil des jährlich zuwachsenden Mehrpro-
dukts, dem englischen Arbeiter ohne Aequivalent entwandt, wird also
nicht in England, sondern in fremden Ländern verkapitalisirt. Aber mit
dem so exportirten Surpluskapital wird ja auch ein Theil des von Gott und
Bentham erfundnen "Arbeitsfonds" exportirt70).

c) Das allgemeine Gesetz der kapitalistischen Accu-
mulation
.

Wachsthum des Kapitals schliesst Wachsthum seines vari-
ablen oder in Arbeitskraft umgesetzten Bestandtheils ein. Ein Theil des in
Surpluskapital verwandelten Mehrwerths muss stets rückverwandelt werden
in variables Kapital oder zuschüssigen Arbeitsfonds. Unterstellen wir, dass,
nebst sonst gleichbleibenden Umständen, die technologische Zusammensetzung
des Kapitals unverändert bleibt, d. h. eine bestimmte Masse von Produk-
tionsmitteln oder constantem Kapital stets von gleich viel lebendiger Arbeit
in Bewegung gesetzt wird, so wächst die Nachfrage nach Arbeit und der
Subsistenzfonds der Arbeiter verhältnissmässig mit dem Kapital und um so
rascher, je rascher das Kapital wächst. Da der Mehrwerth ein jährliches
Produkt des Kapitals ist, da er dem Originalkapital jährlich ein Increment
zusetzt, da diess Increment selbst jährlich wächst mit dem jährlich zuneh-

69) Fawcett l. c. p. 123, 122.
70) Man könnte sagen, dass nicht nur Kapital, sondern auch Arbeiter, in
Form der Emigration, jährlich aus England exportirt werden. Im Text ist jedoch
gar nicht die Rede vom Peculium der Auswanderer, die zum grossen Theil keine
Arbeiter sind. Die Pächterssöhne liefern grosse Portion. Das jährlich zur Ver-
zinsung ins Ausland versandte englische Surpluskapital steht in ungleich grösserem
Verhältniss zur jährlichen Accumulation als die jährliche Auswanderung zum
jährlichen Zuwachs der Bevölkerung.

lich dividiren wir die so erhaltne Summe durch die Kopfzahl der Arbeiter,
um hinwiederum zu entdecken, wie viel jedem Arbeiter individuell im
Durchschnitt zufallen kann. Eine ungemein pfiffige Procedur diess. Sie
verhindert Herrn Fawcett nicht im selben Athemzug zu sagen: „Der in
England jährlich accumulirte Gesammtreichthum wird in zwei Theile ge-
theilt. Ein Theil wird in England zur Erhaltung unsrer eignen Industrie
verwandt. Ein andrer Theil wird in andere Länder exportirt … Der
in unsrer Industrie angewandte Theil bildet keine bedeutende
Portion des jährlich in diesem Land accumulirten Reich-
thums
69). Der grössere Theil des jährlich zuwachsenden Mehrpro-
dukts, dem englischen Arbeiter ohne Aequivalent entwandt, wird also
nicht in England, sondern in fremden Ländern verkapitalisirt. Aber mit
dem so exportirten Surpluskapital wird ja auch ein Theil des von Gott und
Bentham erfundnen „Arbeitsfonds“ exportirt70).

c) Das allgemeine Gesetz der kapitalistischen Accu-
mulation
.

Wachsthum des Kapitals schliesst Wachsthum seines vari-
ablen oder in Arbeitskraft umgesetzten Bestandtheils ein. Ein Theil des in
Surpluskapital verwandelten Mehrwerths muss stets rückverwandelt werden
in variables Kapital oder zuschüssigen Arbeitsfonds. Unterstellen wir, dass,
nebst sonst gleichbleibenden Umständen, die technologische Zusammensetzung
des Kapitals unverändert bleibt, d. h. eine bestimmte Masse von Produk-
tionsmitteln oder constantem Kapital stets von gleich viel lebendiger Arbeit
in Bewegung gesetzt wird, so wächst die Nachfrage nach Arbeit und der
Subsistenzfonds der Arbeiter verhältnissmässig mit dem Kapital und um so
rascher, je rascher das Kapital wächst. Da der Mehrwerth ein jährliches
Produkt des Kapitals ist, da er dem Originalkapital jährlich ein Increment
zusetzt, da diess Increment selbst jährlich wächst mit dem jährlich zuneh-

