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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885.

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vorgeschossnen Kapital angewandt werden. In der zweiten fünfwöchent-
lichen Periode sind 4500 £ vorzuschiessen, aber nur 500 £ an-
gewandt u. s. w. Das für eine bestimmte Zeitperiode vorgeschossne va-
riable Kapital verwandelt sich nur in angewandtes, also wirklich fungi-
rendes und wirkendes variables Kapital in dem Maß, wie es wirklich in
die vom Arbeitsprocess erfüllten Abschnitte jener Zeitperiode eintritt, im
Arbeitsprocess wirklich fungirt. In der Zwischenzeit, worin ein Theil
davon vorgeschossen ist, um erst in einem spätern Zeitabschnitt angewandt
zu werden, ist dieser Theil so gut wie nicht vorhanden für den Arbeits-
process und hat daher keinen Einfluss weder auf Werth- noch Mehrwerth-
bildung. Z. B. beim Kapital A von 500 £. Es ist für 5 Wochen
vorgeschossen, aber jede Woche gehn nur 100 £ davon successiv in
den Arbeitsprocess ein. In der ersten Woche wird 1/5 davon angewandt;
4/5 sind vorgeschossen ohne angewandt zu werden, obgleich sie für die
Arbeitsprocesse der 4 folgenden Wochen vorräthig und daher vorgeschossen
sein müssen.

Die Umstände, welche das Verhältniss zwischen dem vorgeschossnen
und angewandten variablen Kapital differenziren, wirken auf die Produk-
tion von Mehrwerth -- bei gegebner Rate des Mehrwerths -- nur insofern
und nur dadurch ein, dass sie das Quantum variables Kapitals differen-
ziren, welches in einer bestimmten Zeitperiode, z. B. in 1 Woche, 5
Wochen etc., wirklich angewandt werden kann. Das vorgeschossne va-
riable Kapital fungirt nur als variables Kapital, soweit wie und während
der Zeit worin es wirklich angewandt wird; nicht während der Zeit, worin
es vorräthig vorgeschossen bleibt ohne angewandt zu werden. Alle Um-
stände aber, welche das Verhältniss zwischen vorgeschossnem und ange-
wandtem variablem Kapital differenziren, fassen sich zusammen in der
Differenz der Umschlagsperioden (bestimmt durch Differenz, sei es der
Arbeitsperiode, sei es der Cirkulationsperiode, sei es beider). Das Gesetz
der Mehrwerthsproduktion ist, dass bei gleicher Rate des Mehrwerths gleiche
Massen von fungirendem variablem Kapital gleiche Massen Mehrwerth er-
zeugen. Werden also von den Kapitalen A und B in gleichen Zeitabschnitten
bei gleicher Mehrwerthsrate gleiche Massen variables Kapital angewandt,
so müssen sie in denselben Zeiträumen gleiche Massen Mehrwerth erzeugen,
wie verschieden immer das Verhältniss dieses in bestimmtem Zeitraum an-
gewandten variablen Kapitals zu dem während desselben Zeitraums vor-

vorgeschossnen Kapital angewandt werden. In der zweiten fünfwöchent-
lichen Periode sind 4500 £ vorzuschiessen, aber nur 500 £ an-
gewandt u. s. w. Das für eine bestimmte Zeitperiode vorgeschossne va-
riable Kapital verwandelt sich nur in angewandtes, also wirklich fungi-
rendes und wirkendes variables Kapital in dem Maß, wie es wirklich in
die vom Arbeitsprocess erfüllten Abschnitte jener Zeitperiode eintritt, im
Arbeitsprocess wirklich fungirt. In der Zwischenzeit, worin ein Theil
davon vorgeschossen ist, um erst in einem spätern Zeitabschnitt angewandt
zu werden, ist dieser Theil so gut wie nicht vorhanden für den Arbeits-
process und hat daher keinen Einfluss weder auf Werth- noch Mehrwerth-
bildung. Z. B. beim Kapital A von 500 £. Es ist für 5 Wochen
vorgeschossen, aber jede Woche gehn nur 100 £ davon successiv in
den Arbeitsprocess ein. In der ersten Woche wird ⅕ davon angewandt;
⅘ sind vorgeschossen ohne angewandt zu werden, obgleich sie für die
Arbeitsprocesse der 4 folgenden Wochen vorräthig und daher vorgeschossen
sein müssen.

