wird. Abgesehn hiervon werden sie anders afficirt als G ... G' durch Werthwechsel der Elemente des produktiven Kapitals; wir sehn hier wieder ab von der Rückwirkung solches Werthwechsels auf die im Produktions- process begriffnen Bestandtheile des Kapitals. Es ist hier nicht die ur- sprüngliche Auslage, die direkt afficirt wird, sondern ein in seinem Re- produktionsprocess, nicht in seinem ersten Kreislauf, begriffnes industrielles Kapital; also , der Rückumsatz des Waarenkapitals in seine Produktionselemente, soweit diese aus Waaren bestehn. Beim Werthfall (resp. Preisfall) sind drei Fälle möglich: der Reproduktionsprocess wird auf derselben Stufenleiter fortgesetzt; dann wird ein Theil des bisherigen Geldkapitals freigesetzt und es findet Anhäufung von Geldkapital statt, ohne dass wirkliche Akkumulation (Produktion auf erweiterter Stufenleiter) oder die sie einleitende und begleitende Verwandlung von g (Mehrwerth) in Akkumulationsfonds stattgefunden; oder der Reproduktionsprocess wird auf grössrer Stufenleiter erweitert, als sonst geschehn wäre, falls die tech- nischen Proportionen dies erlauben; oder aber es findet grössre Vorrath- bildung von Rohmaterialien etc. statt.
Umgekehrt bei Steigen des Werths der Ersatzelemente des Waaren- kapitals. Die Reproduktion findet dann nicht mehr in ihrem normalen Umfang statt (es wird z. B. kürzre Zeit gearbeitet); oder es muss zu- schüssiges Geldkapital eintreten, um sie auf ihrem alten Umfang fortzu- setzen (Bindung von Geldkapital); oder der Akkumulations-Geldfonds, wenn vorhanden, dient ganz oder theilweise, statt zur Erweitrung des Repro- duktionsprocesses, zu seinem Betrieb auf der alten Stufenleiter. Es ist dies auch Bindung von Geldkapital, nur dass hier das zuschüssige Geld- kapital nicht von aussen her, vom Geldmarkt, sondern aus den Mitteln des industriellen Kapitalisten selbst herkommt.
Es können aber bei P ... P, W' ... W', modificirende Umstände stattfinden. Hat unser Baumwollspinner z. B. grossen Vorrath von Baum- wolle (also grossen Theil seines produktiven Kapitals in Form von Baum- wollvorrath), so wird ein Theil seines produktiven Kapitals entwerthet durch einen Fall der Baumwollpreise; sind letztre dagegen gestiegen, so findet Werthsteigerung dieses Theils seines produktiven Kapitals statt. Andrer- seits, hat er grosse Massen in der Form des Waarenkapitals fixirt, z. B. in Baumwollgarn, so wird beim Fall der Baumwolle ein Theil seines Waarenkapitals, also überhaupt seines im Kreislauf befindlichen Kapitals,
wird. Abgesehn hiervon werden sie anders afficirt als G … G' durch Werthwechsel der Elemente des produktiven Kapitals; wir sehn hier wieder ab von der Rückwirkung solches Werthwechsels auf die im Produktions- process begriffnen Bestandtheile des Kapitals. Es ist hier nicht die ur- sprüngliche Auslage, die direkt afficirt wird, sondern ein in seinem Re- produktionsprocess, nicht in seinem ersten Kreislauf, begriffnes industrielles Kapital; also , der Rückumsatz des Waarenkapitals in seine Produktionselemente, soweit diese aus Waaren bestehn. Beim Werthfall (resp. Preisfall) sind drei Fälle möglich: der Reproduktionsprocess wird auf derselben Stufenleiter fortgesetzt; dann wird ein Theil des bisherigen Geldkapitals freigesetzt und es findet Anhäufung von Geldkapital statt, ohne dass wirkliche Akkumulation (Produktion auf erweiterter Stufenleiter) oder die sie einleitende und begleitende Verwandlung von g (Mehrwerth) in Akkumulationsfonds stattgefunden; oder der Reproduktionsprocess wird auf grössrer Stufenleiter erweitert, als sonst geschehn wäre, falls die tech- nischen Proportionen dies erlauben; oder aber es findet grössre Vorrath- bildung von Rohmaterialien etc. statt.
