Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885.

Bild:
<< vorherige Seite

500 £ nur gerade hin, um das jährlich verschlissne Geld zu ersetzen.
Halten wir daher nur diese 500 £ im Auge, und abstrahiren wir von
dem Theil der jährlich producirten Waarenmasse, zu deren Cirkulation
früher akkumulirtes Geld dient, so findet der in Waarenform producirte
Mehrwerth schon deswegen Geld zu seiner Vergoldung in der Cirkulation
vor, weil auf der andren Seite Mehrwerth jährlich in der Form von Gold
producirt wird. Dasselbe gilt von den andren Theilen des Goldprodukts
von 500 £, die das vorgeschossne Geldkapital ersetzen.

Es ist hier nun zweierlei zu bemerken.

Es folgt erstens: Der von den Kapitalisten in Geld ausgegebne
Mehrwerth, sowohl wie das von ihnen in Geld vorgeschossne, variable und
sonstige produktive Kapital ist in der That Produkt der Arbeiter, nämlich
der in der Goldproduktion beschäftigten Arbeiter. Sie produciren neu
sowohl den Theil des Goldprodukts, der ihnen als Arbeitslohn "vorge-
schossen" wird, wie den Theil des Goldprodukts, worin sich der Mehr-
werth der kapitalistischen Goldproducenten unmittelbar darstellt. Was
endlich den Theil des Goldprodukts betrifft, der nur den zu seiner Pro-
duktion vorgeschossnen konstanten Kapitalwerth ersetzt, so erscheint er
nur in Geldform (überhaupt in einem Produkt) wieder durch die jährliche
Arbeit der Arbeiter. Bei Beginn des Geschäfts wurde er ursprünglich
vom Kapitalisten weggegeben in Geld, welches nicht neu producirt, sondern
Theil der umlaufenden gesellschaftlichen Geldmasse bildete. Soweit er
dagegen durch neues Produkt, zuschüssiges Gold ersetzt wird, ist er das
jährliche Produkt des Arbeiters. Der Vorschuss von Seiten des Kapita-
listen erscheint auch hier nur als eine Form, die daher stammt, dass
der Arbeiter weder Besitzer seiner eignen Produktionsmittel ist, noch
während der Produktion über die von andren Arbeitern producirten Le-
bensmittel verfügt.

Zweitens aber, was die von diesem jährlichen Ersatz von 500 £
unabhängig existirende, theils in Schatzform, theils in Form von umlau-
fendem Geld befindliche Geldmasse betrifft, so muss es sich mit ihr gerade
so verhalten, d. h. ursprünglich verhalten haben, wie es sich mit diesen
500 £ noch jährlich verhält. Auf diesen Punkt kommen wir am Schluss
dieses Unterabschnitts zurück. Vorher noch einige andre Bemerkungen.



500 £ nur gerade hin, um das jährlich verschlissne Geld zu ersetzen.
Halten wir daher nur diese 500 £ im Auge, und abstrahiren wir von
dem Theil der jährlich producirten Waarenmasse, zu deren Cirkulation
früher akkumulirtes Geld dient, so findet der in Waarenform producirte
Mehrwerth schon deswegen Geld zu seiner Vergoldung in der Cirkulation
vor, weil auf der andren Seite Mehrwerth jährlich in der Form von Gold
producirt wird. Dasselbe gilt von den andren Theilen des Goldprodukts
von 500 £, die das vorgeschossne Geldkapital ersetzen.

Es ist hier nun zweierlei zu bemerken.

