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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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für männliches Scalp, 12 Jahre und drüber, 100 Pfd. St. neuer Währung,
für männliche Gefangene 105 Pfd. St., für gefangene Weiber und Kinder
55 Pfd. St., für Scalps von Weibern und Kindern 50 Pfd. St.!
Einige Decennien später rächte sich das Kolonialsystem an der unterdess
aufrührisch gewordenen Nachkommenschaft der frommen pilgrim fathers.
Unter englischem Antrieb und Sold wurden sie tomahawked. Das
britische Parlament erklärte Bluthunde und Scalpiren für "Mittel, welche
Gott und die Natur in seine Hand gegeben."

Das Kolonialsystem reifte treibhausmässig Handel und Schifffahrt.
Die "Gesellschaften Monopolia" (Luther) waren gewaltige Hebel der Ka-
pital-Koncentration. Den aufschiessenden Manufakturen sicherte die Kolonie
Absatzmarkt und eine durch das Marktmonopol potenzirte Accumulation.
Der ausserhalb Europa direkt erplünderte, herausgesklavte und herausge-
mordete Schatz floss ins Mutterland zurück und verwandelte sich hier in
Kapital. Holland, welches das Kolonialsystem zuerst völlig entwickelte,
stand schon 1648 im Brennpunkt seiner Handelsgrösse. Es war "in fast
ausschliesslichem Besitz des ostindischen Handels und des Verkehrs zwi-
schen dem europäischen Südwesten und Nordosten. Seine Fischereien,
Seewesen, Manufakturen übertrafen die eines jeden anderen Landes. Die
Kapitalien der Republik waren vielleicht bedeutender als die des übrigen
Europa insgesammt." Jülich vergisst hinzuzusetzen: Hollands Volks-
masse war schon 1648 mehr überarbeitet, verarmter und brutaler unter-
drückt als die des übrigen Europa's insgesammt. Das Kolonialsystem
warf mit einem Schub und Bautz alle alten Götzen über Haufen. Es pro-
klamirte die Plusmacherei als letzten und einzigen Zweck der Menschheit.
Es war die Geburtsstätte des modernen Staatsschulden- und Kre-
ditsystems
.

Die auffallende Rolle des Staatsschulden- und modernen Steuer-
systems
bei der Verwandlung des gesellschaftlichen Reich-
thums in Kapital
, der Expropriation selbstständiger Arbeiter, und der
Herunterdrückung der Lohnarbeiter, hat manche Schriftsteller, wie W. Cob-
bett, Doubleday u. s. w. verleitet dort den Grund alles modernen Volkselends zu
suchen. Mit den Staatsschulden entsprang zugleich ein internationales Kredit-
wesen, welches oft die Quelle der ursprünglichen Accumulation
in einem bestimmten Land versteckt. Die Gemeinheiten des venetianischen
Raubsystems z. B. bilden eine verborgne Grundlage des Kapitalreichthums

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für männliches Scalp, 12 Jahre und drüber, 100 Pfd. St. neuer Währung,
für männliche Gefangene 105 Pfd. St., für gefangene Weiber und Kinder
55 Pfd. St., für Scalps von Weibern und Kindern 50 Pfd. St.!
Einige Decennien später rächte sich das Kolonialsystem an der unterdess
aufrührisch gewordenen Nachkommenschaft der frommen pilgrim fathers.
Unter englischem Antrieb und Sold wurden sie tomahawked. Das
britische Parlament erklärte Bluthunde und Scalpiren für „Mittel, welche
Gott und die Natur in seine Hand gegeben.“

Das Kolonialsystem reifte treibhausmässig Handel und Schifffahrt.
Die „Gesellschaften Monopolia“ (Luther) waren gewaltige Hebel der Ka-
pital-Koncentration. Den aufschiessenden Manufakturen sicherte die Kolonie
Absatzmarkt und eine durch das Marktmonopol potenzirte Accumulation.
Der ausserhalb Europa direkt erplünderte, herausgesklavte und herausge-
mordete Schatz floss ins Mutterland zurück und verwandelte sich hier in
Kapital. Holland, welches das Kolonialsystem zuerst völlig entwickelte,
stand schon 1648 im Brennpunkt seiner Handelsgrösse. Es war „in fast
ausschliesslichem Besitz des ostindischen Handels und des Verkehrs zwi-
schen dem europäischen Südwesten und Nordosten. Seine Fischereien,
Seewesen, Manufakturen übertrafen die eines jeden anderen Landes. Die
Kapitalien der Republik waren vielleicht bedeutender als die des übrigen
Europa insgesammt.“ Jülich vergisst hinzuzusetzen: Hollands Volks-
masse war schon 1648 mehr überarbeitet, verarmter und brutaler unter-
drückt als die des übrigen Europa’s insgesammt. Das Kolonialsystem
warf mit einem Schub und Bautz alle alten Götzen über Haufen. Es pro-
klamirte die Plusmacherei als letzten und einzigen Zweck der Menschheit.
Es war die Geburtsstätte des modernen Staatsschulden- und Kre-
ditsystems
.

