lation geworfen; er wird aber der Cirkulation nur stückweis und allmälig wieder entzogen durch die Realisirung der Werththeile, die das fixe Ka- pital den Waaren stückweis zusetzt. Andrerseits: Die Produktionsmittel selbst, worin ein Bestandtheil des produktiven Kapitals fixirt wird, werden auf einmal der Cirkulation entzogen, um dem Produktionsprocess für ihre ganze Funktionsdauer einverleibt zu werden, aber sie bedürfen für dieselbe Zeit nicht des Ersatzes durch neue Exemplare derselben Art, nicht der Re- produktion. Sie fahren während längrer oder kürzrer Zeit fort, zur Bil- dung der in Cirkulation geworfenen Waaren beizutragen, ohne selbst der Cirkulation die Elemente ihrer eignen Erneuerung zu entziehn. Während dieser Zeit erheischen sie also auch ihrerseits keine Erneuerung des Vor- schusses von Seiten des Kapitalisten. Endlich: Der im fixen Kapital aus- gelegte Kapitalwerth durchläuft den Kreislauf seiner Formen, während der Funktionsdauer der Produktionsmittel, worin er existirt, nicht stofflich, sondern nur für seinen Werth, und auch das nur theilweise und allmälig. D. h. ein Theil seines Werths wird fortwährend als Werththeil der Waare cirkulirt und in Geld verwandelt, ohne sich aus Geld in seine ursprüng- liche Naturalform rückzuverwandeln. Diese Rückverwandlung des Gelds in die Naturalform des Produktionsmittels findet erst statt am Schluss seiner Funktionsperiode, wenn das Produktionsmittel gänzlich verbraucht ist.
4) Die Elemente des flüssigen Kapitals sind ebenso beständig im Produktionsprocess -- soll er kontinuirlich sein -- fixirt wie die Ele- mente des fixen Kapitals. Aber die so fixirten Elemente des erstren werden beständig in natura erneuert (die Produktionsmittel durch neue Exemplare derselben Art, die Arbeitskraft durch stets erneuerten Kauf); während bei den Elementen des fixen Kapitals während ihrer Fortdauer weder sie selbst erneuert werden noch ihr Kauf zu erneuern ist. Es befinden sich beständig Roh- und Hülfsstoffe im Produktionsprocess, aber immer neue Exemplare derselben Art, nachdem die alten in der Bildung des fertigen Produkts verzehrt sind. Es findet sich ebenso beständig Arbeitskraft im Produktionsprocess, aber nur durch beständige Erneuerung ihres Kaufs, und oft mit Wechsel der Personen. Dagegen fahren dieselben identischen Gebäude, Maschinen etc., fort, während wiederholter Umschläge des flüssigen Kapitals in denselben wiederholten Produktionsprocessen zu fungiren.
lation geworfen; er wird aber der Cirkulation nur stückweis und allmälig wieder entzogen durch die Realisirung der Werththeile, die das fixe Ka- pital den Waaren stückweis zusetzt. Andrerseits: Die Produktionsmittel selbst, worin ein Bestandtheil des produktiven Kapitals fixirt wird, werden auf einmal der Cirkulation entzogen, um dem Produktionsprocess für ihre ganze Funktionsdauer einverleibt zu werden, aber sie bedürfen für dieselbe Zeit nicht des Ersatzes durch neue Exemplare derselben Art, nicht der Re- produktion. Sie fahren während längrer oder kürzrer Zeit fort, zur Bil- dung der in Cirkulation geworfenen Waaren beizutragen, ohne selbst der Cirkulation die Elemente ihrer eignen Erneuerung zu entziehn. Während dieser Zeit erheischen sie also auch ihrerseits keine Erneuerung des Vor- schusses von Seiten des Kapitalisten. Endlich: Der im fixen Kapital aus- gelegte Kapitalwerth durchläuft den Kreislauf seiner Formen, während der Funktionsdauer der Produktionsmittel, worin er existirt, nicht stofflich, sondern nur für seinen Werth, und auch das nur theilweise und allmälig. D. h. ein Theil seines Werths wird fortwährend als Werththeil der Waare cirkulirt und in Geld verwandelt, ohne sich aus Geld in seine ursprüng- liche Naturalform rückzuverwandeln. Diese Rückverwandlung des Gelds in die Naturalform des Produktionsmittels findet erst statt am Schluss seiner Funktionsperiode, wenn das Produktionsmittel gänzlich verbraucht ist.