Die Umstände, welche das Verhältniss zwischen dem vorgeschossnen
und angewandten variablen Kapital differenziren, wirken auf die Produk-
tion von Mehrwerth — bei gegebner Rate des Mehrwerths — nur insofern
und nur dadurch ein, dass sie das Quantum variables Kapitals differen-
ziren, welches in einer bestimmten Zeitperiode, z. B. in 1 Woche, 5
Wochen etc., wirklich angewandt werden kann. Das vorgeschossne va-
riable Kapital fungirt nur als variables Kapital, soweit wie und während
der Zeit worin es wirklich angewandt wird; nicht während der Zeit, worin
es vorräthig vorgeschossen bleibt ohne angewandt zu werden. Alle Um-
stände aber, welche das Verhältniss zwischen vorgeschossnem und ange-
wandtem variablem Kapital differenziren, fassen sich zusammen in der
Differenz der Umschlagsperioden (bestimmt durch Differenz, sei es der
Arbeitsperiode, sei es der Cirkulationsperiode, sei es beider). Das Gesetz
der Mehrwerthsproduktion ist, dass bei gleicher Rate des Mehrwerths gleiche
Massen von fungirendem variablem Kapital gleiche Massen Mehrwerth er-
zeugen. Werden also von den Kapitalen A und B in gleichen Zeitabschnitten
bei gleicher Mehrwerthsrate gleiche Massen variables Kapital angewandt,
so müssen sie in denselben Zeiträumen gleiche Massen Mehrwerth erzeugen,
wie verschieden immer das Verhältniss dieses in bestimmtem Zeitraum an-
gewandten variablen Kapitals zu dem während desselben Zeitraums vor-

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[285/0319] vorgeschossnen Kapital angewandt werden. In der zweiten fünfwöchent- lichen Periode sind 4500 £ vorzuschiessen, aber nur 500 £ an- gewandt u. s. w. Das für eine bestimmte Zeitperiode vorgeschossne va- riable Kapital verwandelt sich nur in angewandtes, also wirklich fungi- rendes und wirkendes variables Kapital in dem Maß, wie es wirklich in die vom Arbeitsprocess erfüllten Abschnitte jener Zeitperiode eintritt, im Arbeitsprocess wirklich fungirt. In der Zwischenzeit, worin ein Theil davon vorgeschossen ist, um erst in einem spätern Zeitabschnitt angewandt zu werden, ist dieser Theil so gut wie nicht vorhanden für den Arbeits- process und hat daher keinen Einfluss weder auf Werth- noch Mehrwerth- bildung. Z. B. beim Kapital A von 500 £. Es ist für 5 Wochen vorgeschossen, aber jede Woche gehn nur 100 £ davon successiv in den Arbeitsprocess ein. In der ersten Woche wird ⅕ davon angewandt; ⅘ sind vorgeschossen ohne angewandt zu werden, obgleich sie für die Arbeitsprocesse der 4 folgenden Wochen vorräthig und daher vorgeschossen sein müssen. Die Umstände, welche das Verhältniss zwischen dem vorgeschossnen und angewandten variablen Kapital differenziren, wirken auf die Produk- tion von Mehrwerth — bei gegebner Rate des Mehrwerths — nur insofern und nur dadurch ein, dass sie das Quantum variables Kapitals differen- ziren, welches in einer bestimmten Zeitperiode, z. B. in 1 Woche, 5 Wochen etc., wirklich angewandt werden kann. Das vorgeschossne va- riable Kapital fungirt nur als variables Kapital, soweit wie und während der Zeit worin es wirklich angewandt wird; nicht während der Zeit, worin es vorräthig vorgeschossen bleibt ohne angewandt zu werden. Alle Um- stände aber, welche das Verhältniss zwischen vorgeschossnem und ange- wandtem variablem Kapital differenziren, fassen sich zusammen in der Differenz der Umschlagsperioden (bestimmt durch Differenz, sei es der Arbeitsperiode, sei es der Cirkulationsperiode, sei es beider). Das Gesetz der Mehrwerthsproduktion ist, dass bei gleicher Rate des Mehrwerths gleiche Massen von fungirendem variablem Kapital gleiche Massen Mehrwerth er- zeugen. Werden also von den Kapitalen A und B in gleichen Zeitabschnitten bei gleicher Mehrwerthsrate gleiche Massen variables Kapital angewandt, so müssen sie in denselben Zeiträumen gleiche Massen Mehrwerth erzeugen, wie verschieden immer das Verhältniss dieses in bestimmtem Zeitraum an- gewandten variablen Kapitals zu dem während desselben Zeitraums vor-

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/319>, abgerufen am 21.11.2024.