obendrein ganz unzweifelhaft war. Sätze, deren Deutung nur im Entferntesten Zweifel zuliess, sind lieber ganz wörtlich abgedruckt worden. Die von mir herrührenden Umarbeitungen und Einschie- bungen betragen im Ganzen noch keine zehn Druckseiten, und sind nur formeller Natur.
Die blosse Aufzählung des von Marx hinterlassnen handschrift- lichen Materials zu Buch II beweist, mit welcher Gewissenhaftigkeit ohne Gleichen, mit welcher strengen Selbstkritik er seine grossen ökonomischen Entdeckungen bis zur äussersten Vollendung auszu- arbeiten strebte, ehe er sie veröffentlichte; eine Selbstkritik, die ihn nur selten dazu kommen liess, die Darstellung nach Inhalt und Form seinem stets durch neue Studien sich erweiternden Gesichts- kreis anzupassen. Dies Material besteht nun aus folgendem.
Zuerst ein Manuskript "Zur Kritik der politischen Oekonomie," 1472 Quartseiten in 23 Heften, geschrieben August 1861 bis Juni 1863. Es ist die Fortsetzung des 1859 in Berlin erschienenen ersten Hefts desselben Titels. Es behandelt auf Seite 1--220 (Heft I--V) und dann wieder auf Seite 1159--1472 (Heft XIX--XXIII) die in Buch I des "Kapital" untersuchten Themata von der Verwandlung von Geld in Kapital bis zum Schluss, und ist die erste vorhandne Redaktion dafür. Die Seiten 973--1158 (Heft XVI--XVIII) handeln von: Kapital und Profit, Profitrate, Kauf- mannskapital und Geldkapital, also von Thematen, die später im Manuskript zu Buch III entwickelt sind. Die in Buch II, sowie sehr viele später in Buch III behandelten Themata sind dagegen noch nicht besonders zusammengestellt. Sie werden nebenbei be- handelt, namentlich in dem Abschnitt, der den Hauptkörper des Manuskripts ausmacht: Seite 220--972 (Heft VI--XV): Theorien über den Mehrwerth. Dieser Abschnitt enthält eine ausführliche kritische Geschichte des Kernpunkts der politischen Oekonomie, der Mehrwerthstheorie, und entwickelt daneben, in polemischem Gegen- satz zu den Vorgängern, die meisten der später im Manuskript zu Buch II und III besonders und in logischem Zusammenhang unter- suchten Punkte. Ich behalte mir vor, den kritischen Theil dieses Manuskripts, nach Beseitigung der zahlreichen durch Buch II und III bereits erledigten Stellen, als Buch IV des "Kapital" zu
obendrein ganz unzweifelhaft war. Sätze, deren Deutung nur im Entferntesten Zweifel zuliess, sind lieber ganz wörtlich abgedruckt worden. Die von mir herrührenden Umarbeitungen und Einschie- bungen betragen im Ganzen noch keine zehn Druckseiten, und sind nur formeller Natur.
Die blosse Aufzählung des von Marx hinterlassnen handschrift- lichen Materials zu Buch II beweist, mit welcher Gewissenhaftigkeit ohne Gleichen, mit welcher strengen Selbstkritik er seine grossen ökonomischen Entdeckungen bis zur äussersten Vollendung auszu- arbeiten strebte, ehe er sie veröffentlichte; eine Selbstkritik, die ihn nur selten dazu kommen liess, die Darstellung nach Inhalt und Form seinem stets durch neue Studien sich erweiternden Gesichts- kreis anzupassen. Dies Material besteht nun aus folgendem.
Zuerst ein Manuskript „Zur Kritik der politischen Oekonomie,“ 1472 Quartseiten in 23 Heften, geschrieben August 1861 bis Juni 1863. Es ist die Fortsetzung des 1859 in Berlin erschienenen ersten Hefts desselben Titels. Es behandelt auf Seite 1—220 (Heft I—V) und dann wieder auf Seite 1159—1472 (Heft XIX—XXIII) die in Buch I des „Kapital“ untersuchten Themata von der Verwandlung von Geld in Kapital bis zum Schluss, und ist die erste vorhandne Redaktion dafür. Die Seiten 973—1158 (Heft XVI—XVIII) handeln von: Kapital und Profit, Profitrate, Kauf- mannskapital und Geldkapital, also von Thematen, die später im Manuskript zu Buch III entwickelt sind. Die in Buch II, sowie sehr viele später in Buch III behandelten Themata sind dagegen noch nicht besonders zusammengestellt. Sie werden nebenbei be- handelt, namentlich in dem Abschnitt, der den Hauptkörper des Manuskripts ausmacht: Seite 220—972 (Heft VI—XV): Theorien über den Mehrwerth. Dieser Abschnitt enthält eine ausführliche kritische Geschichte des Kernpunkts der politischen Oekonomie, der Mehrwerthstheorie, und entwickelt daneben, in polemischem Gegen- satz zu den Vorgängern, die meisten der später im Manuskript zu Buch II und III besonders und in logischem Zusammenhang unter- suchten Punkte. Ich behalte mir vor, den kritischen Theil dieses Manuskripts, nach Beseitigung der zahlreichen durch Buch II und III bereits erledigten Stellen, als Buch IV des „Kapital“ zu
<TEI><text><front><divn="1"><p><pbfacs="#f0010"n="IV"/>
obendrein ganz unzweifelhaft war. Sätze, deren Deutung nur im<lb/>
Entferntesten Zweifel zuliess, sind lieber ganz wörtlich abgedruckt<lb/>
worden. Die von mir herrührenden Umarbeitungen und Einschie-<lb/>