Umgekehrt bei Steigen des Werths der Ersatzelemente des Waaren- kapitals. Die Reproduktion findet dann nicht mehr in ihrem normalen Umfang statt (es wird z. B. kürzre Zeit gearbeitet); oder es muss zu- schüssiges Geldkapital eintreten, um sie auf ihrem alten Umfang fortzu- setzen (Bindung von Geldkapital); oder der Akkumulations-Geldfonds, wenn vorhanden, dient ganz oder theilweise, statt zur Erweitrung des Repro- duktionsprocesses, zu seinem Betrieb auf der alten Stufenleiter. Es ist dies auch Bindung von Geldkapital, nur dass hier das zuschüssige Geld- kapital nicht von aussen her, vom Geldmarkt, sondern aus den Mitteln des industriellen Kapitalisten selbst herkommt.
Es können aber bei P … P, W' … W', modificirende Umstände stattfinden. Hat unser Baumwollspinner z. B. grossen Vorrath von Baum- wolle (also grossen Theil seines produktiven Kapitals in Form von Baum- wollvorrath), so wird ein Theil seines produktiven Kapitals entwerthet durch einen Fall der Baumwollpreise; sind letztre dagegen gestiegen, so findet Werthsteigerung dieses Theils seines produktiven Kapitals statt. Andrer- seits, hat er grosse Massen in der Form des Waarenkapitals fixirt, z. B. in Baumwollgarn, so wird beim Fall der Baumwolle ein Theil seines Waarenkapitals, also überhaupt seines im Kreislauf befindlichen Kapitals,
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[85/0119]
wird. Abgesehn hiervon werden sie anders afficirt als G … G' durch
Werthwechsel der Elemente des produktiven Kapitals; wir sehn hier wieder
ab von der Rückwirkung solches Werthwechsels auf die im Produktions-
process begriffnen Bestandtheile des Kapitals. Es ist hier nicht die ur-
sprüngliche Auslage, die direkt afficirt wird, sondern ein in seinem Re-
produktionsprocess, nicht in seinem ersten Kreislauf, begriffnes industrielles
Kapital; also [FORMEL], der Rückumsatz des Waarenkapitals in seine
Produktionselemente, soweit diese aus Waaren bestehn. Beim Werthfall
(resp. Preisfall) sind drei Fälle möglich: der Reproduktionsprocess wird
auf derselben Stufenleiter fortgesetzt; dann wird ein Theil des bisherigen
Geldkapitals freigesetzt und es findet Anhäufung von Geldkapital statt,
ohne dass wirkliche Akkumulation (Produktion auf erweiterter Stufenleiter)
oder die sie einleitende und begleitende Verwandlung von g (Mehrwerth)
in Akkumulationsfonds stattgefunden; oder der Reproduktionsprocess wird auf
grössrer Stufenleiter erweitert, als sonst geschehn wäre, falls die tech-
nischen Proportionen dies erlauben; oder aber es findet grössre Vorrath-
bildung von Rohmaterialien etc. statt.
Umgekehrt bei Steigen des Werths der Ersatzelemente des Waaren-
kapitals. Die Reproduktion findet dann nicht mehr in ihrem normalen
Umfang statt (es wird z. B. kürzre Zeit gearbeitet); oder es muss zu-
schüssiges Geldkapital eintreten, um sie auf ihrem alten Umfang fortzu-
setzen (Bindung von Geldkapital); oder der Akkumulations-Geldfonds, wenn
vorhanden, dient ganz oder theilweise, statt zur Erweitrung des Repro-
duktionsprocesses, zu seinem Betrieb auf der alten Stufenleiter. Es ist
dies auch Bindung von Geldkapital, nur dass hier das zuschüssige Geld-
kapital nicht von aussen her, vom Geldmarkt, sondern aus den Mitteln
des industriellen Kapitalisten selbst herkommt.
Es können aber bei P … P, W' … W', modificirende Umstände
stattfinden. Hat unser Baumwollspinner z. B. grossen Vorrath von Baum-
wolle (also grossen Theil seines produktiven Kapitals in Form von Baum-
wollvorrath), so wird ein Theil seines produktiven Kapitals entwerthet durch
einen Fall der Baumwollpreise; sind letztre dagegen gestiegen, so findet
Werthsteigerung dieses Theils seines produktiven Kapitals statt. Andrer-
seits, hat er grosse Massen in der Form des Waarenkapitals fixirt, z. B.
in Baumwollgarn, so wird beim Fall der Baumwolle ein Theil seines
Waarenkapitals, also überhaupt seines im Kreislauf befindlichen Kapitals,
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/119>, abgerufen am 21.11.2024.
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