4) Die Elemente des flüssigen Kapitals sind ebenso beständig im Produktionsprocess — soll er kontinuirlich sein — fixirt wie die Ele- mente des fixen Kapitals. Aber die so fixirten Elemente des erstren werden beständig in natura erneuert (die Produktionsmittel durch neue Exemplare derselben Art, die Arbeitskraft durch stets erneuerten Kauf); während bei den Elementen des fixen Kapitals während ihrer Fortdauer weder sie selbst erneuert werden noch ihr Kauf zu erneuern ist. Es befinden sich beständig Roh- und Hülfsstoffe im Produktionsprocess, aber immer neue Exemplare derselben Art, nachdem die alten in der Bildung des fertigen Produkts verzehrt sind. Es findet sich ebenso beständig Arbeitskraft im Produktionsprocess, aber nur durch beständige Erneuerung ihres Kaufs, und oft mit Wechsel der Personen. Dagegen fahren dieselben identischen Gebäude, Maschinen etc., fort, während wiederholter Umschläge des flüssigen Kapitals in denselben wiederholten Produktionsprocessen zu fungiren.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0180"n="146"/>
lation geworfen; er wird aber der Cirkulation nur stückweis und allmälig<lb/>
wieder entzogen durch die Realisirung der Werththeile, die das fixe Ka-<lb/>
pital den Waaren stückweis zusetzt. Andrerseits: Die Produktionsmittel<lb/>
selbst, worin ein Bestandtheil des produktiven Kapitals fixirt wird, werden<lb/>
auf einmal der Cirkulation entzogen, um dem Produktionsprocess für ihre<lb/>
ganze Funktionsdauer einverleibt zu werden, aber sie bedürfen für dieselbe<lb/>
Zeit nicht des Ersatzes durch neue Exemplare derselben Art, nicht der Re-<lb/>
produktion. Sie fahren während längrer oder kürzrer Zeit fort, zur Bil-<lb/>
dung der in Cirkulation geworfenen Waaren beizutragen, ohne selbst der<lb/>
Cirkulation die Elemente ihrer eignen Erneuerung zu entziehn. Während<lb/>
dieser Zeit erheischen sie also auch ihrerseits keine Erneuerung des Vor-<lb/>
schusses von Seiten des Kapitalisten. Endlich: Der im fixen Kapital aus-<lb/>
gelegte Kapitalwerth durchläuft den Kreislauf seiner Formen, während der<lb/>
Funktionsdauer der Produktionsmittel, worin er existirt, nicht stofflich,<lb/>
sondern nur für seinen Werth, und auch das nur theilweise und allmälig.<lb/>
D. h. ein Theil seines Werths wird fortwährend als Werththeil der Waare<lb/>
cirkulirt und in Geld verwandelt, ohne sich aus Geld in seine ursprüng-<lb/>
liche Naturalform rückzuverwandeln. Diese Rückverwandlung des Gelds<lb/>
in die Naturalform des Produktionsmittels findet erst statt am Schluss<lb/>
seiner Funktionsperiode, wenn das Produktionsmittel gänzlich verbraucht ist.</p><lb/><p>4) Die Elemente des flüssigen Kapitals sind ebenso beständig im<lb/>
Produktionsprocess — soll er kontinuirlich sein — fixirt wie die Ele-<lb/>
mente des fixen Kapitals. Aber die so fixirten Elemente des erstren<lb/>
werden beständig in natura erneuert (die Produktionsmittel durch neue<lb/>
Exemplare derselben Art, die Arbeitskraft durch stets erneuerten Kauf);<lb/>
während bei den Elementen des fixen Kapitals während ihrer Fortdauer<lb/>
weder sie selbst erneuert werden noch ihr Kauf zu erneuern ist. Es<lb/>
befinden sich beständig Roh- und Hülfsstoffe im Produktionsprocess, aber<lb/>