bungen betragen im Ganzen noch keine zehn Druckseiten, und sind<lb/>
nur formeller Natur.</p><lb/><p>Die blosse Aufzählung des von Marx hinterlassnen handschrift-<lb/>
lichen Materials zu Buch II beweist, mit welcher Gewissenhaftigkeit<lb/>
ohne Gleichen, mit welcher strengen Selbstkritik er seine grossen<lb/>
ökonomischen Entdeckungen bis zur äussersten Vollendung auszu-<lb/>
arbeiten strebte, ehe er sie veröffentlichte; eine Selbstkritik, die ihn<lb/>
nur selten dazu kommen liess, die Darstellung nach Inhalt und<lb/>
Form seinem stets durch neue Studien sich erweiternden Gesichts-<lb/>
kreis anzupassen. Dies Material besteht nun aus folgendem.</p><lb/><p>Zuerst ein Manuskript „Zur Kritik der politischen Oekonomie,“<lb/>
1472 Quartseiten in 23 Heften, geschrieben August 1861 bis Juni<lb/>
1863. Es ist die Fortsetzung des 1859 in Berlin erschienenen<lb/>
ersten Hefts desselben Titels. Es behandelt auf Seite 1—220<lb/>
(Heft I—V) und dann wieder auf Seite 1159—1472 (Heft<lb/>
XIX—XXIII) die in Buch I des „Kapital“ untersuchten Themata<lb/>
von der Verwandlung von Geld in Kapital bis zum Schluss, und ist<lb/>
die erste vorhandne Redaktion dafür. Die Seiten 973—1158 (Heft<lb/>
XVI—XVIII) handeln von: Kapital und Profit, Profitrate, Kauf-<lb/>
mannskapital und Geldkapital, also von Thematen, die später im<lb/>
Manuskript zu Buch III entwickelt sind. Die in Buch II, sowie<lb/>
sehr viele später in Buch III behandelten Themata sind dagegen<lb/>
noch nicht besonders zusammengestellt. Sie werden nebenbei be-<lb/>
handelt, namentlich in dem Abschnitt, der den Hauptkörper des<lb/>
Manuskripts ausmacht: Seite 220—972 (Heft VI—XV): <hirendition="#g">Theorien<lb/>
über den Mehrwerth</hi>. Dieser Abschnitt enthält eine ausführliche<lb/>
kritische Geschichte des Kernpunkts der politischen Oekonomie, der<lb/>
Mehrwerthstheorie, und entwickelt daneben, in polemischem Gegen-<lb/>
satz zu den Vorgängern, die meisten der später im Manuskript zu<lb/>
Buch II und III besonders und in logischem Zusammenhang unter-<lb/>
suchten Punkte. Ich behalte mir vor, den kritischen Theil dieses<lb/>
Manuskripts, nach Beseitigung der zahlreichen durch Buch II und<lb/>
III bereits erledigten Stellen, als Buch IV des „Kapital“ zu<lb/></p></div></front></text></TEI>
[IV/0010]
obendrein ganz unzweifelhaft war. Sätze, deren Deutung nur im
Entferntesten Zweifel zuliess, sind lieber ganz wörtlich abgedruckt
worden. Die von mir herrührenden Umarbeitungen und Einschie-
bungen betragen im Ganzen noch keine zehn Druckseiten, und sind
nur formeller Natur.
Die blosse Aufzählung des von Marx hinterlassnen handschrift-
lichen Materials zu Buch II beweist, mit welcher Gewissenhaftigkeit
ohne Gleichen, mit welcher strengen Selbstkritik er seine grossen
ökonomischen Entdeckungen bis zur äussersten Vollendung auszu-
arbeiten strebte, ehe er sie veröffentlichte; eine Selbstkritik, die ihn
nur selten dazu kommen liess, die Darstellung nach Inhalt und
Form seinem stets durch neue Studien sich erweiternden Gesichts-
kreis anzupassen. Dies Material besteht nun aus folgendem.
Zuerst ein Manuskript „Zur Kritik der politischen Oekonomie,“
1472 Quartseiten in 23 Heften, geschrieben August 1861 bis Juni
1863. Es ist die Fortsetzung des 1859 in Berlin erschienenen
ersten Hefts desselben Titels. Es behandelt auf Seite 1—220
(Heft I—V) und dann wieder auf Seite 1159—1472 (Heft
XIX—XXIII) die in Buch I des „Kapital“ untersuchten Themata
von der Verwandlung von Geld in Kapital bis zum Schluss, und ist
die erste vorhandne Redaktion dafür. Die Seiten 973—1158 (Heft
XVI—XVIII) handeln von: Kapital und Profit, Profitrate, Kauf-
mannskapital und Geldkapital, also von Thematen, die später im
Manuskript zu Buch III entwickelt sind. Die in Buch II, sowie
sehr viele später in Buch III behandelten Themata sind dagegen
noch nicht besonders zusammengestellt. Sie werden nebenbei be-
handelt, namentlich in dem Abschnitt, der den Hauptkörper des
Manuskripts ausmacht: Seite 220—972 (Heft VI—XV): Theorien
über den Mehrwerth. Dieser Abschnitt enthält eine ausführliche
kritische Geschichte des Kernpunkts der politischen Oekonomie, der
Mehrwerthstheorie, und entwickelt daneben, in polemischem Gegen-
satz zu den Vorgängern, die meisten der später im Manuskript zu
Buch II und III besonders und in logischem Zusammenhang unter-
suchten Punkte. Ich behalte mir vor, den kritischen Theil dieses
Manuskripts, nach Beseitigung der zahlreichen durch Buch II und
III bereits erledigten Stellen, als Buch IV des „Kapital“ zu
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. IV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/10>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.