Es folgt erstens: Der von den Kapitalisten in Geld ausgegebne
Mehrwerth, sowohl wie das von ihnen in Geld vorgeschossne, variable und
sonstige produktive Kapital ist in der That Produkt der Arbeiter, nämlich
der in der Goldproduktion beschäftigten Arbeiter. Sie produciren neu
sowohl den Theil des Goldprodukts, der ihnen als Arbeitslohn „vorge-
schossen“ wird, wie den Theil des Goldprodukts, worin sich der Mehr-
werth der kapitalistischen Goldproducenten unmittelbar darstellt. Was
endlich den Theil des Goldprodukts betrifft, der nur den zu seiner Pro-
duktion vorgeschossnen konstanten Kapitalwerth ersetzt, so erscheint er
nur in Geldform (überhaupt in einem Produkt) wieder durch die jährliche
Arbeit der Arbeiter. Bei Beginn des Geschäfts wurde er ursprünglich
vom Kapitalisten weggegeben in Geld, welches nicht neu producirt, sondern
Theil der umlaufenden gesellschaftlichen Geldmasse bildete. Soweit er
dagegen durch neues Produkt, zuschüssiges Gold ersetzt wird, ist er das
jährliche Produkt des Arbeiters. Der Vorschuss von Seiten des Kapita-
listen erscheint auch hier nur als eine Form, die daher stammt, dass
der Arbeiter weder Besitzer seiner eignen Produktionsmittel ist, noch
während der Produktion über die von andren Arbeitern producirten Le-
bensmittel verfügt.

Zweitens aber, was die von diesem jährlichen Ersatz von 500 £
unabhängig existirende, theils in Schatzform, theils in Form von umlau-
fendem Geld befindliche Geldmasse betrifft, so muss es sich mit ihr gerade
so verhalten, d. h. ursprünglich verhalten haben, wie es sich mit diesen
500 £ noch jährlich verhält. Auf diesen Punkt kommen wir am Schluss
dieses Unterabschnitts zurück. Vorher noch einige andre Bemerkungen.