immer neue Exemplare derselben Art, nachdem die alten in der Bildung<lb/>
des fertigen Produkts verzehrt sind. Es findet sich ebenso beständig<lb/>
Arbeitskraft im Produktionsprocess, aber nur durch beständige Erneuerung<lb/>
ihres Kaufs, und oft mit Wechsel der Personen. Dagegen fahren dieselben<lb/>
identischen Gebäude, Maschinen etc., fort, während wiederholter Umschläge<lb/>
des flüssigen Kapitals in denselben wiederholten Produktionsprocessen zu<lb/>
fungiren.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></div></div></body></text></TEI>
[146/0180]
lation geworfen; er wird aber der Cirkulation nur stückweis und allmälig
wieder entzogen durch die Realisirung der Werththeile, die das fixe Ka-
pital den Waaren stückweis zusetzt. Andrerseits: Die Produktionsmittel
selbst, worin ein Bestandtheil des produktiven Kapitals fixirt wird, werden
auf einmal der Cirkulation entzogen, um dem Produktionsprocess für ihre
ganze Funktionsdauer einverleibt zu werden, aber sie bedürfen für dieselbe
Zeit nicht des Ersatzes durch neue Exemplare derselben Art, nicht der Re-
produktion. Sie fahren während längrer oder kürzrer Zeit fort, zur Bil-
dung der in Cirkulation geworfenen Waaren beizutragen, ohne selbst der
Cirkulation die Elemente ihrer eignen Erneuerung zu entziehn. Während
dieser Zeit erheischen sie also auch ihrerseits keine Erneuerung des Vor-
schusses von Seiten des Kapitalisten. Endlich: Der im fixen Kapital aus-
gelegte Kapitalwerth durchläuft den Kreislauf seiner Formen, während der
Funktionsdauer der Produktionsmittel, worin er existirt, nicht stofflich,
sondern nur für seinen Werth, und auch das nur theilweise und allmälig.
D. h. ein Theil seines Werths wird fortwährend als Werththeil der Waare
cirkulirt und in Geld verwandelt, ohne sich aus Geld in seine ursprüng-
liche Naturalform rückzuverwandeln. Diese Rückverwandlung des Gelds
in die Naturalform des Produktionsmittels findet erst statt am Schluss
seiner Funktionsperiode, wenn das Produktionsmittel gänzlich verbraucht ist.
4) Die Elemente des flüssigen Kapitals sind ebenso beständig im
Produktionsprocess — soll er kontinuirlich sein — fixirt wie die Ele-
mente des fixen Kapitals. Aber die so fixirten Elemente des erstren
werden beständig in natura erneuert (die Produktionsmittel durch neue
Exemplare derselben Art, die Arbeitskraft durch stets erneuerten Kauf);
während bei den Elementen des fixen Kapitals während ihrer Fortdauer
weder sie selbst erneuert werden noch ihr Kauf zu erneuern ist. Es
befinden sich beständig Roh- und Hülfsstoffe im Produktionsprocess, aber
immer neue Exemplare derselben Art, nachdem die alten in der Bildung
des fertigen Produkts verzehrt sind. Es findet sich ebenso beständig
Arbeitskraft im Produktionsprocess, aber nur durch beständige Erneuerung
ihres Kaufs, und oft mit Wechsel der Personen. Dagegen fahren dieselben
identischen Gebäude, Maschinen etc., fort, während wiederholter Umschläge
des flüssigen Kapitals in denselben wiederholten Produktionsprocessen zu
fungiren.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/180>, abgerufen am 04.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.