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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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dieser kapitalistischen Civilisation mit ihrem Elend und ihrer Degradation der
Massen vor der Barbarei? Er findet nur eine Antwort -- die Sicher-
heit
! "Durch den Fortschritt der Industrie und Wissenschaft," sagt
Sismondi, "kann jeder Arbeiter jeden Tag viel mehr produciren als er
zu seinem Konsum braucht. Aber zu gleicher Zeit, während seine Arbeit
den Reichthum producirt, würde der Reichthum, wäre er berufen ihn selbst
zu konsumiren, ihn wenig geeignet zur Arbeit machen"92). "Die armen
Nationen," sagt Destutt de Tracy, "sind die, wo das Volk gut dran
ist, und die reichen Nationen sind die, wo es gewöhnlich arm ist"93).

Keine Periode der modernen Gesellschaft ist so günstig für das Stu-
dium der kapitalistischen Accumulation als die Periode der letztver-
flossenen 20 Jahre. Es ist als ob sie den Fortunatussäckel gefunden
hätte. Von allen Ländern aber bietet England wieder das klassische Bei-
spiel, weil es den ersten Rang auf dem Weltmarkt behauptet, die kapita-
listische Produktionsweise hier allein völlig entwickelt ist, und endlich die
Einführung des tausendjährigen Reichs des Freihandels seit 1846 der
Vulgärökonomie den letzten Schlupfwinkel abgeschnitten hat. Der tita-
nische Fortschritt der Produktion, so dass die letzte Hälfte der zwanzig-
jährigen Periode die erste wieder weit überflügelt, ward bereits im vierten
Kapitel hinreichend angedeutet.

Obgleich das absolute Wachsthum der englischen Bevölkerung im
letzten halben Jahrhundert sehr gross war, fiel das verhältnissmäs-
sige Wachsthum oder die Rate des Zuwachses fortwäh-
rend
, wie folgende dem officiellen Census entlehnte Tabelle zeigt:
Jährlicher procentmässiger Zuwachs der Bevölkerung
von England und Wales in Decimalzahlen
.

[Tabelle]

92) Sismondi l. c. t. I, p. 85.
93) Destutt de Tracy l. c. p. 231: "Les nations pauvres, c'est la ou
le peuple est a son aise; et les nations riches, c'est la ou il est ordinairement
pauvre."

dieser kapitalistischen Civilisation mit ihrem Elend und ihrer Degradation der
Massen vor der Barbarei? Er findet nur eine Antwort — die Sicher-
heit
! „Durch den Fortschritt der Industrie und Wissenschaft,“ sagt
Sismondi, „kann jeder Arbeiter jeden Tag viel mehr produciren als er
zu seinem Konsum braucht. Aber zu gleicher Zeit, während seine Arbeit
den Reichthum producirt, würde der Reichthum, wäre er berufen ihn selbst
zu konsumiren, ihn wenig geeignet zur Arbeit machen“92). „Die armen
Nationen,“ sagt Destutt de Tracy, „sind die, wo das Volk gut dran
ist, und die reichen Nationen sind die, wo es gewöhnlich arm ist“93).

Keine Periode der modernen Gesellschaft ist so günstig für das Stu-
dium der kapitalistischen Accumulation als die Periode der letztver-
flossenen 20 Jahre. Es ist als ob sie den Fortunatussäckel gefunden
hätte. Von allen Ländern aber bietet England wieder das klassische Bei-
spiel, weil es den ersten Rang auf dem Weltmarkt behauptet, die kapita-
listische Produktionsweise hier allein völlig entwickelt ist, und endlich die
Einführung des tausendjährigen Reichs des Freihandels seit 1846 der
Vulgärökonomie den letzten Schlupfwinkel abgeschnitten hat. Der tita-
nische Fortschritt der Produktion, so dass die letzte Hälfte der zwanzig-
jährigen Periode die erste wieder weit überflügelt, ward bereits im vierten
Kapitel hinreichend angedeutet.

Obgleich das absolute Wachsthum der englischen Bevölkerung im
letzten halben Jahrhundert sehr gross war, fiel das verhältnissmäs-
sige Wachsthum oder die Rate des Zuwachses fortwäh-
rend
, wie folgende dem officiellen Census entlehnte Tabelle zeigt:
Jährlicher procentmässiger Zuwachs der Bevölkerung
von England und Wales in Decimalzahlen
.

[Tabelle]

92) Sismondi l. c. t. I, p. 85.
93) Destutt de Tracy l. c. p. 231: „Les nations pauvres, c’est là où
le peuple est à son aise; et les nations riches, c’est là où il est ordinairement
pauvre.“
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[635/0654] dieser kapitalistischen Civilisation mit ihrem Elend und ihrer Degradation der Massen vor der Barbarei? Er findet nur eine Antwort — die Sicher- heit! „Durch den Fortschritt der Industrie und Wissenschaft,“ sagt Sismondi, „kann jeder Arbeiter jeden Tag viel mehr produciren als er zu seinem Konsum braucht. Aber zu gleicher Zeit, während seine Arbeit den Reichthum producirt, würde der Reichthum, wäre er berufen ihn selbst zu konsumiren, ihn wenig geeignet zur Arbeit machen“ 92). „Die armen Nationen,“ sagt Destutt de Tracy, „sind die, wo das Volk gut dran ist, und die reichen Nationen sind die, wo es gewöhnlich arm ist“ 93). Keine Periode der modernen Gesellschaft ist so günstig für das Stu- dium der kapitalistischen Accumulation als die Periode der letztver- flossenen 20 Jahre. Es ist als ob sie den Fortunatussäckel gefunden hätte. Von allen Ländern aber bietet England wieder das klassische Bei- spiel, weil es den ersten Rang auf dem Weltmarkt behauptet, die kapita- listische Produktionsweise hier allein völlig entwickelt ist, und endlich die Einführung des tausendjährigen Reichs des Freihandels seit 1846 der Vulgärökonomie den letzten Schlupfwinkel abgeschnitten hat. Der tita- nische Fortschritt der Produktion, so dass die letzte Hälfte der zwanzig- jährigen Periode die erste wieder weit überflügelt, ward bereits im vierten Kapitel hinreichend angedeutet. Obgleich das absolute Wachsthum der englischen Bevölkerung im letzten halben Jahrhundert sehr gross war, fiel das verhältnissmäs- sige Wachsthum oder die Rate des Zuwachses fortwäh- rend, wie folgende dem officiellen Census entlehnte Tabelle zeigt: Jährlicher procentmässiger Zuwachs der Bevölkerung von England und Wales in Decimalzahlen. 92) Sismondi l. c. t. I, p. 85. 93) Destutt de Tracy l. c. p. 231: „Les nations pauvres, c’est là où le peuple est à son aise; et les nations riches, c’est là où il est ordinairement pauvre.“

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 635. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/654>, abgerufen am 27.11.2024.