<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0361" n="327"/>
500 <hi rendition="#i">£</hi> nur gerade hin, um das jährlich verschlissne Geld zu ersetzen.<lb/>
Halten wir daher nur diese 500 <hi rendition="#i">£</hi> im Auge, und abstrahiren wir von<lb/>
dem Theil der jährlich producirten Waarenmasse, zu deren Cirkulation<lb/>
früher akkumulirtes Geld dient, so findet der in Waarenform producirte<lb/>
Mehrwerth schon deswegen Geld zu seiner Vergoldung in der Cirkulation<lb/>
vor, weil auf der andren Seite Mehrwerth jährlich in der Form von Gold<lb/>
producirt wird. Dasselbe gilt von den andren Theilen des Goldprodukts<lb/>
von 500 <hi rendition="#i">£</hi>, die das vorgeschossne Geldkapital ersetzen.</p><lb/>
              <p>Es ist hier nun zweierlei zu bemerken.</p><lb/>
              <p>Es folgt erstens: Der von den Kapitalisten in Geld ausgegebne<lb/>
Mehrwerth, sowohl wie das von ihnen in Geld vorgeschossne, variable und<lb/>
sonstige produktive Kapital ist in der That Produkt der Arbeiter, nämlich<lb/>
der in der Goldproduktion beschäftigten Arbeiter. Sie produciren neu<lb/>
sowohl den Theil des Goldprodukts, der ihnen als Arbeitslohn &#x201E;vorge-<lb/>
schossen&#x201C; wird, wie den Theil des Goldprodukts, worin sich der Mehr-<lb/>
werth der kapitalistischen Goldproducenten unmittelbar darstellt. Was<lb/>
endlich den Theil des Goldprodukts betrifft, der nur den zu seiner Pro-<lb/>
duktion vorgeschossnen konstanten Kapitalwerth ersetzt, so erscheint er<lb/>
nur in Geldform (überhaupt in einem Produkt) wieder durch die jährliche<lb/>
Arbeit der Arbeiter. Bei Beginn des Geschäfts wurde er ursprünglich<lb/>
vom Kapitalisten weggegeben in Geld, welches nicht neu producirt, sondern<lb/>
Theil der umlaufenden gesellschaftlichen Geldmasse bildete. Soweit er<lb/>
dagegen durch neues Produkt, zuschüssiges Gold ersetzt wird, ist er das<lb/>
jährliche Produkt des Arbeiters. Der Vorschuss von Seiten des Kapita-<lb/>
listen erscheint auch hier nur als eine Form, die daher stammt, dass<lb/>
der Arbeiter weder Besitzer seiner eignen Produktionsmittel ist, noch<lb/>
während der Produktion über die von andren Arbeitern producirten Le-<lb/>
bensmittel verfügt.</p><lb/>
              <p>Zweitens aber, was die von diesem jährlichen Ersatz von 500 <hi rendition="#i">£</hi><lb/>
unabhängig existirende, theils in Schatzform, theils in Form von umlau-<lb/>
fendem Geld befindliche Geldmasse betrifft, so muss es sich mit ihr gerade<lb/>
so verhalten, d. h. ursprünglich verhalten haben, wie es sich mit diesen<lb/>
500 <hi rendition="#i">£</hi> noch jährlich verhält. Auf diesen Punkt kommen wir am Schluss<lb/>
dieses Unterabschnitts zurück. Vorher noch einige andre Bemerkungen.</p><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[327/0361] 500 £ nur gerade hin, um das jährlich verschlissne Geld zu ersetzen. Halten wir daher nur diese 500 £ im Auge, und abstrahiren wir von dem Theil der jährlich producirten Waarenmasse, zu deren Cirkulation früher akkumulirtes Geld dient, so findet der in Waarenform producirte Mehrwerth schon deswegen Geld zu seiner Vergoldung in der Cirkulation vor, weil auf der andren Seite Mehrwerth jährlich in der Form von Gold producirt wird. Dasselbe gilt von den andren Theilen des Goldprodukts von 500 £, die das vorgeschossne Geldkapital ersetzen. Es ist hier nun zweierlei zu bemerken. Es folgt erstens: Der von den Kapitalisten in Geld ausgegebne Mehrwerth, sowohl wie das von ihnen in Geld vorgeschossne, variable und sonstige produktive Kapital ist in der That Produkt der Arbeiter, nämlich der in der Goldproduktion beschäftigten Arbeiter. Sie produciren neu sowohl den Theil des Goldprodukts, der ihnen als Arbeitslohn „vorge- schossen“ wird, wie den Theil des Goldprodukts, worin sich der Mehr- werth der kapitalistischen Goldproducenten unmittelbar darstellt. Was endlich den Theil des Goldprodukts betrifft, der nur den zu seiner Pro- duktion vorgeschossnen konstanten Kapitalwerth ersetzt, so erscheint er nur in Geldform (überhaupt in einem Produkt) wieder durch die jährliche Arbeit der Arbeiter. Bei Beginn des Geschäfts wurde er ursprünglich vom Kapitalisten weggegeben in Geld, welches nicht neu producirt, sondern Theil der umlaufenden gesellschaftlichen Geldmasse bildete. Soweit er dagegen durch neues Produkt, zuschüssiges Gold ersetzt wird, ist er das jährliche Produkt des Arbeiters. Der Vorschuss von Seiten des Kapita- listen erscheint auch hier nur als eine Form, die daher stammt, dass der Arbeiter weder Besitzer seiner eignen Produktionsmittel ist, noch während der Produktion über die von andren Arbeitern producirten Le- bensmittel verfügt. Zweitens aber, was die von diesem jährlichen Ersatz von 500 £ unabhängig existirende, theils in Schatzform, theils in Form von umlau- fendem Geld befindliche Geldmasse betrifft, so muss es sich mit ihr gerade so verhalten, d. h. ursprünglich verhalten haben, wie es sich mit diesen 500 £ noch jährlich verhält. Auf diesen Punkt kommen wir am Schluss dieses Unterabschnitts zurück. Vorher noch einige andre Bemerkungen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/361
Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/361>, abgerufen am 22.11.2024.