Die auffallende Rolle des Staatsschulden- und modernen Steuer-
systems
bei der Verwandlung des gesellschaftlichen Reich-
thums in Kapital
, der Expropriation selbstständiger Arbeiter, und der
Herunterdrückung der Lohnarbeiter, hat manche Schriftsteller, wie W. Cob-
bett, Doubleday u. s. w. verleitet dort den Grund alles modernen Volkselends zu
suchen. Mit den Staatsschulden entsprang zugleich ein internationales Kredit-
wesen, welches oft die Quelle der ursprünglichen Accumulation
in einem bestimmten Land versteckt. Die Gemeinheiten des venetianischen
Raubsystems z. B. bilden eine verborgne Grundlage des Kapitalreichthums

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[737/0756] für männliches Scalp, 12 Jahre und drüber, 100 Pfd. St. neuer Währung, für männliche Gefangene 105 Pfd. St., für gefangene Weiber und Kinder 55 Pfd. St., für Scalps von Weibern und Kindern 50 Pfd. St.! Einige Decennien später rächte sich das Kolonialsystem an der unterdess aufrührisch gewordenen Nachkommenschaft der frommen pilgrim fathers. Unter englischem Antrieb und Sold wurden sie tomahawked. Das britische Parlament erklärte Bluthunde und Scalpiren für „Mittel, welche Gott und die Natur in seine Hand gegeben.“ Das Kolonialsystem reifte treibhausmässig Handel und Schifffahrt. Die „Gesellschaften Monopolia“ (Luther) waren gewaltige Hebel der Ka- pital-Koncentration. Den aufschiessenden Manufakturen sicherte die Kolonie Absatzmarkt und eine durch das Marktmonopol potenzirte Accumulation. Der ausserhalb Europa direkt erplünderte, herausgesklavte und herausge- mordete Schatz floss ins Mutterland zurück und verwandelte sich hier in Kapital. Holland, welches das Kolonialsystem zuerst völlig entwickelte, stand schon 1648 im Brennpunkt seiner Handelsgrösse. Es war „in fast ausschliesslichem Besitz des ostindischen Handels und des Verkehrs zwi- schen dem europäischen Südwesten und Nordosten. Seine Fischereien, Seewesen, Manufakturen übertrafen die eines jeden anderen Landes. Die Kapitalien der Republik waren vielleicht bedeutender als die des übrigen Europa insgesammt.“ Jülich vergisst hinzuzusetzen: Hollands Volks- masse war schon 1648 mehr überarbeitet, verarmter und brutaler unter- drückt als die des übrigen Europa’s insgesammt. Das Kolonialsystem warf mit einem Schub und Bautz alle alten Götzen über Haufen. Es pro- klamirte die Plusmacherei als letzten und einzigen Zweck der Menschheit. Es war die Geburtsstätte des modernen Staatsschulden- und Kre- ditsystems. Die auffallende Rolle des Staatsschulden- und modernen Steuer- systems bei der Verwandlung des gesellschaftlichen Reich- thums in Kapital, der Expropriation selbstständiger Arbeiter, und der Herunterdrückung der Lohnarbeiter, hat manche Schriftsteller, wie W. Cob- bett, Doubleday u. s. w. verleitet dort den Grund alles modernen Volkselends zu suchen. Mit den Staatsschulden entsprang zugleich ein internationales Kredit- wesen, welches oft die Quelle der ursprünglichen Accumulation in einem bestimmten Land versteckt. Die Gemeinheiten des venetianischen Raubsystems z. B. bilden eine verborgne Grundlage des Kapitalreichthums I. 47

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 737. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/756>, abgerufen am 22.11.2024.