69) Fawcett l. c. p. 123, 122.
70) Man könnte sagen, dass nicht nur Kapital, sondern auch Arbeiter, in
Form der Emigration, jährlich aus England exportirt werden. Im Text ist jedoch
gar nicht die Rede vom Peculium der Auswanderer, die zum grossen Theil keine
Arbeiter sind. Die Pächterssöhne liefern grosse Portion. Das jährlich zur Ver-
zinsung ins Ausland versandte englische Surpluskapital steht in ungleich grösserem
Verhältniss zur jährlichen Accumulation als die jährliche Auswanderung zum
jährlichen Zuwachs der Bevölkerung.
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[599/0618] lich dividiren wir die so erhaltne Summe durch die Kopfzahl der Arbeiter, um hinwiederum zu entdecken, wie viel jedem Arbeiter individuell im Durchschnitt zufallen kann. Eine ungemein pfiffige Procedur diess. Sie verhindert Herrn Fawcett nicht im selben Athemzug zu sagen: „Der in England jährlich accumulirte Gesammtreichthum wird in zwei Theile ge- theilt. Ein Theil wird in England zur Erhaltung unsrer eignen Industrie verwandt. Ein andrer Theil wird in andere Länder exportirt … Der in unsrer Industrie angewandte Theil bildet keine bedeutende Portion des jährlich in diesem Land accumulirten Reich- thums“ 69). Der grössere Theil des jährlich zuwachsenden Mehrpro- dukts, dem englischen Arbeiter ohne Aequivalent entwandt, wird also nicht in England, sondern in fremden Ländern verkapitalisirt. Aber mit dem so exportirten Surpluskapital wird ja auch ein Theil des von Gott und Bentham erfundnen „Arbeitsfonds“ exportirt 70). c) Das allgemeine Gesetz der kapitalistischen Accu- mulation. Wachsthum des Kapitals schliesst Wachsthum seines vari- ablen oder in Arbeitskraft umgesetzten Bestandtheils ein. Ein Theil des in Surpluskapital verwandelten Mehrwerths muss stets rückverwandelt werden in variables Kapital oder zuschüssigen Arbeitsfonds. Unterstellen wir, dass, nebst sonst gleichbleibenden Umständen, die technologische Zusammensetzung des Kapitals unverändert bleibt, d. h. eine bestimmte Masse von Produk- tionsmitteln oder constantem Kapital stets von gleich viel lebendiger Arbeit in Bewegung gesetzt wird, so wächst die Nachfrage nach Arbeit und der Subsistenzfonds der Arbeiter verhältnissmässig mit dem Kapital und um so rascher, je rascher das Kapital wächst. Da der Mehrwerth ein jährliches Produkt des Kapitals ist, da er dem Originalkapital jährlich ein Increment zusetzt, da diess Increment selbst jährlich wächst mit dem jährlich zuneh- 69) Fawcett l. c. p. 123, 122. 70) Man könnte sagen, dass nicht nur Kapital, sondern auch Arbeiter, in Form der Emigration, jährlich aus England exportirt werden. Im Text ist jedoch gar nicht die Rede vom Peculium der Auswanderer, die zum grossen Theil keine Arbeiter sind. Die Pächterssöhne liefern grosse Portion. Das jährlich zur Ver- zinsung ins Ausland versandte englische Surpluskapital steht in ungleich grösserem Verhältniss zur jährlichen Accumulation als die jährliche Auswanderung zum jährlichen Zuwachs der Bevölkerung.

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 599. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/618>, abgerufen am 24.11.2024.